Die Taucheruhrengeschichte von Omega beginnt nicht nur extrem früh, sondern auch mit einem Zeitmesser, der eher durch seine Eleganz als durch sein robustes Äußeres auffällt. Das ist aber kein Wunder, denn es war die Zeit des Art déco und damit der rechteckigen Uhren. Dabei verfolgte die Omega Marine schon 1932 einen revolutionären Ansatz im Gehäusebau: Ein Doppelgehäuse sorgte für die entsprechende Wasserdichtheit, indem die Innenschale über einen Spannhebel gegen eine Lederdichtung gedrückt wurde. Das Außenglas bestand aus kratzfestem Saphir, was damals eine echte Seltenheit war. Neben rostfreiem Staybrite-Stahl war die Uhr auch in Gold erhältlich. Ein Armband aus Seehundleder sorgte für Salzwasserbeständigkeit, und die Faltschließe bot eine Längenverstellung des Bandes.
Art déco unter Wasser: Die Omega Marine
1936 wurden drei Marine-Uhren zu Testzwecken bis auf 73 Meter Tiefe in den Genfer See herabgelassen. Als Verschärfung waren sie zuvor vier Minuten in 85 Grad heißes Wasser gelegt worden. Das anschließende Bad im nur fünf Grad kalten See dauerte eine halbe Stunde.
Alle drei Uhren funktionierten nach diesem Extremtest immer noch einwandfrei und wiesen im Innern keine Spuren von Feuchtigkeit auf. Im Jahr darauf testete auch das Neuenburger LSRH (Laboratoire Suisse des Recherches Horlogères) eine Marine: Über 14 Stunden hinweg war sie im Wasser einem Druck entsprechend einer Tiefe von 135 Metern ausgesetzt. Auch bei diesem Versuch drang kein Wasser ins Innere der Uhr. In dieser Zeit begann sich die Taucherei erst zu entwickeln. Trotzdem wurde die Marine bald bei richtigen Unterwassereinsätzen getragen: Der Tauchpionier Yves Le Prieur, der 1926 das erste Atemtauchgerät entwickelt hatte, setzte später genau so eine Omega Marine ein wie der Unterwasserforscher William Beebe, der die Uhr 1936 in einer Tiefe von 14 Metern im Pazifik trug.Die Marine war ihrer Zeit voraus und setzte sich trotz ihrer Wasserdichtheit nicht bei den normalen Kunden durch, da man zum Aufziehen das äußere Gehäuse abnehmen musste. 2007 legte Omega die Marine neu auf: Der auf lediglich 135 Stück limitierte Zeitmesser mit dem Doppelgehäuse erschien in der Museumskollektion. Das Innengehäuse aus Weißgold wurde in das Außengehäuse aus Rotgold gesteckt. Wie das Vorbild trieb die Reedition ein Handaufzugwerk an. Allerdings befand sich das Kaliber 2007 mit Co-Axial-Hemmung auf neuem Omega-Niveau und ließ sich bei geöffnetem Gehäuse durch ein Glasfenster betrachten.
Zu einer auch wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte entwickelte sich die 1948 vorgestellte wasserdichte Seamaster-Kollektion. Auch diesen für heutige Begriffe eleganten Uhren sah man ihre Robustheit nicht sofort an. Dabei gingen sie aus den Erfahrungen hervor, die Omega mit militärischen Uhren und ihrer Wasserdichtheit gesammelt hatte. Dazu gehörten der verschraubte Boden und innovative O-Ring-Dichtungen, erst aus Blei, dann aus Kautschuk. Zusätzlich zur Robustheit verdankten die frühen Seamaster-Modelle ihren Erfolg dem Umstand, dass ein Automatikwerk in ihnen tickte, was damals noch alles andere als eine Selbstverständlichkeit war. 1943 brachte Omega mit dem Kaliber 28.10 sein erstes Werk mit Selbstaufzug auf den Markt.Die verwendete Hammerautomatik, bei der sich die Aufzugsmasse nur in einem eingeschränkten Bereich bewegen konnte, führte zu einer geringen Werkhöhe von lediglich 4,8 Millimetern, was weiterhin angenehm flache Uhren erlaubte. Die robusten und ausgezeichnet ablesbaren Seamaster-Modelle trugen einen Großteil zum guten Ruf von Omega in dieser Zeit bei.
Berühmtes Seepferdchen auf der Omega Seamaster
Seit 1958 ziert die Böden dieser Linie das Seepferdchen als Symbol für die Wasserdichtheit. Diese Bildmarke avancierte zu einer der bekanntesten der Uhrenwelt. Das Logo wurde von dem Dekorateur Jean-Pierre Borle erfunden, der in Venedig ein Bild des römischen Meeresgottes Neptun sah, dessen Streitwagen von Seepferdchen gezogen wurde. Deshalb tragen auch die Omega-Seepferdchen Zaumzeug. Die 1948 eingeführte Seamaster-Linie eignete sich zwar zum Schwimmen, trotz des Unterwassertieres auf der Rückseite konnte aber keines der Modelle als ausgewiesene Taucheruhr gelten.
Das änderte sich 1957, als die Seamaster 300 vorgestellt wurde. Schon optisch läutete sie mit ihrem Drehring für die Tauchzeit das Zeitalter der modernen Taucheruhr bei Omega ein. Die speziell für Berufstaucher entwickelte Automatikuhr hielt dem Druck, anders als der Name vermuten lässt, bis in eine Tiefe von 200 Metern stand. Dafür sorgte vor allem die neu entwickelte doppelte Kronendichtung, die durch den Druck noch stärker ans Gehäuse gepresst wurde, und das mit einem Spannring gefasste Glas, das dreimal dicker als ein normales Glas war. Die Pfeilzeiger mit Leuchtmasse ließen sich auf dem mattschwarzen Zifferblatt mit Leuchtindexen auch unter Wasser ausgezeichnet ablesen. Der rastende Drehring besaß ebenfalls eine Leuchtmarkierung.
1957: Vorstellung der Seamaster 300
Wurde diese vor dem Tauchgang auf den Minutenzeiger eingestellt, ließ sich auf der Minutenskala des Drehrings jederzeit die aktuelle Tauchzeit ablesen. Interessanterweise gab es ebenfalls Modelle mit einer Countdown-Skala zum Tauchen. Dort wurde vor dem Tauchgang die geplante Tauchzeit eingestellt, und unter Wasserkonnte man dann ablesen, wie viele Minuten noch bis zum Auftauchen blieben.Verschiedene Berufstaucher vertrauten auf die Seamaster 300. So trugen der Franzose Alain Julien und seine zwei Kollegen bei mehr als 1.500 Tauchgängen zwischen 1958 und 1959 die Seamaster 300. Die Uhren überstanden alle Beanspruchungen wie das Reparieren von Hafenanlagen und Verlegen von Unterwasserleitungen klaglos. Sogar nach mehreren Tagen in einer Tiefe von 45 Metern ließ sich eine Seamaster problemlos wieder in Gang setzen: Ein Sportflugzeug war nach einer Notwasserung gesunken, die Insassen konnten sich retten. Der Pilot, der auch tauchte, barg die Uhr aus dem Wrack und schrieb Omega später einen Dankesbrief.1960 kam die nächste Generation der Seamaster 300 auf den Markt. Wieder mit den arabischen Ziffern 3, 6, 9 und 12, aber mit veränderten Leuchtindexen und vor allem mit geänderten Zeigern: einem rautenförmigen Stundenzeiger und einem balkenförmigen Minutenzeiger mit Spitze. Dem Kaliber 28 RA SC-501 folgte das Kaliber 552. Zwei Jahre später gab es die Seamaster 300 auch mit stabförmigem Stundenzeiger mit Spitze, rechteckigen Indexen und großem Leuchtdreieck statt der Ziffer Zwölf.Und 1964 wurde die Drehlünette mit größeren Ziffern und deutlicherem Leuchtdreieck eingeführt. Diese Uhr war schon ein Jahr vor der offiziellen Markteinführung dabei, als der berühmte Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau vor der Küste des Sudans zwei Unterwasserstationen in elf und 25 Metern Tiefe in Betrieb nahm, die teilweise einen Monat lang die Heimat mehrerer Taucher wurde. Auch die Froschmänner der Royal Navy trugen dieses Modell. Seit 1966 erhielt die Seamaster wegen militärischer Vorgaben eine verschraubte Krone.
Heute ist die Neuauflage der Seamaster 300 fester Bestandteil der Kollektion. Es gibt sie mit schwarzem und blauem Zifferblatt, in Stahl mit Lederband und Metallband, in Bicolor, verschiedenen Goldtönen und sogar in der neuen Legierung Bronzegold. Mehr über die Omega Seamaster lesen Sie in diesem Artikel.
Wie alle Omega-Uhren treiben auch das Retromodell moderne Werke mit Co-Axial-Hemmung und hohem Magnetfeldschutz dank spezieller Materialien an. Die Chronometergenauigkeit und der Widerstand gegen Magnetfelder werden vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) für jede Uhr nach einem strengen Prüfprozedere bestätigt.
Erste Taucheruhr mit Datum: Omega Seamaster 120
Als erste Omega-Taucheruhr mit Datumsanzeige wurde 1966 die Seamaster 120 vorgestellt. Es gab sie auch mit orangefarbener Tauchlünette sowie ohne Datum oder mit Handaufzug. Die Wasserdichtheitsgarantie dieser etwas einfacheren Uhr wurde später von 120 auf 60 Meter zurückgenommen. Ein Jahr nach der Seamaster 120 bekam auch die Seamaster 300 mit dem Kaliber 565 ein Datum. Auch diese Uhr wurde von Kampfschwimmern der Royal Navy verwendet. Die militärischen Versionen sind am aufgedruckten T im Kreis auf dem Zifferblatt erkennbar, das auf die verwendete Tritiumleuchtmasse hinweist.Seit 1968 arbeitet Omega mit dem bekannten Tieftauchunternehmen Comex zusammen. Im selben Jahr stellten die beiden Comex-Taucher Ralph Brauer und René Veyrunes mit 365 Metern einen neuen Weltrekord in der Druckkammer auf. Mit dabei: ihre Seamaster 300.
1969 erweiterte Omega seine Taucheruhrenkollektion um zwei Modelle: die Seamaster 60 mit 60 Meter Wasserdichtheit und die Seamaster 200, die bis 200 Meter wasserdicht war. Taucheruhrengeschichte schrieb Omega 1970, als die Marke nach vier Jahren Entwicklungszeit die sensationelle Seamaster 600 vorstellte, genannt PloProf (Plongeur Professionnel – Profi-/Berufstaucher).
1970 lanciert Omega die Seamaster 600 PloProf
Auffällig waren vor allem das aus dem Vollen gefräste einteilige Monocoque-Gehäuse und der seitliche rote Sicherheitsdrücker, mit dem die Tauchlünette entriegelt wurde, sowie die auf die linke Seite verlegte, viereckige Krone, die mit einer gerändelten Kompressionsmutter abgedichtet wurde. Die große Herausforderung in dieser Zeit war nicht nur, die enorme Wasserdichtheit von 600 Metern zu erreichen, sondern auch, das Heliumproblem für die Berufstaucher zu lösen. Dabei geht es darum, dass in Druckkammern, die in große Tiefen herabgesenkt werden, der Atemluft Helium beigemischt wird, da sonst der Partialdruck von Sauerstoff und Stickstoff eine giftige Höhe erreichen würde.
Da Heliumatome aber besonders klein sind, können sie leicht in das Innere von Uhren gelangen, vor allem, weil bei großen Tauchtiefen der Druck im Innern viel geringer ist als der Außendruck. Bei der Rückkehr zur Oberfläche besteht dann die Gefahr, dass das sich mit abnehmendem Druck ausdehnende Helium die Uhr zum Platzen bringt. Rolex experimentierte daher zu dieser Zeit mit einem Heliumauslassventil. Omega schlug einen anderen Weg ein und baute mit der PloProf eine Uhr, die so dicht war, dass das Helium gar nicht erst hineingelangen konnte. Zum Testen stand im Entwicklungslabor bei Omega das einzige Massenspektrometer der Uhrenindustrie. Mit diesem hochempfindlichen Gerät konnte gemessen werden, ob Helium in das Gehäuse eingedrungen war. Die Seamaster 600 war sehr beliebt und gilt heute als gesuchte Sammleruhr.Das Automatikkaliber 1002 verfügte über eine Datumsanzeige. Der orangefarbene Minutenzeiger war als wichtigste Information unter Wasser übergroß ausgeführt. Die Zifferblätter waren marineblau oder schwarz. Um dem Sicherheitsdrücker für den Taucherdrehring Platz zu machen, versetzten die Techniker die Krone auf die linke Gehäuseseite.Diese Uhr wurde auf zahlreichen Unterwasserexpeditionen eingesetzt.
Omega ließ die Seamaster 600 als Seamaster Ploprof 1200m wieder aufleben. Aktuell ist sie dank Gehäuse und Armband aus Titan so leicht, dass sie sich trotz ihrer enormen Größe von 55 mal 48 Millimetern angenehm trägt. Trotz der Druckfestigkeit bis 1200 Meter erlaubt ein Saphirglasboden soga Einblicke ins Automatikkaliber 8912 mit Co-Axial-Hemmung und 60 Stunden Gangreserve. Geblieben sind die Sicherung für den Drehring über den auffälligen Drücker auf der rechten Seite und der Kronenschutzbügel, der sich beim Aufdrehen der Krone öffnet.
1.000 Meter wasserdichte Omega Seamaster
Nur ein Jahr nach der Seamaster 600, 1971, legte Omega nach: Die Marke stellte die Seamaster 1000 vor, die für eine Tauchtiefe von 1.000 Metern konzipiert war. Obwohl auch sie ein einteiliges Monocoque-Gehäuse und eine links platzierte Krone besaß, sah sie deutlich ziviler aus als die Seamaster 600. Auch das fünf Millimeter dicke Mineralglas trug zur enormen Druckfestigkeit bei.
Eine Sensation war der 1972 vorgestellte Seamaster Automatik 120m Chronograph: Es handelte sich um die erste Uhr, deren Drücker sich gefahrlos auch unter Wasser bedienen ließen, sogar bis zur maximalen Tiefe von 120 Metern. Im Innern arbeitete das Kaliber 1040. Schon 1973 wurde die Produktion allerdings wieder eingestellt.
Auch das Quarzzeitalter machte vor den Omega-Taucheruhren nicht halt: So wurde 1971 die Stimmgabeluhr Seamaster f 300 Hz vorgestellt, die bis 120 Meter wasserdicht war. 1981 folgte die Omega Seamaster 120m Quarz, mit der der als Delfinmann bekannt gewordene Freitaucher Jacques Mayol im gleichen Jahr mit einem einzigen Atemzug auf 101 Meter Tiefe tauchte. Obwohl es sich dabei um eine funktionelle Taucheruhr mit Drehlünette handelte, war sie durch das Quarzwerk so flach, dass sie sehr elegant wirkte. Es folgten zahlreiche Versionen dieser Uhr, teilweise mit schwarz verchromten Gehäusen. Die 1988 eingeführte Seamaster Professional 200m gab es dann sogar wahlweise mit chronometergeprüftem Automatikwerk 1111 auf Basis des Eta 2892 oder mit thermokompensiertem Quarzwerk 1441.
1993: Geburt der Omega Seamaster Professional 300
Gut 20 Jahre nach dem ersten unter Wasser verwendbaren Chronographen zeigte Omega 1993 mit der Seamaster Professional Chrono Diver wieder einen Chronographen, der diesmal sogar bis 300 Meter benutzbar war. Gleichzeitig erschien auch eine Dreizeigerverion, die chronometergeprüfte Seamaster Professional 300, die seitdem auch wirklich bis 300 Meter wasserdicht ist. Diese beiden Modelle waren die ersten Omega-Uhren mit Heliumventil. Dafür muss die Krone bei der Zehn gelöst und so das Ventil geöffnet werden. Auch Titan wurde für diese Uhren erstmals eingesetzt. Als Triebwerke kamen das Chronographenwerk 1154 auf Basis des Valjoux 7750 und das Automatikwerk 1109, ein modifiziertes Eta 2829, zum Einsatz.
Optisch brach mit dem Wellendekor auf dem Zifferblatt und den skelettierten Zeigern ebenfalls ein neues Zeitalter an. Die Kollektion gibt es nach einigen Anpassungen und Relaunches heute immer noch unter dem Namen Seamaster Diver 300m.
James Bond trägt Omega
Bekannt wurde der 1993 vorgestellte Chronograph vor allem durch den Freitaucher Roland Specker, der im selben Jahr mit der Uhr am Arm einen neuen Rekord im Süßwasserfreitauchen von 80 Metern aufstellte. Die Dreizeigerversion Seamaster Professional 300, die später in Seamaster Diver 300m unbenannt wurde, gelangte durch einen geschickten Marketingschachzug zu großer Bekanntheit: Sie war am Handgelenk des berühmten Geheimagenten James Bond im Kino zu sehen. 1995 kam der 007-Film „GoldenEye“ in die Kinos.
Pierce Brosnan war James Bond und trug die Omega-Taucheruhr mit blauem Zifferblatt. Im Film spielt die Uhr nicht nur als modisches Accessoire eine wichtige Rolle: Bond schweißt mit ihrem Laser den Boden eines Autos auf, in dem er eingeschlossen ist und entkommt so dem Tod. Auch 1997 in „Der Morgen stirbt nie“ spielt die Seamaster mit, diesmal mit integrierter Fernsteuerung für eine Bombe. Auch in allen folgenden James-Bond-Filmen spielte das Modell eine Rolle.Die Filme und die Werbekampagne mit James Bond bescherten der Seamaster Diver 300m mit blauem Zifferblatt nicht nur den Spitznamen James-Bond-Uhr, sondern auch einen enormen Verkaufserfolg: Allein 1996 verkaufte Omega zehnmal mehr Uhren des Modells als im Jahr davor. Anlässlich der James-Bond-Filme gab es limitierte Sondermodelle mit 007-Logo. Im Film „Casino Royale“ (2006) trug James Bond zum ersten Mal zwei verschiedene Uhren, neben der Seamaster Diver 300m war das die Seamaster Planet Ocean.Omega und Bond blieben Partner. Und auch im letzten 007-Film „Keine Zeit zu Sterben“ von 2021, trug Titelheld Daniel Craig wieder eine Omega-Taucheruhr: Die Seamaster Diver 300m 007 Edition aus Titan setzt auf Retrolook mit Milanaiseband sowie Lünette und Zifferblatt aus braunem Aluminium mit Vintage-Leuchtmasse Ein besonderer Chronograph war die 2003 vorgestellte Seamaster Apnea.
Diese speziell für Freitaucher entwickelte Uhr zeigte mit ihren sieben runden Fenstern die Tauchzeit an. Dafür wurde der Chronograph gestartet, und das erste Fenster fing an, sich rot zu färben. Jedes Fenster stand für eine Minute, so dass sieben Minuten vergingen, bis alle Fenster rot waren. Danach verschwand die Farbe wieder aus dem ersten Fenster. So ließen sich 14 Minuten sehr gut ablesen. Um die Ablesbarkeit zu erhöhen, wurde auf alle Hilfszifferblätter verzichtet, nur der Sekundenzähler aus dem Zentrum lief beiceingeschaltetem Chronograph.
Charakteristisch für die Seamaster Diver 300m sind nach wie vor das Wellenmuster auf dem Zifferblatt, skelettierte Schwertzeiger die wellenförmige Silhouette derDrehlünette, das manuelle Heliumventil bei zehn Uhr und das kom plexe neunreihige Metallband. Heute besteht das Zifferblatt wie die Lünettenskala aus Keramik; die Wellen graviert ein Laser ein. Immer wieder gibt es auch Modelle aus exotischen Materialien: Bereits 1993, im Premierenjahr der Seamaster Diver 300m, gab es einen Chronographen in der ungewöhnlichen Kombination aus Roségold, Titan und Tantal. Letzteres ist ein seltenes graphitgraues Metall, das bioverträglich ist und oft für Implantate genutzt wird. 2020 brachte Omega den ungewöhnlichen Chronographen zurück. Wieder bestehen die Lünette und die schmalen Zwischenglieder des Armbands aus Tantal, die Tauchzeitskala und weitere Bandglieder aus Roségold – nun Omega „Sednagold“ – sowie das ganze restliche Gehäuse und Armband aus Titan. Mehr über Omega und James Bond erfahren Sie hier.
Die Omega Planet Ocean
Eine weitere Taucheruhrenlinie stellte Omega 2005 vor: Die Planet Ocean knüpft an das Design der ersten Seamaster 300 von 1957 an, gibt sich aber moderner und setzt gerne auch Blau und Orange als Farben ein. Technisch ist sie mit einer hohen Wasserdichtheit von 600 Metern und Co-Axial-Werk ohnehin auf der Höhe der Zeit. Es folgten Modelle mit Gehäusen aus (teils farbiger) Keramik.
Im April 2019 nahm Omega einen Tiefenrekord in Angriff: Die Marke schickte drei Exemplare der Konzeptuhr Seamaster Planet Ocean Ultra Deep Professional mit dem Entdecker Victor Vescovo auf den Grund des Marianengrabens im Pazifischen Ozeans. Der Tauchgang ist mit 10.934 Metern der tiefste, der je einem Menschen oder einer Uhr gelang. Zwei der 52 Millimeter großen Titanuhren waren am Roboterarm des Tauchboots befestigt, die dritte an einer Einheit zur Datenerfassung namens Lander.
Damit hat Omega also auch den seit 1960 bestehenden Tiefenrekord von Rolex und dem Tauchboot Trieste (10.916 Meter) übertroffen. 2022 gelang das Omega auch bei den Serienuhren: Die Marke stellte die Seamaster Planet Ocean Ultra Deep vor, die mit einer Wasserdichtheit von 6.000 Metern die bis 3.900 Meter druckfeste Rolex Deepsea deutlich übertrifft. Es gibt ein Modell im Gehäusematerial Titan, wie bei den Rekordkonzeptuhren, und drei Versionen in einer neuen, besonders korrosionsbeständigen und antiallergischen Edelstahllegierung namens O-Megasteel. Alle Uhren messen 45,5 Millimeter im Durchmesser sowie 18,12 Millimeter in der Höhe und werden vom chronometerzertifizierten und antimagnetischen Master-Chronometer-Kaliber 8912 mit Automatikaufzug und 60 Stunden Gangreserve angetrieben. Die Preise starten bei 12.700 Euro.
Omega baute also schon früh Taucheruhren und entwickelte im Laufe der Zeit eine bunte Palette an Modellen. Immer wieder legt die Marke historisch bedeutsame Uhren wieder auf. Auf der anderen Seite verbessert sie die Werk- und Gehäusetechnik ständig weiter, um immer mehr bieten zu können. James Bond hat den Taucheruhren einen großen Boost gegeben, und es wird spannend sein zu sehen, ob auch der nächste 007-Darsteller nach Daniel Craig eine Omega am Handgelenk tragen wird. jk