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4 Minuten

Seiko: Schwarzer Kalender

In Deutschland gibt es von der Sonderedition nur 40 Exemplare
© PR
Der Ewige Kalender gehört neben Minutenrepetition und Tourbillon zu den drei großen Komplikationen. Er zeigt neben Datum und Wochentag oft auch die Mondphase an. Dem jedoch nicht genug: Er kennt nicht nur die unterschiedlichen Monatslängen, sondern auch die Schaltjahre. Er fügt den 29. Februar selbständig hinzu. Zumindest bis zum Jahr 2100 – denn hier findet kein Schaltjahr statt.
Kompliziert? Genau das ist unser Kalender. Für den größten Teil der Erde gilt heute der Gregorianische Kalender. Papst Gregor der XIII. löste im Jahr 1582 den bis dahin gültigen Julianischen Kalender – benannt nach Cäsar – ab. Im Jahr 46 vor Christus rief Cäsar den Julianischen Kalender ins Leben: Es gab 12 Monate mit abwechselnd 30 und 31 Tagen. Nur der Februar besaß 29 Tage und erhielt alle vier Jahre einen Tag dazu. Nach Cäsars Tod wurde der siebte Monat nach ihm benannt. Kaiser Augustus sorgte wenige Jahre später für die noch heute gültigen Monatslängen. Er benannte den dem Julius folgenden achten Monat in Augustus um. Bei den Römern galten Monate mit 31 Tagen als Glücksmonate und so nahm er dem Februar einen Tag und hängte ihn an den August. Um jedoch nicht drei Monate mit 31 Tagen (Juli, August, September) hintereinander zu haben, tauschte er die Längen von September und Oktober und November und Dezember. So weit, so gut. Jedoch dauerte somit das durchschnittliche julianische Jahr länger als das Sonnenjahr – um über 11 Minuten sogar. 1582 hatte sich diese Ungenauigkeit schon auf mehrere Tage summiert. So passte Papst Gregor der XIII. den Kalender kurzerhand an: alle hundert Jahre fällt das Schaltjahr aus (das nächste Mal im Jahr 2100) und alle vierhundert Jahre findet es trotzdem statt (zuletzt im Jahr 2000). Das größte Problem beim ewigen Kalender nun ist die Abfolge der unterschiedlichen Monatslängen und die richtige Wiedergabe des Schaltjahres mit dem 29. Februar. So muss die Uhr also einen Zeitraum von vier Jahren mit vier unterschiedlichen Monatslängen (28, 29, 30 und 31) abdecken können. Im Extremfall muss die Datumsscheibe am 28. Februar drei Tage beziehungsweise drei Schritte zusätzlich weitergeschaltet werden. Ebenso bedeutet der Zeitpunkt der Weiterschaltung ein Problem: mal muss nach dem 28. Februar, mal nach dem 30. April drei Tage beziehungsweise ein Tag übersprungen werden.
Als erster Uhrenhersteller konnte Patek Philippe diese Probleme bei Armbanduhren lösen. 1941 fertigt die Schweizer Manufaktur serienmäßig ewige Kalender auf Basis eines 13linigen Rohwerks von Valjoux. Genau 70 Jahre nach der Lancierung des berühmten Uhrenmodells Referenz 1518, dem weltweit ersten Handaufzugschronographen mit ewigem Kalender, stellte die Uhrenmanufaktur nun auf der Baselworld 2011 die Referenz 5270 vor. Im Gegensatz zu dem bedeutenden Vorläufer entstammen Uhr- und Kalenderwerk aus eigener Konstruktion und Fertigung. Wie bei den meisten Zeitmessern mit ewigem Kalender, handelt es sich beim Kaliber CH 29-535 PS Q um eine sogenannte Sandwich-Konstruktion. Das heißt, die Uhrmacher montieren die Kalender-Kadratur „Q“ auf der Vorderseite des Werkes. Im Innern des Werkes arbeitet wie seit 70 Jahren der sogenannte Monatsnocken. Dieses intelligent geformte Teil rotiert einmal pro Jahr um seine Achse. Auf seinem Umfang tastet ein ausgeklügeltes Hebelwerk die jeweiligen Monatslängen ab. Eine besondere Behandlung verlangt der Februar mit 28 Tagen in den drei Normaljahren und 29 Tagen im darauf folgenden Schaltjahr. Der Monatsnocken besitzt an dieser Stelle eine Ausbuchtung, in der ein kleines Rechteck jedes Jahr um 90 Grad gedreht wird. Die erhabene Seite repräsentiert den Schaltjahres-Februar. In allen Monaten mit weniger als 31 Tagen taucht das Ende des Hauptschalthebels tiefer in den Monatsnocken ein. Er veranlasst das Schaltwerk, den Datumszeiger zwei (in Monaten mit 30 Tagen), drei (Schaltjahres-Februar) oder vier (normaler Februar) Schritte gleichzeitig vollziehen zu lassen. Die klassische Bauweise des Kalenderwerks bedingt drei separate Einstelldrücker für Wochentage, Monate und Datum. Bei IWC konstruierte Kurt Klaus 1984 einen ewigen Kalender, der komplett über die Krone gesteuert werden konnte. Dieser Werkaufbau wurde für ein bestehendes Basiswerk entwickelt. Der Antrieb des ewigen Kalenders erfolgt über die Datumsanzeige des Grundwerks. Die Datumsscheibe ist mit einem Stift versehen, der bis in das Modul hineinreicht und somit die Schaltung des Datums an den ewigen Kalender übermittelt.
Bei Ulysse Nardin kann der ewige Kalender vor- und zurückgestellt werden. Der Kalendermechanismus wurde von Ludwig Oechslin für Ulysse Nardin entwickelt. Über die Krone werden die Kalenderanzeigen bedient. Das automatische Manufakturkaliber UN-32 mit Chronometerzertifikat tickt beim aktuellsten ewigen Kalender von Ulysse Nardin im 43 Millimeter großen Gehäuse der El Toro. Die verschiedenen Kalenderanzeigen werden bis auf das Großdatum von einer T-förmigen Zifferblattbrücke zusammengehalten, wobei die Scheiben bei diesem Modell offenliegen. Der ewige Kalender wird von einem 24-Stunden-Zeiger ergänzt, der sich dank eines patentierten Schnellschaltmechanismus mit zwei Drückern vorwärts und rückwärts auf eine zweite Zeitzone einstellen lässt.
Ewige Kalender laufen jedoch nicht ganz ohne Korrektur. Denn alle 100 Jahre entfällt das Schaltjahr (außer es ist durch 400 teilbar) und daher muss jeder ewige Kalender am 1. März 2100 korrigiert werden. Freuen kann sich an diesem Tag nur, wer den Säkularkalender von Svend Andersen besitzt.
Denn diese Uhr zeigt das richtige Datum an. Säkular bedeutet alle 100 Jahre wiederkehrend und bezieht sich damit auf die ausfallenden Schaltjahre. Doch dem nicht genug, die Uhr kennt sogar die 400-Jahres-Regel. Als Basis für das Werk nutzt Svend Andersen das Eta 2892. Den Mechanismus für den ewigen Kalender beziehungsweise Säkularkalender hat er selbst entwickelt und gebaut.
Weitere ewige Kalender: [nggallery id=166]

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