In den 1970er bis in die 1990er Jahre hatte die Uhrenmanufaktur Rolex einen separaten Katalog für Uhren, der Firmenaufdrucke auf den Zifferblättern aufgelistet hatte. Bis heute suche ich nach diesem Katalog – jedoch erfolglos.
Zu den Firmen, deren Aufdruck auf den Zifferblättern von Rolex-Uhren stand, gehörten unter anderem Coca Cola, eine amerikanische Drilling-Firma namens Pool Intairdrill, diverse Transportunternehmen aber auch Königshäuser. Auch wurden Aufdrucke offiziell für Comex, die bekannte Tauchfirma, von Rolex hergestellt.
Seit Ende der 1990er Jahre hat Rolex sowohl den Katalog wie auch die Aufdrucke eingestellt und gestattet auch keine offiziellen Aufdrucke mehr. Natürlich gibt es Aufdrucke, die aber nicht offiziell von Rolex stammen, wie die Submariner für Scheich Zayed beispielsweise.
Die Rolex-Uhren von Domino's Pizza sind naturgemäß in Europa wenig verbreitet, da diese Uhren den erfolgreichsten Franchise Managern in den USA als Belohnung zugeteilt wurden. Diese Uhren waren nie käuflich bei einem Rolex-Konzessionär. Man erkennt in dem hochauflösenden Foto unten, in welcher Rolex-typischen Perfektion der Aufdruck auf dem Zifferblatt erstellt wurde.
Ich habe eine kleine Anekdote zu diesem Logo. Vor Jahren war ein Freund von mir sehr an dieser Uhr interessiert, bis er schließlich eine gefunden hatte. Er hatte keine Lupe zur Hand, rief mich dennoch an und meinte, bei seiner Domino's Pizza Rolex sei ein schwarzer Punkt unterhalb des „P“ von Pizza und das müsste wohl eine Beschädigung sein. Ich durfte ihn schnell aufklären, der schwarze Punkt ist lediglich ein „R“ in einem Kreis, und bedeutet, dass es sich bei dem Logo um ein registriertes und geschütztes Design handelt.
Domino's Pizza, eine der größten Pizzaketten weltweit, hatte mehr als ein Jahrzehnt ihr Logo auf die Rolex Air-King gedruckt bekommen – mit dem offiziellen Segen von Rolex. Seit dem Jahr 2000 gibt es keinen Zifferblatt-Aufdruck mehr, das Domino's Pizza Logo wird nur noch auf dem Stahlband angebracht. Diese Uhren tauchen mittlerweile vermehrt im Markt auf und sind echt.
Während meiner Zeit in den USA hatte ich das Glück, durch Zufall einen Manager einer Domino's Pizza Franchise kennenzulernen. Ich konnte von ihm eine kaum getragene Domino's Pizza Rolex Air-King erwerben, da er keinerlei Interesse an der Uhr hatte.
Diese Rolex-Uhren wurden alle nur von einem Juwelier aus Michigan ausgestellt –das lässt sich auf dem Garantiepapier erkennen. Unten habe ich ein Foto der Uhr mit der gegenwärtigen Domino's Pizza Box aus den USA. Die Box stammt übrigens von einem Domino's Pizza Laden aus Chicago.
Ich finde das Sammeln von Uhren, die man nicht bei jedem offiziellen Juwelier kaufen kann, gerade deswegen interessant.
Heutzutage wäre es sicher undenkbar, dass Rolex solche Aufdrucke ausführt geschweige denn toleriert. Insofern waren die 1970er bis 1990er Jahre Pionierzeiten, die sicher nicht mehr wiederkehren werden. Umso interessanter sind solche Uhren von Rolex mit den Aufdrucken auf dem Zifferblatt. Es gibt noch viele andere Firmen, die damals ihre Aufdrucke auf Rolex Zifferblätter hatten.
Der Contributor Boris Pjanic ist Uhrensammler und Blogger, Gründer des Uhrenblogs Watchesandart.com und lebte 14 Jahre in den USA. Beiträge von ihm sind auch bei Hublotnation.com und Gevrilgroup.com zu finden.)
Fotos: Bert (Uhrensammler und Fotograf)