Die von dem bedeutenden Uhrmacher Abraham-Louis Breguet (1747-1823) gegründete Marke gehört seit 1999 zur Swatch Group. Durch die Integration der Uhrwerkefabrik Nouvelle Lémania erlangte Breguet 2003 Manufakturstatus.Darüber hinaus wurde 2011 die Gehäusemanufaktur Favre Perret übernommen, um künftig als Gehäusemanufaktur Montres Breguet zu firmieren. Für Abraham-Louis Breguet stehen zahlreiche Erfindungen: Die Stoßsicherung "Parachute", Breguetziffern und -zeiger, genannt "pomme", der schlüssellose Aufzug und natürlich das Tourbillon, um nur einige zu nennen. Die Manufaktur ist der weltgrößte Hersteller von Tourbillons und zeigt in dieser Kategorie derzeit 17 verschiedene Modelle. Zudem wurden in den letzten zehn Jahren mehr als 900 Patente vergeben.
In der modernen Manufaktur im Vallée de Joux fühlt man sich heute dem Erbe des großen Uhrmachers verpflichtet: einerseits mit Gehäusen im neoklassischen Stil, der Verwendung gebläuter Stahlzeiger mit durchbrochenen, exzentrischen Kreisspitzen in Form eines Apfels oder den von Abraham-Louis Breguet 1786 eingeführten guillochierten Zifferblättern. Und andererseits, indem die betont klassischen Uhren den Rahmen für Innovationen und neue Technologien bieten - seien es Ankerrad und Anker aus Silizium oder die erste Breguet-Endkurve aus diesem Material, eine Hemmung von zehn Hertz, die elektromagnetische Regulierung einer Minutenrepetition oder die Lagerung des Unruhzapfens zwischen zwei Magneten.
Fakt #1 über Breguet: Die Type XX
Die Fliegeruhr Type XX – und ihre Geschwister Type XXI und Type XXII – bildet den sportlichen Teil der Breguet-Kollektion. Ihre Geschichte beginnt in den frühen 1950er-Jahren, als die französische Luftwaffe ihre Piloten mit speziellen Armbandchronographen ausstatten wollte. Der Name Type XX selbst stammte vom französischen Luftfahrtministerium, und für das künftige Produkt wurden folgende Spezifikationen erlassen: Die Uhr sollte ein schwarzes Zifferblatt mit Leuchtziffern und -zeigern besitzen, dazu ein gegen Beschleunigungen und Druckschwankungen reduziertes Werk, eine Flybackfunktion und eine Drehlünette. Typisch für die Handhabung durch das Militär war, dass Breguet war nicht als einziger Lieferant den Zuschlag erhielt. Auch die 1940 an die deutsche Wehrmacht gelieferte Große Fliegeruhr wurde von fünf verschiedenen Herstellern geliefert. Im Falle der Type XX wurden 1953 die ersten Breguet-Prototypen vom Service Technique Aéronautique zugelassen, ab 1954 bestellten die Franzosen immer wieder größere Chargen von Type XX bei Breguet. Das Militär erlaubte Breguet auch den Verkauf an zivile Kunden. Von der zweiten Generation, die 1971 auf den Markt kam, wurden bereits mehr Exemplare an Zivilisten als an militärische Stellen verkauft. 1995 lancierte Breguet die dritte Generation, die dann ab 2004 auch um die Type XXI und 2010 um die mit Hochfrequenztechnologie und Siliziumhemmung versehene Type XXII ergänzt wurde. 2023 brachte die Manufaktur schließlich parallel zwei ähnliche, aber leicht unterschiedliche Modelle heraus: die von den militärischen Vorgängern inspirierte Type 20 (mit arabischen Ziffern geschrieben) mit nur zwei Totalisatoren, konisch geformter Fliegerkrone und grünem Superluminova sowie die "zivile" Type XX mit drei Zählern und beigebrauner Leuchtmasse.
Breguet
Fakt #2 über Breguet: Die Kunst der Restaurierung
Breguet ist in der Lage, auch Uhren zu reparieren, die aus dem 19. Jahrhundert stammen. Neuere Uhren repariert Breguet in seiner Manufaktur in L’Orient. Eine spezielle Abteilung mit vier Mitarbeitern, die sich außerhalb des Manufakturgebäudes befindet, kümmert sich ausschließlich um Reparaturen und Restaurierungen von Uhren, die zwischen 1870 und 1970 gebaut wurden.
Fakt #3 über Breguet: Favorit von Königinnen
Breguet-Kreationen haben schon immer Frauenherzen höher schlagen lassen. Zu den besonderen Kundinnen gehörten die Königin von Frankreich Marie-Antoinette, die Marquise von Condorcet, die Kaiserin Joséphine oder auch die Königin von Neapel Caroline Murat. Für sie kreierte Breguet 1812 die erste Armbanduhr der Welt. Die Beschreibung in den Archiven lässt den Charakter der Uhr erahnen: "Repetition in länglicher Form ... befestigt an einem goldverzierten Haararmband". Die 2002 herausgebrachte Kollektion "Reine de Naples" ist eine Hommage an diese Uhr.
Fakt #4 über Breguet: Die Nummer auf dem Zifferblatt
Die Nummer, die heute auf dem Zifferblatt der meisten Breguet-Modelle zu sehen ist, ist die sogenannte Individualnummer beziehungsweise ein Teil davon. Die vollständige Nummer befindet sich auf dem Gehäuseboden. Sie besteht aus einer drei-, meist vierstelligen Zahl und dazu gegebenenfalls noch ein oder zwei Buchstaben. Die gleiche Nummer, ohne Buchstaben, steht auf dem Zifferblatt. Es gibt Uhren, die dieselbe Individualnummer aufweisen. Alle Individualnummern liegen zwischen 250 und 5250.
Fakt #5 über Breguet: Die "Pomme"-Zeiger
Die aufwändige Fertigung der aus gebläutem Edelstahl bestehenden "Pomme"-Zeiger schließt über 28 verschiedene Arbeitsgänge ein. Jeder Zeiger wird einzeln aus einem Stahlband gestanzt. Durch zahlreiche Feil- und Schleifvorgänge auf einem speziellen Polierbrett erhalten die Zeiger eine perfekte Oberfläche. Um den genauen Blauton der Zeiger zu treffen, verlässt sich der Handwerker auf seine Erfahrung und auf sein geübtes Auge – er arbeitet mit einem Ofen oder über offener Flamme. Ein stilisiertes Paar aus Stunden- und Minutenzeiger gehört übrigens auch zum Logo der Uhrenmarke.Fortlaufend aktualisierter Artikel, zuerst online gestellt im Mai 2017.