Rasante Kooperation: Roger Dubuis hat mit dem Excalibur Spider Flyback Chronograph Revuelto eine Uhr entwickelt, die dem neuesten Supersportwagen von Lamborghini ebenbürtig ist.
PS-Freunde aufgepasst: Der italienische Sportwagenbauer Lamborghini und die Schweizer Uhrenmanufaktur Roger Dubuis haben die Köpfe zusammengesteckt und gemeinsam Gas gegeben. Heraus kam eine Uhr, die in sportlicher und gestalterischer Hinsicht mit dem Lamborghini Revuelto mithalten kann. Der Nachfolger des Aventador ist ein Plug-in-Hybrid mit 6,5-Liter-V12-Saugmotor und drei zusätzlichen Elektromotoren. Auf der Shanghai Auto Show im April der Öffentlichkeit vorgestellt, ist der Supersportwagen, der satte 1015 PS auf den Asphalt bringt, bereits bis 2025 ausverkauft.Als uhrentechnischer Kooperationspartner von Lamborghini liefert die Genfer Manufaktur Roger Dubuis die passende Uhr zum automobilen Kraftprotz: Der Excalibur Spider Flyback Chronograph Revuelto bietet zahlreiche gestalterische Anklänge an das PS-starke Vorbild und überzeugt darüber hinaus mit einem neuen Manufakturwerk, für das die Uhrenmarke zwei Patente angemeldet hat. Präsentiert wird die Uhr passenderweise am gleichen Ort wie der Sportwagen: in Shanghai. Hier findet vom 13. bis zum 17. September die chinesische Ausgabe der bedeutenden Uhrenmesse Watches and Wonders statt. (Hier geht es zu einer weiteren rasanten Neuheit von Roger Dubuis und Lamborghini.)
Vom Auto zur Uhr
Die augenfälligste Gemeinsamkeit zwischen dem Revuelto und der neuen Excalibur ist die Farbgebung: Das Orange der Anzeigen entspricht der Farbe des neuen Renners, die Lamborghini schon für mehrere Neuerscheinungen verwendet hat. Beim Armband entschieden sich die beiden Partner für ein Khakigrün, das bei den Sportwagen Sterrato und Sián zum Einsatz kam. Grün ist auch das quer liegende Y auf dem Zifferblatt, das sich – als zweite wichtige Designinspiration – von den Schweinwerfern des italienischen Autobauers ableitet.
Dezenter als das Y ist das Lamborghini-typische Sechseck umgesetzt, das beim Revuelto unter anderem in der Sitzbestickung und der Form der beiden Auspuffrohre zu erkennen ist. Roger Dubuis deutet es mit einem Rahmen um die Unruh bei neun Uhr an.
Als weiteren Bezug zur automobilen Welt besteht das 45 Millimeter große Gehäuse aus Carbon und besitzt eine Lünette aus Keramik – Materialien, die sich bei Supercars in der Karosserie beziehungsweise den Bremsen finden. Sowohl die Gehäuseflanken als auch die für Roger Dubuis typischen drei Bandanstöße und die Wippendrücker wurden skelettiert und erinnern so an den Leichtbau in der Welt des Rennsports. Ein individuell gestaltetes Kautschukband mit Schnellwechselsystem vervollständigt die dynamische Optik. (Künstleruhr gefällig? Roger Dubuis kooperiert auch mit einem Tattoo-Artist.)
Neues Uhrwerk
Das Y aus den Scheinwerfern findet sich nicht nur auf der Vorderseite der Uhr, sondern auch im Rotor des neuen Manufaktur-Automatikkalibers RD780 wieder. Was man aufgrund der Kaliberbezeichnung für eine bloße Modernisierung des RD680 von 2014 halten könnte, ist eine eigenständige, integrierte Konstruktion mit einer zusätzlichen Flyback-Funktion zum direkten Stoppen, Nullstellen und Neustarten einer Zeitnahme durch einmalige Betätigung des unteren Drückers. Außerdem wird das Werk nicht von einem Mikrorotor, sondern von einem Zentralrotor aufgezogen.
Wichtigstes Merkmal ist der spezielle Minutenzähler, den Roger Dubuis zum Patent angemeldet hat. Es handelt sich um eine ungewohnte Anzeige, die sich aber aufgrund ihrer Größe mit ein wenig Übung recht komfortabel ablesen lässt: Die Zehnerstellen 1, 2 und 3 drehen sich nämlich an zehn Indexen für die einzelnen Minuten vorbei. Weitere Informationen zum neuen Uhrwerk gibt es im Artikel über das nicht mit Lamborghini verknüpfte Schwestermodell.
Die 114.500 Euro teure Uhr ist ähnlich schwer zu bekommen wie der neue Lamborghini: Roger Dubuis baut – zum Verkauf in seinen Markenboutiquen – lediglich 88 Exemplare und weist auf der Tachymeterskala am Zifferblattrand dezent darauf hin.