Ist der Boom bei Rolex & Co. endgültig vorüber? Während der Corona-Pandemie hatte sich die Nachfrage nach Luxusgütern enorm erhöht. Im Gegensatz zu Louis Vuitton hat Rolex darauf aber nicht mit einer gesteigerten Produktion reagiert. Als das Angebot in den Boutiquen folglich immer übersichtlicher wurde, verlagerte sich die Nachfrage noch stärker auf den Secondhand-Markt. Dort waren mit begehrten Rolex-Uhren zeitweise astronomische Gewinne zu erwirtschaften. Doch die Blase ist offenbar endgültig geplatzt.
Rolex: Preise sinken das neunte Quartal in Folge
Zu diesem Schluss kommen jedenfalls Analysten der Investmentbank Morgan Stanley. Sie haben Daten der Vergleichsplattform WatchCharts ausgewertet und festgestellt: Die Preise auf dem Reseller-Markt für begehrte Schweizer Luxusuhren sind im zweiten Vierteljahr 2024 das neunte Quartal in Folge gesunken. Das berichteten mehrere Medien. Laut der US-Ausgabe von „Business Insider“ sanken dem Report zufolge die Reseller-Preise für Rolex im Vergleich zum vorherigen Quartal um 2,2 Prozent. Das waren 0,1 Prozentpunkte mehr als für alle der 60 analysierten Uhrenmodelle. (Auch hier berichteten wir bereits über einen Rückgang des Luxusuhren-Zweitmarkts im zweiten Quartal 2024)
Die Preise für Secondhand-Luxusuhren hatten im März 2022 ihren Höhepunkt erreicht. Uhren von Rolex wechselten damals im Durchschnitt laut WatchCharts für rund 40 Prozent mehr den Besitzer als noch ein Jahr zuvor. Für besonders begehrte Modelle wie der Cosmograph Daytona oder die Rolex Sky-Dweller legten Interessenten teils deutlich höhere Aufschläge hin.
Mehr gebrauchte Rolex im Umlauf
Diese Nachfrage trieb Reseller in die Boutiquen, was das Angebot für Käufer weiter ausdünnte. Zusätzlich trennten sich immer mehr Menschen von ihrer Rolex. Die Folge laut der Analyse: Es sind aktuell viermal mehr gebrauchte Uhren verfügbar als Anfang 2021. Diese Schwemme hat allerdings zu einem Preisverfall geführt. Und ein Ende ist offenbar nicht in Sicht.