Das Programm begann mit der redaktionellen Führung durch Rüdiger Bucher, Senior Managing Editor von WatchTime Germany. Er ging mit den 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch beide Hallen mit den insgesamt über 60 ausstellenden Marken und Institutionen, erklärte Hintergründe zu Historie, Strategie, Modellpolitik und Neuheiten aller Hersteller. Auf dem Rundgang hatten die Gäste zum Teil die Gelegenheit, mit den Inhabern und Mitarbeitern einzelner Marken direkt zu sprechen und Uhren in die Hand zu nehmen. Nach knapp zwei Stunden endete die Führung mit einem Sektempfang bei Sinn Spezialuhren.
Im Community Kick-Off des Tages ging Charlotte Frieß, Director Live Communication von WatchTime Germany, ins Gespräch mit "Mr. Nice Watch" Christian Schmidt und Uhrenliebhaber Knud vom Berlin Watch Circle.
"Kleine Uhren, großer Trend: Comeback der Dresswatches" war anschließend das Thema des ersten Panels im Kurfürstenzimmer. Daniela Pusch, Head of Editorial von WatchTimeGermany, diskutierte mit drei Markenvertretern über das seit Jahren zu beobachtende Phänomen, dass wieder vermehrt elegante Uhren gefragt sind. Dario Bär von Bruno Söhnle und Markus Rettig von Frederique Constant bestätigten den Trend, dass kleinere Größen deutlich häufiger gekauft werden als in früheren Jahren. Andreas Hentschel, Uhrmachermeister und Inhaber von Hentschel Hamburg, sagte, dass früher die Uhrengröße vom Werk vorgegeben wurde. Er freue sich, dass jetzt die klassische Uhr wieder mehr Gewicht findet. Er selbst sehe sich als eine Art Maßschneider, der bestrebt ist, seinen Kunden genau die Uhr zu fertigen, die zu ihnen passt.
Auto-Tester und Moderator Matthias Malmedie ("Grip") lieferte sich unter Moderation von Dany Pusch ein spannendes Talk-Duett mit Fortis-Chef Jupp Philipp zu verschiedenen Themen rund um Auto und Uhr. Dabei kam heraus, dass der passionierte Uhrenliebhaber Malmedie Jupp zum ersten Mal auf der WatchTime Düsseldorf 2023 traf. Er fand Fortis schon vorher toll, hatte einen seiner Freunde lange bearbeitet, bis dieser bereit war, sie ihm zu verkaufen. Inzwischen ist er Markenbotschafter von Fortis und wäre auch einer gemeinsamen Limited Edition gegenüber nicht abgeneigt.
Während eine kleine Gruppe in den Genuss eines Fotografie-Kurses mit Leica kamen, diskutierte Rüdiger Bucher im Panel Talk "Deutsche Uhrenmarken: Technik, Design und Erbe" vier deutschen Marken über deren Neuheiten, Markenführung und aktuellste technische Innovationen. So berichtete Christoph Damasko, Produktionsleiter im gleichnamigen Familienbetrieb, das neue Damasko-Hemm- und Schwingsystem mit monokristalliner Siliziumspirale und neuartiger Regulierung. Kevin Müller, General Manager von Stowa, stellte das neue Stowa-Automatikkaliber M1 vor, ein auf dem Unitas 6498 basierendes Werk mit Umbau auf Zentralsekunde, und erzählte vom neuen Markenauftritt. Nathalie Birk, Geschäftsführerin von Pointtec, gab Einblicke in die Kunst, drei verschiedene Marken gleichzeitig zu führen (nämlich Zeppelin, Bauhaus und Ruhla). Und Simone Richter, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Sinn Spezialuhren, konnte die immer wieder von neuem faszinierende Ingenieurs- und Innovationskraft ihrer Marke mit mehreren Neuheiten unter Beweis stellen, unter denen die auf 100 Stück limitierte 1800 Titandamaszener sowie die in Co-Kreation mit WatchTime Germany geschaffene 556 WT gehören.
Eine besondere Überraschung hielt die Firma Stockheim als Caterer und Locationbetreiber für das WatchTime-Team bereit: Sie schenkte uns zum 5-jährigen Bestehen der WatchTime Düsseldorf eine Riesentorte. Während des Tages kamen immer wieder Besucherinnen und Besucher zum Stand des Wiener Auktionshauses Dorotheum, um ihre Uhren schätzen zu lassen. Auch der Stand der Bayerischen Uhrmacherschule erfuhr regen Zuspruch, konnte man sich dort doch seine Uhren auf ihre Ganggenauigkeit untersuchen und entmagnetisieren lassen. Wer sich von den vielen Eindrücken und Informationen für einen Augenblick erholen wollte, konnte das beim Zigarrenrollen mit Villiger oder beim Whiskey-Tasting mit Bushmills tun. Und der Fotografie-Workshop mit Leica war bereits früh ausverkauft gewesen. Egal, mit wem man sprach, Aussteller oder Gast, alle freuten sich über die offene Atmosphäre, die Uhrenanbieter und Fans zusammenführte und zu guten Gesprächen anregte.