Eine mechanische Uhr zum Stoppen der Kochzeit von Pasta verwenden? Sicherlich nutzen die wenigsten Uhrenliebhaber ihren Chronographen zu diesem Zweck. Warum gilt diese Zusatzfunktion dennoch als die beliebteste aller Komplikationen? Ein Grund ist zweifellos das sportliche Aussehen der Chronographen. Aber nicht nur das typische Design eines Stoppers ist Ursache für die Kaufentscheidung. Der Chronograph weckt in vielen von uns auch den verloren geglaubten, kindlichen Spieltrieb wieder. Es macht einfach Freude, die Chronographendrücker zu betätigen und den Stoppzeigern beim Drehen ihrer Runden auf dem Zifferblatt zuzusehen. Aus technischer Sicht fasziniert die Fans des Chronographen die rein mechanische Realisierung einer solchen Funktion auf den wenigen Millimetern Raum im Uhrengehäuse.
Gegen Ende des Jahres ist es Zeit, Resümee zu ziehen. Deshalb kürt Chronos-Redakteur Alexander Krupp für Watchtime.net die 10 Top-Chronographen der aktuellen Saison. Mit diesen zehn Stoppern haben Sie die Zeit also voll im Griff.
#1 der Top 10 Chronographen: Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Flyback Chronograph Blancpain Ocean Commitment II
Die Schweizer Marke Blancpain unterstützt verschiedene Projekte zur Erforschung und dem Schutz der Weltmeere und fasst diese unter dem Begriff „Ocean Commitment“ zusammen. 2014 feierte Blancpain dies mit einem limitierten Chronographen in grauer Keramik, der nun mit dem Modell Fifty Fathoms Bathyscaphe Flyback Chronograph Blancpain Ocean Commitment II in der ungewöhnlichen Keramikfarbe Blau wiederaufgelegt wird. Nach wie vor ist die Uhr bis 300 Meter wasserdicht und wird vom hauseigenen Automatikkaliber F385 angetrieben. Von den 250 Exemplaren gehen je 1.000 Euro an die Ozeanexpedition Gombessa II.
Keramik, 43,6 Millimeter, 18.610 Euro
#2 der Top 10 Chronographen: Breitling Navitimer GMT Aurora Blue
Das Aushängeschild der mittlerweile 65 Jahre alten Navitimer von Breitling ist die Rechenschieberlünette: Mit ihr lassen sich flugrelevante Daten wie der Treibstoffverbrauch per Dreisatz ermitteln. Aus werktechnischer Sicht glänzt die Chronographenikone seit einigen Jahren mit einem Manufakturwerk, das neben hochwertiger Schaltradsteuerung und moderner vertikaler Kupplung auch eine erhöhte Gangautonomie von 70 Stunden bietet. Ganz neu ist das blaue Modell Navitimer GMT Aurora Blue mit zweiter Zeitzone, angetrieben von der Kaliberversion B04 des chronometergenauen Manufaktur-Automatikwerks.
Edelstahl, 48 Millimeter, 9.500 Euro
#3 der Top 10 Chronographen: Hublot Big Bang Italia Independent Green Camo
Der Manufakturchronograph Big Bang Italia Independent Green Camo mit Automatikkaliber HUB1242 Unico erhält durch einen von Hublot entwickelten Karbonverbundwerkstoff eine einmalig schimmernde Materialoberfläche, die zudem mit einem Flecktarnmuster versehen wird. Geblieben sind die dreitägige Gangreserve und die Flyback-Funktion zum augenblicklichen Stoppen, Rückstellen und Neustarten einer Stoppung.
Texalium, 45 Millimeter, 29.000 Euro
#4 der Top 10 Chronographen: IWC Pilot’s Watch Chronograph Top Gun Miramar
Wie Hublot bietet auch IWC in diesem Jahr eine seiner Sportuhren im Military-Look an: Bei der Neuauflage seines Military-Chronographen Pilot’s Watch Chronograph Top Gun Miramar nutzt IWC den konzentrischen Stunden- und Minutenzähler bei zwölf Uhr, den das automatische Manufakturkaliber 89361 ohnehin vorsieht. In früheren Modellversionen hat hier der Minutenzeiger allein seine Runden gedreht. Zusammen mit dem neuen geprägten Kalbslederband statt des Textilbands ergibt sich eine deutliche Aufwertung der Sportskanone.
Keramik, 44 Millimeter, 12.100 Euro
#5 der Top 10 Chronographen: Omega Seamaster Planet Ocean 600M Chronograph
Diese neue Taucheruhr von Omega ist einer der modernsten, robustesten und alltagstauglichsten Chronographen am Markt. Das Stahlgehäuse der Seamaster Planet Ocean 600M Chronograph hält bis 600 Meter Wassertiefe dicht und ist dank Keramiklünette vor Kratzern gefeit. Von unten kann man in das topmoderne, magnetfeldgeschützte Manufakturkaliber 9900 mit Automatikaufzug und Chronometerzertifikat blicken: Der Sichtboden wird möglich, weil die Verwendung ausschließlich amagnetischer Teile einen Weicheisen-Innengehäuse unnötig macht.
Edelstahl, Keramiklünette, 45,5 Millimeter, 7.300 Euro
#6 der Top 10 Chronographen: Patek Philippe Referenz 5170R
Mit dem Handaufzugskaliber CH 29-535 PS schloss Patek Philippe 2009 eine wichtige Lücke im Portfolio: Es ist das erste eigene Serien-Chronographenwerk ohne weitere Zusatzfunktionen. Der zugehörige Herrenchronograph Referenz 5170 erschien 2010 in Gelbgold, später in Weißgold und nun schließlich in Roségold mit silberfarbenem oder schwarzem Zifferblatt. Das dunkle Modell ist die bisher auffälligste Version und gibt dem attraktiven Basischronographen einen neuen, sportlichen Touch.
Roségold, 39,4 Millimeter, 72.947 Euro
#7 der Top 10 Chronographen: Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona
Rolex überarbeitete 2016 zum ersten Mal seit Langem den begehrtesten Luxuschronographen der Welt: die Oyster Perpetual Cosmograph Daytona. Neben Detailänderungen auf dem Zifferblatt kam als wichtigste Verbesserung eine Keramiklünette hinzu. Durch sie ist die vormals empfindliche Tempomessskala, die zu diesem Rennsportchronographen gehört wie der Motor zum Auto, künftig dauerhaft vor Kratzern geschützt. Unter der Haube brummt das bekannte Manufakturkaliber 4130 mit Automatikaufzug und drei Tagen Gangautonomie.
Edelstahl, Keramiklünette, 40 Millimeter, 11.300 Euro
#8 der Top 10 Chronographen: Sinn 103 Ti IFR
Sinn Spezialuhren hat als einziger Uhrenhersteller bereits Chronographen im Portfolio, die die Anforderungen der 2016 geschaffenen Fliegeruhrennorm DIN 8330 erfüllen. Diese stellt unter anderem sicher, dass eine Uhr die Zeitmessinstrumente im Cockpit vollständig ersetzen kann, sich in allen erdenklichen Lichtsituationen gut ablesen lässt und den physikalischen Belastungen während des Fluges standhält. Der neue Automatikchronograph 103 Ti IFR auf Valjoux-7750-Basis ist außerdem bis 200 Meter wasserdicht und zwischen -45 und +80 Grad Celsius garantiert funktionsfähig.
Titan, 41 Millimeter, 2.380 Euro
#9 der Top 10 Chronographen: TAG Heuer Monza Calibre 17
2016 kam mit der Monza Calibre 17 eine Uhr zurück, deren Ursprungsmodell im Jahr 1976 der Formel 1 huldigte. TAG Heuer hat sie aber nicht nur neu aufgelegt, sondern auch in mehrfacher Hinsicht verbessert: Optisch aufregender durch ihr kissenförmiges statt ovales Gehäuses, technisch besser durch das hartstoffbeschichtete Titangehäuse und allgemein begehrter wegen des aktuellen Megatrends „Retro“. Für Vortrieb sorgt das bekannte Eta-Automatikkaliber 2894.
Titancarbidbeschichtetes Titan, 42 Millimeter, 4.700 Euro
#10 der Top 10 Chronographen: Zenith El Primero 36‘000 VpH Classic Cars
Die drei verschiedenfarbigen Hilfszifferblätter sind ein Erkennungszeichen der legendären Schnellschwinger-Chronographen von Zenith, deren Unruhfrequenz Zehntelsekunden-Messungen zulässt. Legendär ist auch das automatische Manufakturkaliber El Primero 400: Im Januar 1969 als weltweit erster Automatikchronograph der Öffentlichkeit präsentiert, musste das funktionale und optisch attraktive Schaltradkaliber niemals grundlegend überarbeitet werden. Für die neue El Primero 36‘000 VpH Classic Cars lässt Zenith das Werk als Chronometer zertifizieren.
Edelstahl, 42 Millimeter, 6.900 Euro
Fortlaufend aktualisierter Artikel, ursprünglich online gestellt im August 2014.