Von ausgefallenen eigenen Kreationen, die konstruktiv häufig auf dem Kaliber Eta/Valjoux 7750 basieren, geht Habring² nun einen Schritt weiter: Beim Handaufzugswerk A11B der neuen Dreizeigeruhr Felix stammt kein Teil mehr von der Eta, auch wenn die Anordnung der Räder noch an das Gehwerk des Valjoux 7750 angelehnt ist.
Uhrmacher Richard Habring, der die Marke Habring² vor genau zehn Jahren mit seiner Frau Maria gründete, ging es aber nicht darum, Entwicklungszeit zu sparen. Ziel der Entwicklung war es vielmehr, eine eigene Basis für die bereits bestehenden, modular aufgebauten Zusatzfunktionen wie die springende Stunde oder die Schleppsekunde zu schaffen. Ganz freiwillig wandelte Habring² sich allerdings nicht zur Manufaktur: Die Eta, ein Tochterunternehmen der Swatch Group, will die Marke nicht mehr beliefern. Auch für die Einzelteile der Uhrwerke suchte Habring² sich neue Zulieferer, einzig die Triovis-Feinregulierung stammt noch von François Golay SA, einer anderen Swatch-Tochter.
Da die meisten Teile nach Vorgaben von Habring² gefertigt werden, fallen für das kleine Unternehmen hohe Bezugskosten an, und auch der Arbeitsaufwand in den eigenen Ateliers ist hoch: Neben der reinen Montage erledigen die Habrings mit ihren sechs Mitarbeitern auch aufwändige Schritte wie das Auswuchten der Unruh, das Ablängen der Spirale und das Setzen der Ankerpaletten. Trotzdem kann bei dem enormen Aufwand der Preis von 4.450 Euro für die Habring² Felix als fair gelten; bis Ende 2014 gibt es die neue Dreizeigeruhr zudem zum Subskriptionspreis von 3.950 Euro. Sie erscheint in einem Edelstahlgehäuse mit 38,5 Millimetern Durchmesser. jk