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7 Minuten

Certina: CEO Marc Aellen im Interview

Certina Uhren, DS-2
© Watchtime
Certina kann auf eine lange Geschichte in der Sportzeitmessung zurückblicken. Seit dieser Saison kann der Bieler Uhrenhersteller eine weitere Partnerschaft zu seiner Markenindentität hinzufügen. Vier Jahre hat sich Certina als offizieller Zeitnehmer des FIS-Skilanglauf-Weltcups verpflichtet. Ein Highlight im Kalender, das Holmenkollen Skifest, das mit einem energetisierenden Programm im Langlauf und im Skispringen zigtausende Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Skisprungschanze am Holmenkollen gilt als eine der berühmtesten Schanzen Europas und auch die Langläufer zerren mit der längsten Distanz über 50 km im Weltcup regelmäßig an ihren Kräften.Wir haben Certina letztes Wochenende ins nach wie vor winterliche Oslo begleitet. Strahlender Sonnenschein, klirrende Temperaturen von -15 Grad und viel Schnee sorgten für die idealen Bedingungen. Die neue Partnerschaft scheint eine echte Herzensangelegenheit für Certina zu sein: „Sport ist und war schon immer ein wesentlicher Teil der Certina Markenidentität“, unterstreicht CEO Marc Aellen die Entscheidung. „Wir freuen uns, ab dieser Saison den Skilanglauf-Weltcup der FIS als offizieller Zeitnehmer zu unterstützen. Certina verbindet nicht nur eine lange Geschichte mit dieser Disziplin, wir teilen auch die gleichen Werte: Robustheit, Ausdauer und Präzision sind Maximen, die uns tagtäglich bei der Entwicklung unserer Uhren antreiben.“ Der Gewinner der Herren beim FIS Skilanglauf Simen Hegstad Krüger (mit einer Gesamtzeit von 1:55.01.5) erhielt als Preis eine Certina Uhr. Wir haben mit Marc Aellen über die Partnerschaft, Sport, sowie die Geschichte der Marke gesprochen.

Certina CEO Marc Aellen im Interview

Certina CEO Marc Allen bei der Siegerehrung des FIS Skilanglauf-Weltcup in Oslo, Norwegen mit dem Norwegen Trio aus Simen Hegstad Krüger (1. Platz), Hans Christer Holund (2.) und Martin Løwstrøm Nyenget (3.) © David Schank/ Watchlounge
WatchTime: Was ist der Reiz an einer Partnerschaft mit der FIS und dem Langlauf?Marc Aellen: Die Partnerschaft mit der FIS ist wichtig für uns, Certina war in Skandinavien schon immer stark. Und Skilanglauf ist hier sehr populär. In Oslo Zeitnehmer sein zu dürfen, ist für uns eine perfekte Ergänzung. Es werden an diesem Wochenende mehr 100.000 Zuschauer erwartet und wir haben perfekte Wetterbedingungen. Es ist die erste Saison, da wird also noch mehr kommen.Sind Sie selbst schon mal Langlauf gefahren?Ja, ich wohne in Neuchâtel, in der Schweiz, wir haben einige Berge um uns herum, aber wir hatten diese Saison nicht so viel Schnee. Ich habe aber ein paar Runden Langlauf gedreht, es ist ein sehr guter Sport, man trainiert seinen ganzen Körper.Certina ist allgemeine sehr sportbegeistert. Welche Sportart definiert die Marke am besten?Historisch gesehen war Certina sehr stark mit dem Motorsport verbunden, aber wir wollen auch so umweltbewusst wie möglich agieren, deshalb haben wir unsere Bemühungen in diesem Bereich eingestellt. Langlauf ist im deutschsprachigen Raum sehr beliebt, es ist wirklich ein Sport, der uns gut repräsentiert. Er erfordert Ausdauer, Präzision. Eine weitere Sportart, auf die wir uns derzeit konzentrieren, ist Padel Tennis. Das wird in Deutschland und der Schweiz immer beliebter, ist aber auch in Südeuropa und Skandinavien sehr beliebt. Der Sport ist eine Mischung aus Tennis und Squash, ist sehr zugänglich und nicht so kompliziert wie Tennis.
Der Schweizer Uhrenhersteller Certina ist offizieller Zeitnehmer beim FIS Skilanglauf-Weltcup © David Schank/ Watchlounge
Gibt es dafür bereits Meisterschaften?Es gibt die World Padel Tour, aber sie wird hauptsächlich von Spanien dominiert. In Spanien gibt es bereits mehr Spieler als im Tennis. Aber es kommt immer mehr im Rest Europas an.Certina ist ein Unternehmen mit einer langen Geschichte. Können Sie uns einige wichtige Momente in der Geschichte des Unternehmens nennen?Wir haben viele. Im Jahr 1959 haben wir das DS-Konzept eingeführt, unser doppeltes Sicherheitskonzept als besondere Konstruktion des Gehäuses, das unsere Uhren so zuverlässig und stoßfest macht. Historisch sind wir auch besonders mit dem Tauchen verbunden, wir waren eine der ersten Taucheruhren in den 60er und 70er Jahren. Auch heute noch stellen wir viele Taucheruhren her, das gehört zu unserem Markenzeichen. Hier bieten wir nach wie vor eines der besten Qualitäts-/Preis-Verhältnisse in der Branche an. Aber es gibt so viele Daten.
Der Gewinner des FIS Skilanglauf-Weltcups in Oslo erhielt die Sonderedition DS-Podium © David Schank/Watchlounge
Was waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten Momente, seit Sie als CEO übernommen haben?Es war nicht die einfachste Zeit, um das Amt zu übernehmen. Ich bin im Juli 20 bestellt worden, also mitten in der Pandemie. Das war eine Herausforderung, aber die Marke ist wirklich widerstandsfähig. Wir haben in dieser Zeit eine enorme Entwicklung im E-Commerce-Geschäft erlebt. Das war eine der wichtigsten Entwicklungen der letzten drei Jahre. Dazu haben wir einige neue Märkte erschlossen, wie Nordamerika, das ist vielversprechend. Wir haben ein gutes Sortiment für den amerikanischen Geschmack, Sportuhren zu einem guten Preis. Dazu kamen viele neue Kollaborationen, wie diese Veranstaltung.Wie schafft Ihre Marke den Spagat zwischen Tradition und Innovation, um mit der sich ständig weiterentwickelnden Branche Schritt zu halten?Dank unserer reichen Geschichte haben wir eine Menge traditioneller Stücke, die wir als Re-Editionen auf den Markt bringen können. So wie die DS-2, die wir neu aufgelegt haben. Wir bewahren die Tradition, aber wir führen sie weiter. Die aktuelle DS-2 ist mit neuer Technologie ausgestattet. In ihr steckt das neueste Eta-Uhrwerk (C07.611) mit 80 Stunden Gangreserve, die Uhren sind wasserdichter als früher. Wir nutzen wirklich die aktuellsten Techniken und Technologien. Meiner Meinung nach bringen wir wirklich die neueste Technologie zu einem vernünftigen Preis.
Die neue DS-2 Turning Bezel des Schweizer Uhrenherstellers Certina mit ihrem tonneauförmigen Gehäuse und Vintage-Design © Watchtime
Wer ist der typische Certina-Kunde?Das ist ein bisschen schwierig zu beantworten, da wir viele Uhren über traditionelle Einzelhändler verkaufen und hier keine Daten über unsere Kund:innen erhalten. Aber ich würde sagen, es sind 75 % Herrenuhren und 25 % Damenuhren. Wir haben noch ein großes Potenzial im Damensegment, an dem wir arbeiten. Unsere Kunden befinden sich im Alter von 25 bis 60, und sie suchen eine gute Uhr zu einem guten Preis für den täglichen Gebrauch, die sie zum Sport, aber auch zu Events tragen können.Welche Werte teilen Sie mit der Marke?Wir konzentrieren uns viel auf den Umweltschutz, wir verwenden Armbänder aus Plastik, welches aus dem Meer gesammelt wurde. Auch unsere Uhrenboxen sind vollständig recycelbar und wir verwenden weitere, recycelte Materialien. Wir haben auch neue Uhren-Displays für unsere Shops eingeführt, die aus recycelten Materialien bestehen. Das ist etwas, das wir nicht so oft kommunizieren, aber wir nehmen es sehr ernst. Ich denke, das ist ein wichtiger Wert.
Die neue DS-2 Turning Bezel des Schweizer Uhrenherstellers Certina mit ihrem tonneauförmigen Gehäuse und Vintage-Design in Schwarz © Watchtime
Was hat Sie dazu inspiriert, eine Karriere in der Uhrenbranche einzuschlagen?Ich bin in einer Uhrenregion aufgewachsen, sowohl mein Großvater als auch mein Vater waren in der Uhrenindustrie tätig, also war es naheliegend, in diese Branche zu gehen. Es ist eine sehr interessante Branche. Sie bringt Produkte mit Emotionen hervor, sie ist Teil der DNA der Schweiz, und es ist ein gut zu verkaufendes Produkt.Können Sie sich an Ihre erste Uhr erinnern?Ja, es war natürlich eine Swatch. Mein Vater war Produktmanager bei Omega, ich hatte also das Glück, schon früh eine Omega zu haben, aber die erste Uhr war definitiv eine Swatch, wie für viele Leute in den 70er, 80er Jahren. Swatch war damals die Marke schlechthin, das ist sie auch heute noch.
Marc Aellen, CEO von Certina, in Norwegen mit einer DS+ © WatchTime
Wie würden Sie Ihren Führungsstil definieren?Wir sind Teil einer großen Gruppe, aber wir sind immer noch eine mittelgroße Marke, und ich denke, es ist sehr wichtig, als Team zu agieren. Ich ermutige meine Mitarbeiter:innen immer ihre Meinung beizutragen, am Ende muss ich natürlich oft entscheiden, aber ich denke, es ist wichtig, dass jeder seine Meinung äußern kann, ich denke, das ist motivierend. Natürlich haben wir ehrgeizige Ziele, wir gehören zur börsennotierten Swatch Group, das nehmen wir ernst, aber ich möchte, dass sich die Menschen wirklich einbezogen fühlen.Worauf freuen Sie sich am meisten in Bezug auf die Zukunft der Marke?Leider kann ich zu bevorstehenden Projekten nicht viel sagen, aber wir haben einiges in der Pipeline.
Die grau-blau gestreifte Sea Turtle Conservancy Sonderedition widmet sich dem Erhalt der Ozeane und ihrer Bewohner. © Watchtime
Wir sind gespannt. Eine neue Uhr zur Partnerschaft wurde bisher noch nicht vorgestellt, in die Schneelandschaft hat sich jedoch die neue DS-2 Turning Bezel von Certina mit ihrem tonneauförmigen Gehäuse und Vintage-Design gut eingefügt. Während die regulären Modelle mit Zifferblättern in Blau und Schwarz klassisch in Edelstahl gehalten sind, ist die Sea Turtle Conservancy Edition aus Titan gefertigt und kommt an einem grau-blau gestreiften Textilband aus #tide ocean material.
Das Automatikwerk tickt mit 80 Stunden Gangreserve und NivachronTM-Spiralfeder. © Watchtime
Unter der Haube schlägt ein Automatikkaliber mit 80 Stunden Gangreserve und antimagnetischer Nivachron-Spiralfeder, der die Anzeigen von Stunden, Minuten, Sekunden und Datum bei 3 Uhr präzise und zuverlässig antreibt. Die Mechanik kann durch den transparenten Gehäuseboden bewundert werden. Die verschraubte Krone und das DS System sorgen für eine Wasserdichtigkeit bis zu einem Druck von 20 bar. Die Referenz C024.607.48.051.10 (Sondermodell Sea Turtle Conservancy aus Titan) kostet 1.025 Euro. Die Edelstahlvarianten (C024.607.11.041.02 Dunkelblau, C024.607.11.081.02 Schwarz) sind für 1.090 Euro erhältlich. Mehr über die Marke lesen Sie im Hands-on zur Certina DS-2 Powermatic 80.Weitere interessante Artikel:Hands-on Sherpa OPS: Die Taucheruhr unter der LupeInterview: Munich Wrist Busters – vom Instagram-Account zur erfolgreichen Plattform für LuxusuhrenWatches & Wonders: Die Trendprognosen 2023
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