Im Mai 2024 stellte Panerai stolz das erste Manufakturkaliber vor, das in der Panerai Manufaktur in Neuchâtel entwickelt wurde. Es wurde in der Luminor Dieci Giorni GMT PAM01482 präsentiert, einer Edelstahluhr mit blauem Zifferblatt. Anlässlich der Messe Watches and Wonders in Shanghai gab die italienisch-schweizerische Marke nun das zweite Modell mit diesem Werk bekannt: Die Luminor Dieci Giorni GMT Ceramica PAM01483 unterscheidet sich von ihrer etwas älteren Schwester deutlich, kombiniert sie doch ein Gehäuse aus schwarzer Keramik mit einem grünen Sandwich-Zifferblatt, das mit einem Sonnenschliff veredelt ist.
Die Geschichte hinter hohen Gangreserve
Panerai ist bekannt für Uhren mit hoher Gangreserve. Die meisten Modelle laufen drei Tage ohne zusätzliche Energiezufuhr, den Höchstwert stellten bislang acht Tage dar. Damit stehen die heutigen Uhren in einer langen Tradition: Als in den späten 1950er- und den folgenden 1960er-Jahren die Zusammenarbeit zwischen Panerai und der italienischen Marine immer intensiver wurde, verlangten die Militärs nach Zeitmessern, die für eine möglichst lange Zeit und unter extremsten Bedingungen unter Wasser bleiben konnten. Diese Uhren waren nämlich nicht nur für Taucher gedacht, sondern oft für Kampfschwimmer, die zwar nur knapp unter der Wasseroberfläche agierten, dort aber umso länger zubrachten. Panerai verbaute daraufhin neben den bereits verwendeten Rolex-Werken auch das Kaliber 240 des Schweizer Herstellers Angelus, das eine beachtliche Gangreserve von acht Tagen bot. Natürlich blieben Schwimmer und Taucher nicht so lange unter Wasser. Die Idee hinter der hohen Gangreserve war vielmehr, dass durch das nur noch selten nötige Aufziehen von Hand das Verschleißen der Dichtungen und die Gefahr, dass Wasser ins Innere eindringen konnte, reduziert wurden. Mit dem Neustart der Marke in den 1990er-Jahren wurde die Tradition der Langläufer wieder aufgenommen und zählt heute zu den typischen Merkmalen einer Panerai-Uhr.
Was das Kaliber P.2003 alles kann
Das im Mai 2024 vorgestellte Panerai-Automatikkaliber P.2003 bietet nun mit 10 Tagen die höchste Gangreserve, die es bei Panerai je gab. Zugleich ist das Kaliber das erste, das nicht in Zusammenarbeit mit der Werkeschmiede Valfleurier, die wie Panerai zum Richemont-Konzern gehört, erfolgte, sondern in der Panerai Manufaktur in Neuchâtel entwickelt wurde. Die 240 Stunden Gangreserve, die durch drei Federhäuser ermöglicht werden, sind beachtlich, aber nicht alles, was das Werk zu bieten hat. Darüber hinaus ist es mit einer GMT-Funktion ausgestattet. Der zusätzliche Stundenzeiger mit der roten Spitze zeigt auf die Uhrzeit in einer anderen Zeitzone und nutzt dazu die gleichen 12 Stundenindexe wie der reguläre Stundenzeiger. Darüber, ob es im entfernten Ort Tag oder Nacht ist, klärt eine entsprechende Anzeige auf, die in die kleine Sekunde bei 9 Uhr integriert ist. Diese Anzeige kennt man von anderen Panerai-Modellen, genau wie die lineare horizontale Gangreserveanzeige über der 6-Uhr-Position. Eine weitere Funktion betrifft die Einstellung der Uhr: Zieht man die Krone, springt der Sekundenzeiger auf null und wird gleichzeitig gestoppt. So kann man die aktuelle Uhrzeit leichter einstellen.
Mit der PAM01482 teilt die PAM01483 neben dem Werk die Größe von 44 mm Durchmesser und die Wasserdichtheit bis 100 Meter. Zu letzterer trägt neben dem berühmten Kronenschutz mit Bügel auch der verschraubte Boden aus schwarz DLC-beschichtetem Titan bei, in den ein Saphirglasfenster eingelassen ist. Getragen wird die Luminor Dieci Giorni GMT Ceramica an einem schwarzen Alligatorband mit trapezförmiger Schließe, die wie der Boden aus schwarz DLC-beschichtetem Titan gefertigt ist. Dazu liefert Panerai ein zweites Armband aus militärgrünem Kautschuk.