Longines - Von der Wiese in die Welt
Seit 1889 ist das offizielle Erkennungszeichen der Uhrenmarke Longines eine geflügelte Sanduhr. Sie ist das älteste bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum registrierte und noch heute verwendete Logo der Welt.
Schon um 1867 garantierte sie als Gravur auf Brücken oder Unruhkloben die Echtheit einer Longines-Uhr. Der Markenname selbst nimmt nicht wie bei vielen anderen Bezug auf den Gründer oder Inhaber, sondern macht sich einen Flurnamen zu eigen. Dabei handelt es sich um die „les longines“ genannten länglichen Wiesen in Saint-Imier, auf denen Ernest Francillon – ein Neffe des Firmengründers – seine Uhrenfabrik baute.
Der Markenname mit Regionalbezug fand zudem Eingang in das 1889 zum Patent angemeldete Logo:
Dieses bestand damals aus der erwähnten Sanduhr mit ausgebreiteten Flügeln, die von einem Doppelkreis mit den Schriftzügen „Longines“ und „EFCo“ (Ernest Francillon & Compagnie) gerahmt wurde.
Allerdings blieb die Sanduhr bis in die 1950er Jahre als Werkgravur im Inneren der Uhren verborgen. Erst im Zuge des Aufschwungs in den sechziger Jahren platzierte das Unternehmen sie zusammen mit dem Markenschriftzug – inzwischen ebenfalls geschützt – prominent auf dem Zifferblatt. Die heutige Gestalt des Logos basiert auf einem Design der vierziger Jahre und zeigt eine stilisierte, technisch anmutende Sanduhr mit horizontal ausgebreiteten Flügeln; den darüber angeordneten Markennamen verwendet man seit den siebziger Jahren in dieser Form.
Die Sanduhr könnte für die unaufhaltsam verrinnende Zeit stehen, während die Flügel an aufstrebenden Erfolg oder auch an eine christliche Symbolik denken lassen. In jedem Fall sind die Parallelen zur Historie der Uhrenmarke augenfällig, denn sie engagiert sich seit 1878 in der Sportzeitmessung. Zudem entwickelte Longines in den vierziger Jahren mit dem Flugpionier Charles Lindbergh eine navigationstaugliche Fliegeruhr, was dem Logo zu seinem heutigen Flügeldesign verhalf.
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