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Hands-on: Tudor Heritage Black Bay Dark

Die Tudor Heritage Black Bay Dark ist mit 170 Gramm nicht zu schwer und am Stahlband getragen kein bisschen kopflastig.
© PR
Eine schwarze Uhr passt perfekt zum Tauchen in dunklen Tiefen – und sieht auch an Landratten cool aus. Deshalb haben wir uns die begehrte Tudor Heritage Black Bay in der neuen Modellversion "Dark" in die Redaktion bestellt und uns genauer angesehen.

Kleine Modellgeschichte zur Tudor Heritage Black Bay

Die Heritage Black Bay hat sich in den vergangenen fünf Jahren zu einer großen – und hochattraktiven – Uhrenfamilie ausgewachsen. 2012 als ausgesprochenes Retromodell in Edelstahl mit roter Tauchzeitlünette lanciert, folgte 2014 eine dezentere Version mit blauem Drehring und ein Jahr später die bisher schlichteste Variante mit schwarzer Skala. 2016 brannte Tudor ein wahres Neuheiten-Feuerwerk ab: Die Uhr kam sowohl in Bronze als auch in ­einer 36-Millimeter-Version sowie in der bisher sportlichsten, komplett schwarzen Variante.
Die Uhrzeit lässt sich bei Tag und Nacht perfekt, die Tauchzeit nur bei ausreichend Licht gut ablesen. © PR
Zudem wurden alle neuen und bestehenden Modelle vom Eta-Kaliber 2824 auf das 2015 eingeführte Manufakturkaliber MT5602 umgerüstet. Für zusätzliche Vielfalt sorgten und sorgen diverse Armbänder: Jede Uhr ist entweder mit dreireihigem Edelstahl- oder auf alt getrimmtem Rindslederband erhältlich, und unabhängig von den persönlichen Vorlieben wird immer ein Textilband mitgeliefert. Am mutigsten zeigte sich Tudor 2016 bei der Wahl eines Flecktarnmusters für das Stoffband des 36-Millimeter-Modells.

Schwarz in Schwarz bei der Tudor Heritage Black Bay Dark

Bei der hier gezeigten Modellvariante wird das Edelstahlband genauso satiniert und schwarz PVD-beschichtet wie das Gehäuse. Während auch das Zifferblatt matt ist, setzt sich die Aluminiumskala auf der Drehlünette glänzend ab. Dass der Ring nicht aus Keramik besteht und somit kratzanfällig bleibt, lässt sich bei einer Uhr, die über 4.000 Euro kostet, nur schwer verschmerzen.
Das Stahlband und die Faltschließe mit Sicherheitsbügel sind gut verarbeitet, die Bandglieder verschraubt statt nur verstiftet. © PR
Was dagegen voll und ganz überzeugt, ist das Werk – vor allem in Anbetracht der historischen Tudor-Werte Präzision und Robustheit. Ersteren Anspruch erfüllt die kleine Rolex-Schwester durch die Prüfung jedes Uhrwerks bei der offiziellen Schweizer Chronometerprüfstelle COSC. Hier wird neben anderen Kritieren sichergestellt, dass die durchschnittliche tägliche Gangabweichung zwischen –4 und +6 Sekunden liegt. Den zweiten Teil der Markenphilosophie, die Robustheit, erfüllt das „Mouvement Tudor“ MT5602 durch verschiedene technische Eigenschaften: Erstens ist das Werk mit 6,5 Millimetern von stämmiger Natur, sodass nicht schon bei kleinsten Toleranzschwankungen in der Fertigung Funktionsstörungen auftreten. Zweitens wird die Unruh nicht nur einseitig von einem Kloben gehalten, sondern liegt stabil und völlig waagerecht unter einer Brücke. Und drittens besteht die Spiralfeder aus Silizium, sodass nach Stößen keine Gangabweichungen durch Dezentrierung oder Verformung zu befürchten sind.
Das Manufakturkaliber MT5602 der Heritage Black Bay Dark ist robust konstruiert und läuft chronometergenau. © PR
Weitere Qualitätsmerkmale des Manufakturwerks sind die hohe Gangautonomie von 70 Stunden und die freischwingende Unruh mit vier Regulierschrauben. Der Gang wird also nicht mehr durch Veränderung der aktiven Spirallänge reguliert, wie das bei der Heritage Black Bay mit Eta-­Kaliber der Fall war. Tudor hatte in das Eta 2824 zwar eine andere Feinregulierung eingebaut, den Sprung zum variablen Trägheitsmoment aber erst mit dem Wechsel auf das eigene Werk geschafft.
Die Verzierungen des Manufakturkalibers MT5602 sind rudimentär. © PR
Dass die Marke keine Mühen und Kosten in feine Werkverzierungen investiert, passt zu ihrer Philosophie, verlässliche Uhrentechnik zu einem überschaubaren Preis anzubieten. Deshalb finden Mechanikfans, die ein geeignetes Werkzeug zum Öffnen des Vollgewindebodens auftreiben können, Verzierungen lediglich in Form ­eines durchbrochenen und satinierten Rotors mit Tudor-Gravur.

Historisch inspirierte Taucheruhr

Durchaus positiv lässt sich bewerten, dass Tudor bei der Heritage Black Bay Dark auf ein Datum verzichtet. Schließlich steht auch diese sportlich gestaltete Modellvariante in der Tradition der Tudor Oyster Submariner von 1954, die durch ihr aufgeräumtes Zifferblatt mit acht runden, drei rechteckigen und ­einem dreieckigen Stundenindex überzeugte – und eben kein Datum besaß. Die auffälligen Stunden- und Sekundenzeiger in „Snowflake“-Form stammen von der zweiten Submariner-Generation, die Tudor 1969 vorstellte. Die Wasserdichtheit beträgt heute – wie bereits seit 1958 – 200 Meter. Das war zur Zeit der Tauchpioniere ein hoher Wert und reicht auch jetzt noch für die meisten Sporttaucher.
Das 41 Millimeter große Stahlgehäuse der Tudor Heritage Black Bay Dark ist bis 20 Bar druckfest und besitzt eine sauber rastende Drehlünette. Die Tauchzeitskala aus Aluminium und die PVD-Beschichtung sind jedoch nicht die robusteste Lösung. © PR
Auf diese Weise vereint die ­Heritage Black Bay Dark das Beste aus verschiedenen Modellklassikern – aufgepeppt durch die lässige Schwärze einer topaktuellen Sportuhr. Cooler kann man nicht tauchen. Und mehr Tauchhistorie kann man nicht in die Strandbar tragen. ak

Sehen Sie im Video zur Tudor Heritage Black Bay Dark wie sich die Lünette bedienen und die Faltschließe öffnen lässt:

Noch mehr Details über die Tudor Heritage Black Bay Dark erfahren Sie im ausführlichen Test in der aktuellen Chronos 02.2017, die Sie hier als digitale Ausgabe herunterladen können. Der Test beinhaltet emotionale Fotografenbilder, Gangtests auf der Zeitwaage und am Arm, umfassende technische Daten zu Uhr und Werk sowie eine Bewertung der Preisleistung, auch im Vergleich mit einem Alternativmodell. Weitere Themen der Chronos 02.2017:
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