Der Name "Gentleman" ist für den jüngsten Mechanikzeitmesser von Tissot vollauf gerechtfertigt: Er vereint elegantes Auftreten, gutes Aussehen, innere Werte und ein stets korrektes (Gang-)Verhalten. Wenn ein Gentleman den Raum betritt, richten sich die Blicke auf ihn – ohne dass er es darauf anlegt. Die Umstehenden bemerken seine Eleganz und gegebenenfalls sein gutes Aussehen. Und wenn sie mit ihm ins Gespräch kommen, sind sie bald von seinem angenehmen Wesen und gutem Benehmen beeindruckt. Mit der Tissot Gentleman Automatic ist es ganz ähnlich: Durch ihr Bicolor-Design fällt sie sofort auf, aber nicht auf schreierische, sondern angenehme, elegante Weise.
Die massive Roségoldlünette steht ihr gut zu Gesicht und passt, zusammen mit den rosévergoldeten Zeigern und Indexen, perfekt zum dunkelbraunen Zifferblatt und dem fein gemaserten Rindslederband. Als innere Werte offenbart sich bei näherer Bekanntschaft das Kaliber C07.811 der Powermatic-Baureihe, das eine stolze Gangreserve von 80 Stunden bietet. Zudem ist das Uhrwerk mit einer Siliziumspirale ausgestattet, die nicht auf Magnetfelder reagiert und sich bei Stößen nicht dauerhaft verformt. Auf diese Weise sorgt eine Spiralfeder aus dem Hightech-Material tendenziell für gleichmäßige Gangwerte.
Die Testuhr bestätigt diese allgemeine Annahme. Wie der Gentleman stets ein einwandfreies Benehmen an den Tag legt, so zeigt sich auch die Gentleman Automatic tadellos in ihrem Verhalten: Auf der Zeitwaage lief sie nur eine Sekunde pro Tag zu schnell, und beim Tragetest lag die tägliche Abweichung zwischen +0,5 und –1 Sekunde. Die maximale Differenz zwischen den einzelnen Lagen fiel mit sieben Sekunden größer, aber keinesfalls zu groß aus.Gute Umgangsformen Die Uhr läuft nicht nur gut, sondern liegt dank ihrem schlanken Gehäuse, dem geschmeidigen Lederband und der nicht zu dick auftragenden Sicherheitsfaltschließe zudem sehr angenehm am Handgelenk. Da stört es auch nicht, dass die Schließe ein Standardbauteil ist – schließlich trägt auch ein Gentleman nicht ausschließlich Maßgeschneidertes. Bescheiden zeigt sich die Gentleman Automatic auch mit ihrem gedrückten Mineralglasboden, der mit für den sehr attraktiven Preis verantwortlich ist.
Diese Lösung ist bei Tissot Standard und wirkt sich dank moderner Fertigungsmethoden und guter Passungen nicht negativ auf die Robustheit der Uhr aus. Die ganz große Schule wäre dennoch ein Schraubboden mit Saphirglasfenster. Wer etwas auf sich hält, sorgt dafür, dass sich andere Menschen in seiner Gegenwart wohlfühlen und keine unnötigen Mühen mit ihm haben. Das gilt bei der Gentleman Automatic auch in Sachen Bedienung: Das Powermatic-Kaliber verfügt selbstverständlich über eine Datumsschnellverstellung und einen Sekundenstopp. Und wenn die Krone einmal mit dem Fingernagel gezogen wurde, lassen sich diese Funktionen dank des griffigen Bedienelements auch ganz einfach nutzen.
Eine Frage des Charakters Ein wahrer Gentleman lässt sich nicht in die Karten schauen. Diese Charaktereigenschaft trägt, wenn es sich um einen Menschen handelt, zu dessen eleganter Aura bei. Bei der Testuhr ist es dagegen eine kleine Charakterschwäche, dass sie sich nicht perfekt ablesen lässt. Das liegt einerseits am geringen Kontrast zwischen den rosévergoldeten Zeigern und dem braunen Zifferblatt und andererseits an dem nicht entspiegelten Deckglas, das einfallendes Licht mit starken Reflexen quittiert. Bei dieser Uhr neigt man allerdings dazu, darüber hinwegzusehen. Schließlich verzeiht man einem wahren Gentleman gern einmal eine kleine Schwäche – vor allem, wenn es die einzige ist.