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Erfolgsschmiede: La Fabrique Du Temps revitalisiert das Erbe von Daniel Roth und Gerald Genta

Wie die Co-Founder von La Fabrique Du Temps nicht nur für Louis Vuittons Zeitmesser neue Standards definieren, sondern auch die Marken Daniel Roth und Gerald Genta wiederbeleben.
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Gérald Genta

Wie viel Passion bei ihrer Arbeit einfließt, merkt man bei den Co-Gründern von La Fabrique Du Temps Louis Vuitton, Enrico Barbasini und Michel Navas, innerhalb weniger Sekunden. Als Navas uns gegenüber davon schwärmt, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets mit einem Lächeln zur Arbeit kommen, können wir nicht anders, als ihm sofort zu glauben. Die Energie und Begeisterung ist ansteckend.

Grund zur Freude gibt es seit der Übernahme von La Fabrique Du Temps durch Louis Vuitton im Jahr 2011 genug. Das 2007 gegründete kreative Atelier zur Herstellung von hochwertigen Uhrwerken hat sich zu einer hochmodernen Manufaktur entwickelt und kann mit Branchenriesen längst mithalten. Mehr als das: Louis Vuitton ist auf dem Gebiet der Uhrmacherkunst auf dem Vormarsch – das macht nicht nur die im letzten Jahr vorgestellte Tambour-Kollektion sowie die letzte High Watchmaking-Kollektion von Louis Vuitton deutlich, sondern auch die Tatsache, dass während der LVMH Watch Week in Miami auch die legendären Marken Daniel Roth und Gérald Genta kurz nach Wiederbelebung durch das Luxusgüter-Konglomerat ausstellten.

Die hochgesteckten Ambitionen sind das Resultat des Ausbaus der Uhren-Divison von Louis Vuitton durch Jean Arnault, dem jüngsten Sohn von Bernard Arnault, sowie dem Bedeutungszuwachs von La Fabrique Du Temps innerhalb des Konzerns. Die Manufaktur sicherte sich im Eiltempo eine Vielfalt an Fertigungskompetenzen in-house und nutzt modernste Technologien. Uhrmacher, Zifferblattmacher, Emaillierer, Graveure, Ingenieure arbeiten damit Hand in Hand. Das Hauptaugenmerk von La Fabrique Du Temps liegt nach wie vor auf Louis Vuitton, ein spezielles Team wurde jedoch auch den "neuen" Marken Daniel Roth und Gerald Genta zugeordnet. Klare Mission: Die Historie und DNA der ursprünglichen Schöpfer zu respektieren und gleichzeitig das vielschichtige Savoir-faire zu nutzen, welches Navas und Barbasini um sich versammelt haben.

Wir haben mit den beiden Gründern hinter La Fabrique Du Temps Louis Vuitton, Michel Navas und Enrico Barbasini, über Heritage, hohe Uhrmacherkunst und Herausforderungen gesprochen.

Die Gründer von La Fabrique du Temps Louis Vuitton über die Wiederbelebung der Marken Daniel Roth und Gerald Genta

WatchTime: Wie sieht die Zukunft der Marken Daniel Roth und Gerald Genta aus?

Michel Navas: Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir beide Marken auf der LVMH Watch Week repräsentieren durften und für beide Marken verantwortlich sind. Besonders, weil wir lange Zeit mit Herrn Genta zusammengearbeitet haben und mit Daniel Roth im Austausch stehen. Die Marken sind sehr unterschiedlich – Herr Genta war ein Designer und Roth ist ein Uhrmacher. Das ist für uns ein Höhepunkt, nachdem wir an dem Projekt zwei Jahre mit Jean Arnault gearbeitet haben, diesen Moment haben wir ihm zu verdanken.

Wo sehen Sie Herausforderungen bei der Bewahrung des Erbes der beiden Marken?

Michel Navas: La Fabrique du Temps ist eine Ideenschmiede. Und natürlich arbeitet sie für Louis Vuitton, aber auch für diese beiden Marken. Wir haben großen Respekt vor der DNA jeder Marke. Daniel Roth lebt ja noch in La Vallée de Joux. Wir waren mit Enrico und Jean bei ihm zu Besuch. Er freut sich sehr darüber, dass wir die Marke relaunchen – vor allem, weil wir als Uhrmacher, die Marke wieder aufleben lassen.

Enrico Barbasini: Wenn Sie Uhrmacher sind, können Sie die Marke verstehen, seine Intention nachvollziehen. Daniel Roth war ein Uhrmacher. Der Grad zur Veränderung ist damit sehr schmal. Dazu haben wir einen hohen Qualitätsanspruch. Man kann nicht machen, was man will. Wir ändern alles, obwohl wir gleichzeitig nichts ändern – weil das Design schon sehr stark ist. Die neue Uhr hat die gleiche Form, die gleiche Größe, aber die Technik ist neu. Wir haben bei dem Uhrwerk bei null angefangen.

Welche Art von Überlegungen fließen in die Entscheidung ein, Aspekte beizubehalten, neu einzuführen oder dem Produkt etwas hinzuzufügen?

Michel Navas: Natürlich respektieren wir die DNA jeder Marke, aber wir wollen auch Dinge verbessern und nach vorne gehen. Wir nehmen auf das erste Modell von Herrn Daniel Roth aus 1988/89 Bezug. Das Resultat ist völlig neu in Bezug auf das Uhrwerk. Die Abmessungen und Form sind jedoch gleichgeblieben. Nur die Bandanstöße sind ein bisschen glatter.

Wie würden Sie die Stücke von Daniel Roth beschreiben?

Enrico Barbasini: Die Form ist eine Doppel-Ellipse. Wir fangen mit einer runden Form an, und wir kreuzen die runde Form mit geraden vertikalen Linien. Das Gehäuse ist interessant, weil man die Form von weitem erkennen kann. Ich denke, wir werden diese Form stets beibehalten, aber im Inneren werden wir verschiedene Komplikationen hinzufügen. (Lesen Sie auch: Louis Vuitton haucht einer alten Emaille-Technik neues Leben ein und bringt damit ein blendendes Spiel aus Technik und Ästhetik hervor.)

La Fabrique Du Temps

La Fabrique Du Temps

© Louis Vuitton

"Wir sind allesamt Uhrmacher, also verstehen wir uns sehr gut. Wir sprechen die gleiche Sprache."

Enrico Barbasini
Daniel Roth Tourbillon Souscription

Daniel Roth Tourbillon Souscription mit Tourbillon und 80 Stunden Gangreserve. (Preis ca. 140.000 Scheizer Franken exklusive Steuern)

© Daniel Roth

Gibt es irgendwelche Herausforderungen, die während des Prozesses aufgefallen sind?

Michel Navas: Glücklicherweise haben wir mit La Fabrique Du Temps einen reichen Erfahrungsschatz und Mittel, die Daniel Roth zu seiner Zeit nicht hatte. Er war ein unabhängiger Uhrmacher zu Hause. Das war viel schwieriger. Nachdem wir die ersten Prototypen abgeschlossen hatten, haben wir Herrn Roth in die Manufaktur eingeladen. Als er die Renderings auf dem Computer gesehen hat, hat er fast geweint. Er war sehr beeindruckt und meinte, die Neuauflage sei besser als sein Original. Er gestand uns zu, dass wir mehr Wissen vereinen. Wir haben einfach andere Werkzeuge. Die Uhr sieht gleich aus, aber technisch gesehen ist es eine andere Uhr.

Enrico Barbasini: Natürlich ist das Uhrwerk ebenso als Souscription von 20 Stück gedacht. Durch den Gehäuseboden kann man das Uhrwerk nicht sehen. Aber wenn man die Rückseite abschraubt, sieht man es. Und es ist perfekt. Als Herr Roth die Architektur des Uhrwerks gesehen hat, war er sehr beeindruckt. Es ist ein sehr starkes Design, aber dennoch eine klassische Uhr. Ich sehe keine Marke, die so etwas macht. Wir sind allesamt Uhrmacher, also verstehen wir uns sehr gut. Es gibt nichts zu erklären, wenn wir mit Herrn Roth sprechen. Wir sprechen die gleiche Sprache.

Daniel Roth, Gehäuseboden des Prototyps

Gehäuseboden des Prototyps

© Daniel Roth

Sprechen wir einmal über Gérald Genta. Wie wurde der Wechsel von der Integration bei Bulgari zur eigenständigen Marke vollzogen?

Michel Navas: Mit einem Uhrmacher zu sprechen ist für uns sehr einfach. Herr Genta war jedoch kein Uhrmacher. Er war ein Designer. Aber wir gehören zu den wenigen Uhrmachern, die mit Herrn Genta noch persönlich zusammengearbeitet haben. Seine Uhren waren sehr kompliziert: Minutenrepetition, ewiger Kalender etc. Wenn wir über die Gérald Genta Minute Repeater Jumping Hours Minute Retrograde sprechen, können wir sagen, es ist eine Uhrmacheruhr – in Form einer Designeruhr mit Komplikationen. Die beiden Marken sind sehr unterschiedlich.

Enrico Barbasini: Bei Genta muss man kreativ sein, was die Form anbelangt. Wir haben Mickey Mouse zu Donald Duck geändert, aber die achteckige Form beibehalten, die Komplikation erweitert. Mit der Minutenrepetition, springenden Stunde und retrograden Minute – da verstecken sich drei Säulen aus Gérald-Genta-Designs: die DNA durch die Form, das Glockenspiel, das Retrograde. Eine Definition von Genta ist kompliziert, weil er ein so vielschichtiger Designer war.

Michel Navas: Dazu hatten wir die Chance, mit Disney zusammenzuarbeiten. 2023 war der 100. Geburtstag der Disney Company. Deshalb wollten wir diese Uhr machen. 2023 zum 100-jährigen Jubiläum von Disney und zum 50-jährigen Jubiläum von Gérald Genta.

Gérald Genta hört einer Minutenrepetition zu, seiner Lieblingskomplikation.

Aus dem Archiv: Gérald Genta hört einer Minutenrepetition zu, seiner Lieblingskomplikation.

© Louis Vuitton

Warum ist die neue Version mit Donald Duck so kompliziert?

Enrico Barbasini: Wir sehen Donald Duck beim Golfspielen. Die Uhr hat eine Minutenrepetition sowie eine springende Stunde. Es stellt eine große Herausforderung dar, eine Minutenrepetition mit einer retrograden Einheit zu kombinieren. Es ist eine sehr komplizierte Uhr. Dazu musste die Gewichtung der Zeiger neu berechnet werden, weil der Zeiger als Golfschläger anders geformt ist, er ist schwerer. Wenn man bei 59 Minuten und 59 Sekunden ist und den Auslöser drückt, muss die richtige Hälfte läuten, das ist das Komplizierteste.

Gérald Genta Caliber GG-001

Das Streben nach Exzellenz ist die treibende Kraft der Kaliberentwicklung des Hauses, die in dem Gérald Genta Caliber GG-001 gipfelt.

© Gérald Genta

Mussten Sie dafür viele Prototypen kreieren?

Michel Navas: Nicht unbedingt. Wir sind sehr präzise in der Entwicklung und haben fantastische Technologien. Wir machen also sehr wenige Fehler.

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