"Zurück in die Zukunft" - der häufig zitierte Filmtitel stammt zwar von 1985, passt aber ebenso gut zu Uhren im Siebziger-Jahre-Design: Sie führen uns zurück in eine Zeit, als die Welt den Aufbruch in die Zukunft wagte.
Retro-Uhr im Design der 70er #1: Baume & Mercier Riviera Baumatic
Baume & Mercier stellte 1973 seine Stahlsportuhr Riviera vor. Diese brach mit den traditionellen Codes, denn Luxus wurde zu jener Zeit mit kleinen Uhren aus Gold assoziiert. Die Riviera vermittelte von Beginn an ein Gefühl von Freiheit und Aufbruch. In diesem Jahr lässt die Schweizer Marke das Modell mit der typischen zwölfeckigen Form von Gehäuse und Lünette überarbeitet wiederaufleben.
Außerdem wächst der Durchmesser des zehn Bar wasserdichten Edelstahlgehäuses auf 41,5 Millimeter. Unter dem halbtransparenten blauen Saphirglaszifferblatt mit eingefrästem Wellenmuster und applizierten Indexen tickt das Automatikkaliber BM13-1975A. Ein ohne Werkzeug zu bedienendes Bandwechselsystem erlaubt, das Stahlband der Riviera Baumatic schnell gegen ein optionales Kautschukarmband zu tauschen.Gehäuse: Edelstahl | Durchmesser: 41,5 Millimeter | Uhrwerk: Manufakturkaliber BM13-1975A, Automatik | Preis: 3.600 Euro
Retro-Uhr im Design der 70er #2: Hamilton PSR
Spacig war in den Siebzigern nicht nur die Architektur: Mit der Hamilton Pulsar, die 1970 als Prototyp und zwei Jahre später als limitierte Golduhr P1 erschien, läutete Hamilton sowohl optisch als auch technisch eine neue Ära im Uhrenbau ein.Noch futuristischer als das rechteckige Gehäuse mit gewölbten Flanken mutete der querformatige Bildschirm mit innovativer Leuchtdiodenanzeige an. 1973 kam dann die P2, die in Design und Bedienung das direkte Vorbild für die heutige Neuauflage namens PSR darstellt: Betätigte man den Drücker am rechten Gehäuserand, dann erschien die Uhrzeit in roten LED-Ziffern auf der dunklen Anzeige, und bei Halten des Knopfes wurden die verstreichenden Sekunden sichtbar.
Heute verwendet Hamilton ein modernes Hybrid-Display, das die Technologien der reflektierenden Flüssigkristallanzeige (LCD) und der emittierenden organischen Leuchtdioden (OLED) vereint: Beim Betätigen des Drückers werden hellrote OLED-Ziffern in der bekannten Form als Punkte angezeigt, während das LCD-Display sicherstellt, dass die Uhrzeit auch bei Tageslicht gut ablesbar ist. Der größte Vorteil zum historischen Vorgänger ist jedoch der geringe Energieverbrauch. So muss die Batterie nicht mehr ständig gewechselt werden, wie es in den Siebzigern der Fall war.Gehäuse: Edelstahl | Durchmesser: 40,8 x 34,7 Millimeter | Uhrwerk: Eta-Quarzkaliber | Preis: 725 Euro
Retro-Uhr im Design der 70er #3: TAG Heuer Monaco
Die Siebziger waren nicht nur eine Ära des technischen und ästhetischen Fortschritts, sondern auch die Hoch-Zeit des Motorsports. Nie waren Autorennen spannender, nie gefährlicher. Fahrer dieser Zeit rechneten jederzeit mit dem Schlimmsten, und wer Siege erringen konnte, wurde wie ein Held verehrt. Ein echter Klassiker unter den Rennsportuhren ist die TAG Heuer Monaco, die 2019 ihren 50. Geburtstag feierte.
1969 vorgestellt, nahm sie das formen- und farbenreiche Design der Siebziger vorweg und erschien während der ersten Hälfte des Jahrzehnts in zahlreichen aufmerksamkeitsstarken Variationen. Diese Vielfalt ist der Monaco bis heute geblieben: Während die Ursprungsversion und das heutige Basismodell ein blaues Zifferblatt und silberfarbene Zähler besitzen, gibt es immer wieder auffällige Sondermodelle, die dem starken Grunddesign zusätzliche Finessen abgewinnen. Vor wenigen Monaten hat die Schweizer Marke die Kollektion ausgebaut und präsentiert die Monaco Calibre Heuer 02 mit schwarzem Zifferblatt. Gleichzeitig führt sie ein neues Edelstahlband ein, das dem Modell eine noch sportlichere Optik verleiht.Gehäuse: Edelstahl | Durchmesser: 39 x 39 Millimeter | Uhrwerk: Manufakturkaliber Heuer 02, Automatik | Preis: 6.400 Euro
Retro-Uhr im Design der 70er #4: Tissot Heritage 1973
Im Jahr 1973 – damals stieg Tissot als Partner des französischen Rennwagenbauers Alpine in den Motorsport ein – erschien ein Chronograph, der als Inspiration für die heutige Heritage 1973 diente. Tatsächlich ist die Neuauflage jedoch deutlich sportlicher als der historische Vorgänger und weckt damit erst recht Erinnerungen an das dynamische, kontrastreiche Uhrendesign der siebziger Jahre.
Farblich abgesetzte Hilfszifferblätter und orangefarbene Stoppzeiger lassen sofort an Fahrzeugarmaturen denken, und das gelochte Lederband zitiert die für damalige Rennwagen typischen durchbrochenen Lenkradspeichen. Die Tachymeterskala zur Ermittlung von Durchschnittsgeschwindigkeiten mithilfe des Chronographen passt ebenfalls perfekt zu einer Rennsportuhr, die die wilden Siebziger wiederaufleben lässt.Gehäuse: Edelstahl | Durchmesser: 43 Millimeter | Uhrwerk: Eta A05.H31 | Kaliber: Basis Valjoux 7753, Automatik | Preis: 2.070 Euro
Retro-Uhr im Design der 70er #5: Patek Philippe Nautilus
Die Nautilus ist ein so begehrter Dauerbrenner, dass man ihre frühe Entstehung im Jahr 1976 schon fast vergessen hat. Dabei steht der nur sehr schwer erhältliche Klassiker symbolhaft für die Aufbruchsstimmung, die damals im Uhrendesign herrschte: Das Gehäuse ist nicht rund und nicht oval, aber auch nicht richtig achteckig, damals völlig neuartige scharnierförmige Flanken erinnern an ein Schiffsbullauge, und weder die Zeigerform noch das gerillte Zifferblatt entsprachen klassischen Gestaltungselementen. Hinzu kam ein integriertes Metallband mit auffälligen Mittelgliedern, das das Konzept der Luxussportuhr in Edelstahl komplettierte. (Das Prinzip, eine neuartig designte Stahluhr mit sportlichen Qualitäten zum Preis einer Golduhr anzubieten, hatte Audemars Piguet bereits 1972 bei der Royal Oak angewendet.)
Die heutige Nautilus mit drei Zeigern und Datum wurde im Jahr 2006 eingeführt und hat sich seitdem äußerlich nicht verändert. Patek Philippe gab Anfang des Jahres jedoch bekannt, dass die beliebteste Nautilus-Referenz 5711/1A eingestellt wird. Zum Abschied gibt es das Dreizeigermodell mit einem olivgrünen Zifferblatt.Gehäuse: Edelstahl | Durchmesser: 40 Millimeter | Uhrwerk: Manufakturkaliber 26-330 SC, Automatik | Preis: 30.100 Euro