Das Familienunternehmen Hentschel mit Sitz in Hamburg hat sich auf handgefertigte Luxusuhren in bester Manufakturqualität spezialisiert. Mit erstklassigen Kalibern ausgestattet, werden sie für jedes Handgelenk maßgeschneidert.
Storytelling ist heutzutage in aller Munde. In Zeiten, in denen uns täglich über Internet und Social Media tausende von Werbebotschaften erreichen, setzen Kommunikationsexperten auf spannende Geschichten, die aus der Masse herausstechen und Kunden begeistern, emotionalisieren und schlussendlich binden. Dieses Phänomen erstreckt sich auf alle Bereiche der modernen Gesellschaft – die Uhrenbranche macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil, der Luxusartikel Uhr, auf den man angesichts der immer und überall verfügbaren Zeitanzeige getrost verzichten könnte, bedarf besonders findiger Strategien und eines guten Storytellings.Nicht selten wird der Erzählbogen sehr weit gespannt und die Realität stark verklärt dargestellt. Dies mag ein Grund dafür sein, dass die sogenannten »Independents« – kleine Uhrenmarken, die konzernunabhängig arbeiten – heute bei anspruchsvollen Liebhabern, die auf der Suche nach Authentizität und echter Exklusivität sind, besonders nachgefragt sind. Wie kaum ein anderer Bereich zeitgenössischer Uhrmacherei wird »Independent« mit technischer Originalität, meisterlichem Handwerk und althergebrachten Tugenden des Metiers assoziiert.
Die Hamburger Uhrenmanufaktur Hentschel, 1993 gegründet, ist ein Paradebeispiel dafür. In aufwendiger Handarbeit und mit erstaunlicher Fertigungstiefe entstehen hier auf Kundenbestellung in extrem limitierten Auflagen Armbanduhren vom Allerfeinsten. »Eine Hentschel ist immer klassisch, edel, handgefertigt und durch äußerst geringe Stückzahlen sehr exklusiv«, erklärt Andreas Hentschel. Mit Liebe zum Detail und aus Leidenschaft für das Produkt »machen« er und sein Team Uhren im ursprünglichen Wortsinne. Vorbild sind die historischen Chronometer, für die die Hansestadt einst berühmt war. »Hamburg hat eine lange Chronometer-Tradition. Schon vor Jahrhunderten galt die Stadt als erste Adresse für präzise, verlässliche Zeitmesser«, erklärt Hentschel nicht ohne Stolz. »Unten am Hafen wurden Seechronometer gefertigt – nautische Instrumente, mit denen Kapitäne und Entdecker die Weltmeere erforschten. Sogar der große Alexander von Humboldt setzte auf Hamburger Know-How«, wie der Uhrmacher zu berichten weiß. Er kann viel über die facettenreiche Historie der Chronometerherstellung in der Hafenmetropole erzählen, zum Beispiel, dass Hamburg einst als Hüterin der deutschen Zentralzeit fungierte, denn in der alten Sternwarte wurde die exakte Zeit bestimmt und mittels Zentraluhren über das ganze Land verteilt. Oder, dass in der Hamburger Seewarte früher die striktesten Chronometerprüfungen vorgenommen wurden.
Diese hochpräzisen Zeitmesser von damals sind die Inspirationsquelle für die Kollektion von heute. Sie besteht ausschließlich aus mechanischen Dreizeigeruhren in Edelstahl, Platin, Rosé- und Weißgold sowie alterungsbeständiger Bronze. Jede einzelne spiegelt die zeitlos schöne, da instrumentenhaft klare Ästhetik in unterschiedlichen Variationen wider, ohne das charakteristische Erscheinungsbild einer Hentschel zu vernachlässigen. Alle Modelle besitzen ein großflächiges Zifferblatt mit kleiner Sekunde, über das gebläute oder auf das Gehäusematerial abgestimmte, schmale Zeiger mit feinst gebogener Spitze kreisen. Durch die minutiöse Abstimmung der Proportionen eines jeden Elements entsteht eine zutiefst harmonische Anmutung. Diese setzt sich in den so flach wie möglich designten Gehäusen fort, die leicht und angenehm am Arm liegen und, wie es sich für eine klassische Uhr gehört, anmutig unter der Hemdmanschette liegen. Apropos Manschette: Dank vier Gehäusedurchmesser und einer Art Baukastenprinzip mit den Grundkomponenten können Hentschel und sein Team die Uhren fast komplett nach Kundenwunsch gestalten und quasi als Maßanfertigung »schneidern«.
Ein rundum gelungenes EinkaufserlebnisEin wichtiger Aspekt der Arbeit ist der persönliche Kontakt zu den Kunden. Deshalb sind die Uhren auch ausschließlich über den Direktvertrieb erhältlich, wovon Hentschel letztendlich profitiert, da die Juweliersmarge entfällt. In der Manufaktur, die in einem vornehmen Jugendstilgebäude im Stadtteil Eppendorf untergebracht ist, nimmt man sich bewusst Zeit zur Beratung und zeigt mit Freude die rund 50 Modellvariationen, die möglich sind. Dieses besondere Einkaufserlebnis kommt bei den Kunden, zu denen auch einige Schauspieler und Prominente zählen, gut an. Zum Beispiel schwärmt Harald Krassnitzer »von der Schlichtheit und Geradlinigkeit, die ein hohes Maß an Ästhetik erzeugt und süchtig macht.« Der österreichische Schauspieler schätzt die zurückhaltende Persönlichkeit seiner Hentschel H1 Chronometer, die sich, wie er mit einem Strahlen in den Augen sagt, »dezent unter den Ärmel schiebt. Wenn sie dann hervorlugt, ist sie ein echter Genuss.« Solche kleinen Momente im Alltag, in denen der Träger die Schönheit wahrnimmt, erfreuen auch das Uhrmacherherz.
Andreas Hentschel ist es ein Anliegen, dass die Kunden zufrieden sind, denn sie sind die beste Referenz für seinen Namen. Auf Wunsch dürfen zukünftige Besitzer sogar in der Werkstatt an der Gestaltung ihrer Uhren mitwirken, zum Beispiel die winzig kleinen Schrauben des Uhrwerks oder des selbst entwickelten, wasserdichten Tresorgehäuses stilecht per Hand über einer Flamme bläuen. Zum exquisiten Service zählt zudem die Garantie von 63 Monaten mit kostenloser Verlängerung. Auch die erste Revision wird nicht in Rechnung gestellt. Da zeigt man sich bei Hentschel kulant. Zudem werden einige Modelle mit einem Zusatzband ausgeliefert.
Während die Uhren äußerlich hanseatisches Understatement inszenieren, zelebrieren die Manufakturwerke darin die Opulenz der Mechanik. Nach allen Regeln überlieferter Feinuhrmacherei finissiert, basieren sie auf dem alten Handaufzugwerk AS 1130. Dessen Konstruktion wurde jedoch bis ins kleinste Detail optimiert und auf den Stand von heute gebracht. Die Brücken sind neu gezeichnet und erinnern mit ihrer geschwungenen Form an jene früher Taschenuhrkaliber. Alle Komponenten sind so ausgelegt, dass die Langlebigkeit der Zahnräder und des Schwingsystems erhöht wird.
Die Philosophie, auf Überliefertem aufzubauen und es auf den Status Quo von heute zu bringen, trifft auch auf die aus Schiffsschrauben-Bronze hergestellten Gehäuse zu, eine erklärte Spezialität des Hauses. Im Gegensatz zu herkömmlicher Bronze oxidiert die Legierung nicht und behält ihren charakteristischen Glanz, ganz ähnlich dem von Roségold, über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg. Sie wurde mit Unterstützung des Alfred Wegener-Instituts mehrere Monate im rauen Nordseewasser getestet. Hier schließt sich der Kreis, werden doch in Hamburg seit der Erfindung der Dampfschiffe Schiffsschrauben gegossen. sz