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Was ist eigentlich der Klinkenaufzug bei Uhren?

Verbessert: IWC reduziert den Verschleiß des Pellaton-Aufzugs durch mehr (schwarze) Keramik
© PR
Um einen automatischen Aufzug effektiver zu machen, haben Konstrukteure beidseitig aufziehende Mechanismen entwickelt. Am meisten verbreitet ist ein spezielles Doppelrad-System, genannt Klinkenrad, bei dem zwei mit Klinken verbundene Zahnräder auf einer Welle übereinander sitzen. Jeweils ein Teil dieses Doppelrades kann in eine Richtung frei drehen. In entgegen gesetzter Richtung rasten Klinken ein und sorgen dafür, dass das eine Rad das andere mit dreht. Der Mechanismus sorgt dafür, dass beide Drehrichtungen des Rotors in eine Rotation von gleichem Drehsinn verwandelt werden und dadurch die Zugfeder geladen wird, ganz egal, in welche Richtung der Rotor gerade dreht. Ein anderes System ist der wesentlich seltener zu findende Klinkenaufzug.
Der Klinkenaufzug "Pellaton" von IWC sorgt für eine besonders effektive Energieübertragung vom Rotor zum Federhaus © PR
Wir kennen ihn vor allem als den nach seinem Erfinder benannten „Pellaton“«-Aufzug der IWC oder als „Magic Lever“ von Seiko. Der Uhrmacher Albert Pellaton stieg 1944 bei der IWC ein und wurde technischer Direktor. 1946 entwickelte er „seinen“ Klinkenaufzug, der 1950 patentiert wurde. Bei diesem wird die beidseitige Bewegung der Aufzugsschwungmasse über eine Kurvenscheibe, die am Rotor befestigt und exzentrisch gelagert ist, und zwei Rubinrollen auf eine Wippe übertragen. Wie es ihr Name bereits sagt, wippt diese um eine Achse und bewegt auf diese Weise ein ausgeklügeltes System aus zwei Klinken. Je nachdem, in welche Position der Rotor nun die Kurvenscheibe und damit über die zwei Rubinrollen die Wippe bringt, nehmen die Klinken wechselweise die Aufgaben von Rotationsbewegung und Rücklaufsperre eines Übertragungsrades wahr, das sich in der Folge nur in eine Richtung drehen und damit die Energie zum Federhaus transportieren kann.
Ähnlich funktioniert der von Seiko 1959 entwickelte „Magic Lever“ (magischer Hebel). Er ist an einem Ende exzentrisch auf einem Rad befestigt, das im Eingriff mit dem Zahnrad der Aufzugsschwungmasse steht. Das andere Ende bildet zwei auseinander gespreizte Arme. Diese liegen an beiden Seiten eines Klinkenrades an, das die Energie, die durch die beidseitige Rotorbewegung entsteht, nur in eine Richtung auf das Federhaus überträgt. Dreht sich der Rotor in Uhrzeigerrichtung, dann zieht ein Arm am Klinkenrad, rotiert er gegen den Uhrzeigersinn, schiebt der andere Arm. MaRi
Ebenso effektiv: der Klinkenaufzug "Magic Lever" von Seiko° © http://museum.seiko.co.jp/en/

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