Eine Lieblingsuhr? Hat er nicht. Trotzdem schafft Blogger Ariel Adams es in unsere gleichnamige Artikelserie. Seine englischsprachige Website »A Blog to Watch« machte den Amerikaner vor drei Jahren bekannt; heute kennen ihn Uhrenliebhaber auf der ganzen Welt. Er schätzt ihr Feedback und den Austausch, sieht sich als einer von ihnen. So erscheinen auf »A Blog to Watch« zum Beispiel nur Artikel, die Adams als Uhrensammler auch selbst lesen würde. Und das obwohl dort mittlerweile mehrere Autoren publizieren.
Früher war das anders: Als der Amerikaner den Blog 2007 gründete, erschienen nur Texte von ihm, der Titel der Website lautete »A Blog to Read«. Schnell merkte Adams, der damals als Anwalt tätig war, dass es bei diesem Hobby ausschließlich um Uhren gehen sollte. Mit der Umbenennung in »A Blog to Watch« wurde es 2012 offiziell, der Blog ist seither Adams' Hauptberuf – und lockt heute neben Experten auch Einsteiger an.
Die Uhr an Ariel Adams' Arm verrät den Menschen, wer er ist
Die Änderungen machten auch vor Adams selbst nicht Halt: Die eigenen Uhren trägt er zum Beispiel kaum noch. Meist ist der Platz am Arm von einem Modell besetzt, über das Adams einen Artikel schreibt. Für seine Leser ist er durch diese Erfahrung ein Experte, nach Rat gefragt wird er oft – und nach der eigenen Lieblingsuhr. Nein, sagt Adams, er habe wirklich keinen Favoriten und wolle das auch nicht. »Wenn ich als Uhrensammler eine Lieblingsuhr hätte, wäre mein Weg zu Ende«, schiebt der Amerikaner hinterher. Er vergleicht sich da gerne mit Kunstliebhabern, die Kunst als solche mögen, statt ein einzelnes Werk. Immerhin, ein paar Kriterien lässt sich der Blogger dann doch entlocken: »Eine gute Uhr ist ästhetisch ansprechend, leicht abzulesen, funktional und hat einen hohen Tragekomfort.« Oft seien es große Sportuhren, die diese Kriterien für ihn erfüllen.Welches Modell es letztlich auch ist, das an Adams' Arm landet, leer darf der Platz nicht bleiben. So wie sein Blog für die Leser fest zur Uhrenwelt gehört, so sind es für Ariel Adams die Zeitmesser, die in seinem Leben nicht mehr fehlen dürfen: »Wenn ich mal keine Uhr trage, fühlt sich das unnatürlich an. Als wäre ich nackt und es würde etwas sehr Wichtiges fehlen, das den Leuten zeigt, wer ich bin.« sk
Die “Lieblingsuhr” ist eine Artikelserie des UHREN-MAGAZINS über Persönlichkeiten mit besonderem Bezug zur mechanischen Uhr. Worin liegt die Faszination der Mechanik? Wie kommt man überhaupt dazu, sich mit mechanischen Uhren auseinanderzusetzen? Welche ist die Lieblingsuhr dieser Person? Um diese – und manchmal auch völlig andere – Themen drehen sich die Gespräche.