Zunächst reparierte Gerd-Rüdiger Lang nur die Uhren von IWC. Doch als Kunden nach Zeitmessern mit Mondphasen fragten, die es damals bei Quarzuhren nicht gab, begann der Uhrmachermeister, eigene mechanische Uhren zu bauen. So kam 1983 die erste Uhr unter dem Namen Chronoswiss auf den Markt. Der Name kam nicht von ungefähr. Zwar hatte er seine Werkstatt in einem Münchner Vorort, seine Werke bezog Lang jedoch von Schweizer Herstellern – und das wollte er kenntlich machen. Seine Uhren setzten sich schnell durch und schon 1988 lancierte er jene Uhr, die bis heute das Flaggschiff der Kollektion ist: die Régulateur.
2007 zog die Firma schließlich in ein Fabrikgebäude in Karlsfeld bei München um. Eine neue Zeitrechnung der Firmengeschichte begann, doch der Weg zur Manufaktur war schwer. Gerd-Rüdiger Lang zog sich indes langsam aus dem aktiven Tagesgeschäft zurück. 2012 wurde Chronoswiss schließlich an das Unternehmerpaar Oliver und Eva Maria Ebstein verkauft. Seither befindet sich der Firmensitz in Luzern, wo mitten in der Stadt repräsentative Produktionsstätten entstanden sind. Oliver Ebstein möchte die Marke Chronoswiss international ausrichten, sie aber ganz im Sinne ihres Gründers Gerd-Rüdiger Lang weiterführen. Deshalb holte er alte Handwerkskünste wie das Emaillieren und Guillochieren wieder zurück ins Haus. Heute besteht die Kollektion aus zwei Säulen: der sportlichen Timemaster und aus den klassischen Modellen der Sirius-Linie.
Fakt #1 über Chronoswiss: Erster gläserner Gehäuseboden
Damit der Kunde das schöne Werk jederzeit betrachten kann, ohne die Uhr auseinanderbauen zu müssen, stattete Gerd-Rüdiger Lang seine Zeitmesser mit einem gläsernen Gehäuseboden aus. Ein genialer Einfall, der schon bald von anderen Uhrenherstellern übernommen wurde und heute verbreiteter Standard in der Welt der mechanischen Uhren ist.
Fakt #2 über Chronoswiss: Aufwendige traditionelle Verarbeitung
Im schweizerischen Atelier in Luzern werden die Uhren von Chronoswiss nach überlieferten Handwerkstraditionen bearbeitet. Dabei kommen traditionelle Methoden und Arbeitsmittel zum Einsatz, so dass keine Uhr exakt der anderen gleicht. Die aufwendige Guilloche, wie sie zum Beispiel auf dem Zifferblatt der Sirius Artist zu sehen ist, wird mit einer antiken Rundzug-Guillochiermaschine aus dem Jahre 1924 aufgebracht. Dabei bewegt der Guillocheur das Zifferblatt von Hand rund um den Stichel, der dann sein Muster von außen nach innen etwa einen Zehntelmillimeter tief auf das Zifferblatt schreibt.
Fakt #3 über Chronoswiss: Kunstvolles Skelettieren
Auch die Kunst des Skelettierens hat bei Chronoswiss eine lange Tradition. Heute erfährt dieses Handwerk wieder große Beliebtheit. Die Kunst des Skelettierens wird in der Manufaktur ausschließlich von Hand ausgeführt. Aufwendige Dekorationen wie das Guillochieren veredeln ein skelettiertes Werk zusätzlich.
In der aktuellen Kollektion gibt es etwa 22 unterschiedliche mechanische Uhrwerke. Darunter ist das komplizierteste Kaliber der Sirius Perpetual Calendar. Es ermöglicht neben der Zeitanzeige aus der Mitte und den Indikationen für Datum, Wochentag, Monat und Schaltjahr auch eine Mondphasenanzeige. Seine Unruh oszilliert mit 21.600 Schwingungen in der Stunde und die Energie reicht für etwa 40 Stunden. Eingebaut wird das Werk in die gleichnamige Uhr mit 40 Millimeter großem Goldgehäuse, die auf einem klassisch-schlichten Zifferblatt mithilfe thermisch gebläuter Zeiger die Funktionen zur Anzeige bringt.
Fakt #5 über Chronoswiss: Erstes Tourbillon mit Regulator-Zifferblatt
Chronoswiss lancierte im Jahr 2000 das erste Tourbillon mit Regulator-Zifferblatt. Der Régulateur á Tourbillon kostete damals in Rotgold 23.420 Euro. Es gab auch schon einmal einen Régulateur von Chronoswiss, der eigentlich eine Taschenuhr war, sich aber dank eines Bajonett-Verschlusses auch an einem Armband befestigen ließ. Dieser Grand Régulateur wurde 1993 lanciert. In ihm gab ein Minerva-Kaliber zuverlässig den Takt an.