Max Didzuhn und sein Weg zur Magie der Uhrmacherei: Ein deutscher Anwärter auf den Cartier "Talents Horlogers de Demain"-Preis
Wenn Tradition auf Innovation trifft, entsteht wahre Magie. Max Didzuhn, ein 32-jähriges Ausnahmetalent im dritten Lehrjahr an der Uhrmacherschule Hamburg, verkörpert diese Synergie mit seinem außergewöhnlichen Projekt „Mystic Sphere“. Mit einer meisterhaften Verbindung von Handwerkskunst, technischer Präzision und kreativer Vision strebt er nach einer der begehrtesten Auszeichnungen der Haute Horlogerie: dem Cartier Prize for Watchmaking Talents of Tomorrow.
Die Vision: Eine schwebende Kugel und die „Magie der Sinne“
Inspiriert von Cartiers ikonischen „Pendules Mystérieuses“ der 1920er-Jahre, entwickelte Didzuhn eine außergewöhnliche Idee basierend auf den Prinzipien der optischen Täuschung: eine schwebende Kugel, die auf dem Zifferblatt der Uhr scheinbar schwerelos gleitet. Diese Kugel, gefertigt aus gebläutem Stahl, dient nicht nur als Stundenanzeiger, sondern auch als zentrales Designelement. Unterstrichen wird diese visuelle Täuschung durch eine faszinierende optische Illusion auf einer Glasscheibe, die den Betrachter in ihren Bann zieht.
Doch Didzuhn denkt weiter: Sein Konzept „Mystic Sphere“ soll die Sinne ganzheitlich ansprechen. Ein Aufzugsring am Gehäuse sorgt für ein haptisches Erlebnis, während ein präzise abgestimmter Klangstab für akustische Nuancen sorgt.
Das Uhrwerk selbst wird vertikal ausgerichtet und von einem Rundgehäuse mit vier Ringelementen umschlossen. Drei dieser Ringe bestehen aus Messing und sind mit einem matten Rundschliff versehen, während ein beweglicher Ring aus kontrastierendem Material gefertigt wird.
Das Zifferblatt besteht aus Glas, unter dem eine konzentrische Illusion angebracht ist. Eine Stahlkugel, die durch einen Magneten bewegt wird, dient als Stundenanzeiger und scheint über die Oberfläche zu schweben. Um die Mechanik vor Magnetfeldern zu schützen, ist eine antimagnetische Platte integriert. Die römischen Ziffern sind auf einer geneigten Fläche rund um die Glasscheibe angebracht.
Das oberste Ringelement des Gehäuses, welches die geneigte Fläche für die Indikation umfasst, verfügt über eine gezielte Aussparung hinter dem Zifferblatt, die das Ablesen der Weckzeit ermöglicht. Das Rohr für die Weckzeitindikation wird so verlängert, dass es hinter der Glasscheibe und unterhalb des Zifferblatts verläuft. Um die Weckzeit sichtbar zu machen, führen konzentrisch angeordnete Bohrungen im Zifferblatt zu dieser Aussparung. Da der Lichteinfall in diese feinen Öffnungen begrenzt ist, wird am Ende des Indikationsarms ein leicht geneigter Spiegel angebracht, der die Lesbarkeit optimiert. Der Arm selbst muss aufgrund seiner Nähe zum Dauermagneten aus einem antimagnetischen Material wie Aluminium gefertigt werden.
Neben der visuellen und mechanischen Magie bietet „Mystic Sphere“ auch akustische und haptische Highlights. Ein Klangstab für die Weckerfunktion fügt eine weitere sinnliche Ebene hinzu, während der strukturierte Aufzugsring und die feinen Schliffe des Gehäuses ein taktiles Erlebnis schaffen. Durch die subtile Kombination aus klassischem Design und innovativer Technik schafft Didzuhn eine Uhr, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise vereint.
Minimalistisches Design mit luxuriösen Details
„Mystic Sphere“ präsentiert sich in einem reduzierten, aber modern-eleganten Design, das die Aufmerksamkeit auf die optischen und mechanischen Raffinessen lenkt. Die Oberfläche der Ringelemente wird final rhodiniert, während der bewegliche Aufzugsring durch seine angeraute Struktur subtil hervorgehoben wird. Ein klassisch gestalteter Stoppknopf, inspiriert von Cartiers ikonischen Kronen mit blauem Cabochon, verleiht der Uhr einen unverkennbaren Touch.
Der Cartier Watchmaking Prize: Eine Bühne für junge Talente
Der Cartier Watchmaking Prize, ins Leben gerufen, um aufstrebende Uhrmacher aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz sowie Belgien zu fördern, gilt als eine der höchsten Auszeichnungen für kreative und technische Spitzenleistungen. Dieses Jahr fordert das Thema „Magie der Sinne“ die Teilnehmer dazu auf, nicht nur ihre technische Virtuosität, sondern auch ihre Fähigkeit zur künstlerischen Gestaltung unter Beweis zu stellen.
Didzuhn ist einer von zwölf Finalisten, die in einer intensiven Entwicklungsphase ihre Kreationen fertigstellen und der Jury präsentieren werden. Mit „Mystic Sphere“ verfolgt er nicht nur die Möglichkeit, den Wettbewerb zu gewinnen, sondern auch seine Vision von einer Uhr, die weit über die Zeitmessung hinausgeht und die Sinne berührt. Der Gewinner wird am 16. Januar verkündet.