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Hublot: Uhr zur Monaco Classic Week

Der Classic Fusion Chronograph Yacht Club de Monaco von Hublot
© PR
Italienisches "Bella Figura" kombiniert mit Schweizer Präzision – dies ist das Erfolgsrezept des Uhrenmodells Portofino. Frisch herausgeputzt steht betonte Eleganz in diesem Jahr als Motto im Mittelpunkt der Welt der Schaffhauser IWC.
Die IWC hat es zu einer schönen Tradition werden lassen, zum SIHH eine beliebte Modellfamilie des Hauses komplett überarbeitet vorzustellen. Bei einer über 140 Jahre alten Manufaktur-Geschichte kann die Marke aus Schaffhausen dabei freilich aus dem Vollen schöpfen. Vor zwei Jahren taucht zum Beispiel die legendäre Aquatimer, die erstmals 1967 die (Unterwasser-)Welt der Uhren betreten hat, in komplett neuem "Taucheranzug" und neuen technischen Attributen auf. Beeindruckendstes Modell dabei sicher die Aquatimer Deep Two, die über einen wirklich seltenen mechanischen Tiefenmesser verfügt.
2010 ruft IWC dann zum Jahr der Portugieser aus – jener "Taschenuhr" für das Handgelenk, welche die Marke in den 1940er-Jahren speziell für den portugiesischen Markt entworfen hat. Neben dem sportlichen Yacht Club Chronographen und der durch ihre extreme Schlichtheit auffallenden Portugieser Handaufzug zieht bei der Neuvorstellung besonders die Grande Complication mit ihrem Stelldichein großer Komplikationen (ewiger Kalender bis 2100 mit extrem präziser Mondphase sowie vierstelliger Jahreszahl und Minutenrepetition), gepaart mit einem Chronographenmechanismus, die Aufmerksamkeit auf sich.
2011 steht nun die Portofino im Rampenlicht. Ihr Auftritt fällt insgesamt ein wenig leiser aus, wobei man die Vorstellung des neuen Kalibers 59210 mit einer Gangreserve von über acht Tagen, das in der Handaufzug Acht Tage tickt, getrost als spektakulär bezeichnen kann. 1984 erstmals lanciert, gilt die Linie als eine Uhr für Schöngeister, die das bittersüße Lebensgefühl des Jetsets in den 1960er Jahren zum Thema hat. Damals erfreuen sich besonders amerikanische Schauspieler der bezaubernden Landschaft Liguriens, und das kleine Portofino mit seinem mediterranen Flair gilt als Anziehungspunkt für die internationale Künstler- und Intellektuellenelite.
Dies mag auch der Grund sein, dass die Ur-Portofino, in der das flache Taschenuhrenkaliber 9521 tickt, die romantischste aller Komplikationen besitzt: eine Mondphase. Mit einem Gehäuse von 46 Millimetern Durchmesser prominent im Auftritt, erscheint ihr Design äußerst schlicht, ist sie doch von der geradlinigen Stilrichtung der 1950er Jahre inspiriert. Gerade durch das gänzlich unverspielte Charisma wird sie vielleicht zur designbetontesten IWC, die seit ihrem Debut auch ein fester Bestandteil des IWC-Repertoires ist. Der Relaunch in diesem Jahr umfasst vier Modelle – die bereits erwähnte Handaufzug Acht Tage, eine Automatikversion, einen Chronographen und eine GMT (dieses Projekt hat IWC jedoch gestoppt; Watchtime.net berichtete darüber) , die nicht nur IWC-Fans im Allgemeinen, sondern auch Liebhaber der alten Kunstschule im Besonderen ein puristisches Vergnügen bereiten dürften.
Bestes Beispiel dafür ist die Portofino Automatik, deren simple Schönheitsrezeptur aus zwölf Indizes, drei Zeigern und einer Datumsanzeige auf dem Zifferblatt besteht. Von moderater Größe ist ihr Gehäuse mit 40 Millimetern Durchmesser, worin das automatische Kaliber 35110 arbeitet. Sie ist in Edelstahl mit schwarzem oder argentéfarbenem – sprich silberfarbene – Zifferblatt jeweils mit Milanaise- oder Lederband sowie in Roségold mit argentéfarbenem Zifferblatt und Lederband erhältlich. Die Roségoldversion trägt eine Gravur des Hafenstädtchens auf dem Gehäuseboden.
Auch der Handaufzug Acht Tage gelingt es, den originalen Charme des Ursprungsmodells einzufangen. Am bemerkenswertesten ist hier aber die Technik. Das bereits erwähnte Kaliber 59210, das von einem 45 Millimeter großen Gehäuse aus Edelstahl oder Roségold umfangen wird, entspricht mit stolzen 37,8 Millimetern Durchmesser den Ausmaßen eines Taschenuhrwerks, muss es doch ein extragroßes Federhaus unterbringen, das der Portofino eine Gangautonomie von exakt acht Tagen garantiert – obgleich es laut IWC in der Lage ist, Kraft für neun Tage zu speichern. Doch dieser Zeitraum wird nicht gänzlich ausgenutzt. Stattdessen wird das Uhrwerk über ein Getriebe nach exakt 192 Stunden gestoppt, um das schwächere Drehmoment der Zugfeder zum Ende hin auszuschalten und eine gleichmäßige Präzision über die gesamte Gangdauer zu garantieren. Wie lange diese noch vorhält, indiziert die Gangreserveanzeige zwischen acht und neun Uhr.
Neben der starken Zugfeder besitzt das neue Kaliber weitere Finessen: eine rückerlose Unruh mit einer Frequenz von vier Hertz, die über vier goldene Regulierschrauben auf dem Unruhreif feinreguliert wird, und eine gebogene Breguet- Spirale. Die Rückseite des 59210 wird von zwei großen Brücken dominiert, die bis auf die Unruh das gesamte Uhrwerk abdecken. Die obere lagert Federhaus, Differenzial sowie den Aufzugmechanismus, die untere Brücke die Gangreserveanzeige. Selbstredend, dass sie alle mit Genfer Streifen oder Perlage dekoriert sind. Besonders elegant ist die Handaufzug Acht Tage in Roségold mit ardoisefarbenem, also dunklem, Zifferblatt und Indices aus Roségold. Darüber hinaus ist sie auch in Edelstahl mit argentéfarbenem oder schwarzem Zifferblatt erhältlich.
Um die Verbindung zu italienischer Lebensart einmal mehr zu unterstreichen, bietet IWC die Handaufzug Acht Tage mit speziellen Lederbändern in Schwarz und Braun an. Sie kommen vom Edelschuhhersteller Santoni, der dem Leder mithilfe eines speziellen Verfahrens eine besondere Patina verleiht.
Der Chronograph misst 42 Millimeter im Durchmesser. Auch hier spiegelt das Zifferblatt den schlichten Designcode der Linie wider. Ein optisches Signal setzen die roten Ziffern 30 und die 12 in den Chronographenzählern. Gänzlich klassisch hingegen die kleine Sekunde bei neun Uhr und die gegenüberliegende Anzeige von Wochentag und Datum, die das Kaliber 79320 mit Automatikaufzug und kugelgelagertem Rotor bei der Drei abbildet. Zur Auswahl stehen auch hier ein argentéfarbenes und ein schwarzes Zifferblatt sowie ein Leder- und ein Milanaiseband.
Text: Sabine Zwettler

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