Die Seamaster Planet Ocean repräsentiert wie keine andere Omega-Uhr das maritime Erbe der Marke. Aber hier tritt sie nicht zum Taucheruhrentest an. Wir setzen die als Master Chronometer zertifizierte Uhr über mehrere Monate einer magnetischen Dauerbelastung am und im Kernspintomographen aus.
Etwas skeptisch beäugt er die 43,5 Millimeter große Planet Ocean und tauscht sie nur ungern gegen die wesentlich elegantere Aqua Terra >15’000 Gauß mit dem schwarz-gelben "Tigerenten-Zeiger", die er seit 2013 seine eigene nennt. Dr. Hans-Ulrich Röder ist Radiologe im schwäbischen Heidenheim und einer der Ideengeber für das Omega-Master-Chronometer-Projekt. Er habe sich schon immer eine Uhr gewünscht, die er ohne Bedenken bei der Arbeit in der Radiologie tragen kann, lässt er uns wissen, und deshalb das Thema mehr oder weniger zufällig mal an Omega herangetragen. Unser beabsichtigter Langzeittest am und im Kernspintomographen (MRT) ist für ihn also absolut alltagsrelevant.
Magnetfeldschutz hat Praxisrelevanz
Bei der Übergabe der Uhr ahnt Dr. Röder noch nicht, dass er sich mit dem Tauchboliden, dessen orangene Akzente auf dem grauen Zifferblatt, der Keramiklünette und an den Seiten des Kautschukbandes hervorragend zur Farbe seiner Praxis passen, sehr schnell anfreunden wird. Das Titangehäuse ist leichter und das Kautschukband angenehmer am Handgelenk als er zunächst vermutet. "Haptisch perfekt trotz Größe und Dicke", stellt er kurzerhand pragmatisch fest. Angesichts starker Kontraste auf dem Zifferblatt ist die Zeit immer gut ablesbar, und nachts entfacht die Superluminova ein wahres Leuchtfeuer. "Die Drehlünette rastet sicher", urteilt Dr. Röder weiter, aber für Hemdmanschetten sei sie ein Killer. Na gut: Abends in der Oper gestatten wir den Wechsel zur Aqua Terra. Schließlich wartet das Chronometer-zertifizierte Omega-Manufakturkaliber 8900 in der Planet Ocean mit 60 Stunden Gangautonomie aus zwei Federhäusern auf. Da darf sie am Wochenende auch gern mal entspannt auf dem Nachttisch liegen bleiben. Weit gefehlt. Schon am Sonntagmorgen muss sie wieder ran. Denn Dr. Röder schätzt inzwischen die Vorteile ihres Keramikdrehrings – nicht nur beim Tauchen und Schwimmen, wo dieser sich auch gut unter Wasser bewegen lässt und, ganz nebenbei bemerkt, die Uhr immer einwandfrei ablesbar bleibt. Der Arzt benutzt den Ring auch zur Zeitnahme beim Radfahren und Joggen, zum Eierkochen und Tee ziehen lassen, zur Kontrolle seiner Telefonate und zum Fußball schauen. Es handelt sich um die weltweit erste graue Keramiklünette aus Siliziumnitrid mit einer Tauchskala aus "Liquidmetal", einer Legierung, die deutlich härter ist aus Stahl, nahtlos mit Keramik verschmilzt und besonders resistent gegenüber Kratzern und Korrosion ist.Omega Master Chronometer haben besondere Magnetfeldresistenz
Über ihre Qualifikation als Taucheruhr hinaus, zu der neben der einseitig drehbaren Lünette auch die selbstblockierende, im Kronenrohr verschraubte Krone, ein besonders dickes, gewölbtes Saphirglas und eine bis 60 Bar druckfeste Gehäusekonstruktion beitragen, zeichnet sich die Planet Ocean als zertifiziertes Master Chronometer vor allem durch besondere Magnetfeldresistenz aus. Omega gibt die Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern bis 15.000 Gauß oder 1,5 Tesla an. Und in genau einem solchen Magnetfeld bewegt sich die Planet Ocean während unseres Tests über mehrere Monate in der radiologischen Praxis von Dr. Röder.
Zunächst kommt sie am Handgelenk ständig in den Randbereich des MRT-Gerätes und damit in ein oft wechselndes Magnetfeld. Dr. Röder vermerkt positiv die geringe Gangabweichung von maximal einer Sekunde am Tag, meistens sogar weniger. Aber dann muss die Uhr selbst ins MRT – auf einer Extremitätenspule und dann am Handgelenk des Arztes. Sie läuft unbeirrt weiter.
UHREN-MAGAZIN testet härter als der Uhrenhersteller
Dr. Röder ist beeindruckt und entwickelt schließlich die Idee, die Taucheruhr in ihrem Medium, also im Wasser, zu "untersuchen" – nicht zuletzt, um Beweisfotos aufzunehmen. "Aber von der Uhr wird man wenig sehen", enttäuscht uns der Fachmann, "weil das Metall eine Signalauslöschung verursacht." Das kenne er von medizinischen Implantaten aus Titan wie Hüftgelenksprothesen.
"Wir werden aber beweisen", fährt Dr. Röder fort, "dass es die Uhr auch zentral im Magnet, in einer Spule mit geschalteten Messsequenzen und starken Gradienten-Feldern, die im Millisekundentakt wechseln, aushält. Wenn das klappt, sind wir die ersten, die so etwas zeigen."
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