Vom 09. April 2024 bis 15. April 2024 fand in Genf wieder die Messe Watches and Wonders statt – fast 50.000 Besucher, darunter 5.700 Einzelhändler und 1.500 Journalisten besuchten die 54 Aussteller, die ihre Neuheiten für die erste Jahreshälfte und darüber hinaus präsentierten. Neben dem Anstieg der Aussteller- und Besucherzahlen (+14% gegenüber 2023) war auch in der Stadt die pulsierende Stimmung der Industrie zu spüren, mehrere Veranstaltungspunkte in der Innenstadt – von Boutique-Eröffnungen, Partys und Nebenevents erwiesen sich als zusätzliche Hotspots, darunter Live-Musik am Hafen, das Format Time to Watches wie auch die Versammlung von unabhängigen Herstellern in den Hotels Beau Rivage und Umgebung.
Auf der Watches and Wonders selbst sorgten das Supermodel Gisele Bündchen bei IWC und der Fußball-Superstar Kylian Mbappé bei Hublot für den zusätzlichen Glamour-Faktor. Die letzten drei Tagen waren für die Öffentlichkeit zugänglich, das große Interesse beschwingt die Industrie gerade in unruhigen Zeiten, die von Inflation und sinkenden Verkaufszahlen geprägt sind. Die Genfer Messe gilt als Wegbereiter des Jahres – auch wenn die Kreationen dieses Jahr allgemein etwas Zurückhaltung offenbarten, konnten Trends zu Materialvielfalt und kleineren Modellen verdeutlicht werden. Wir haben Matthieu Humair, CEO der Watches and Wonders Geneva Foundation, zum Ende der Messe um Bilanz gebeten.
Watches and Wonders 2024: CEO Matthieu Humair zieht im Interview Bilanz
WatchTime: Wie würden Sie die Stimmung auf der Watches and Wonders in diesem Jahr beschreiben?
Matthieu Humair: Wir spüren eine pulsierende Energie, wir erwarten mehr als 45.000 Besucher aus 125 Ländern. Die Stimmung ist auch sehr gut, dank einer Rekordzahl von 54 ausstellenden Marken mit 8 Newcomern. Zum ersten Mal öffnen wir die Messe an drei Tagen auch für das Publikum, was die Erwartungen noch einmal erhöht hat. Unser Ziel ist es, den Besuchern ein unvergessliches und persönliches Erlebnis in der Welt der Uhrmacherei zu bieten, wie man es nur bei Watches and Wonders Geneva erleben kann.
Was sind die größten Veränderungen, die Sie für 2024 geplant haben?
Wir haben unsere Fläche vergrößert und einige Räume neu gestaltet. Dazu haben wir einen zweiten Eingang geöffnet, um unsere Besucher besser empfangen zu können. Außerdem haben wir das gesamte Programm umgestaltet, mit eindringlichen Erlebnissen und neuen Aktivitäten im Salon – ein brandneues LAB, eine Reihe von Vorträgen im Auditorium, Führungen und eine beeindruckende Fotoausstellung "Timekeepers von Luc Debraine", die man nicht verpassen sollte. Und auch in der Stadt gibt es einige Highlights mit einem umfassenden Angebot an freiem Zugang. Innovation und die nächsten Generationen stehen im Mittelpunkt des Programms mit einem Watchmaking Village im Stadtzentrum von Genf.
Nach der Premiere im letzten Jahr gibt es nun mehr öffentliche Tage, wie sehen Sie diese Entwicklung in den nächsten Jahren?
Die Öffnung für die Öffentlichkeit ist definitiv eine Richtung, die wir sowohl beim Salon als auch in der Stadt weiter einschlagen wollen. Unsere Aufgabe ist es, die Uhrmacherei in der ganzen Welt durch die Organisation von Events zu fördern, wobei Genf die Hauptveranstaltung ist. Unser Ziel ist es, neue Zielgruppen zu erreichen und die nächsten Generationen für die Uhrmacherei zu begeistern. Je mehr, desto besser. Nach dieser Ausgabe werden wir sehen, was die Zukunft bringt. Wir werden dorthin gehen, wo die Maisons uns haben wollen.
Im Jahr 2022 wurde die WWGF-Stiftung gegründet, um die Uhrmacherei weltweit zu fördern. Wie arbeiten Sie mit allen Maisons Hand in Hand?
Um Watches and Wonders zu einem Erfolg zu machen, arbeiten wir das ganze Jahr über Hand in Hand mit allen Häusern. Ohne sie könnten wir es nicht schaffen. Die Tatsache, dass wir 54 ausstellende Firmen haben, ermöglicht es uns, ihre Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen, um mit einem angemessenen Format für jeden zu reagieren. Egal, ob Sie eher B2B- oder B2C-orientiert sind, es gibt Platz für jede Marke, für wichtige Akteure und kleinere unabhängige Marken. Das ist die Stärke dieses Konzepts. Watches and Wonders ist ein großes Teamwork und ein Fest der Uhrmacherei.