Zehn Fakten, die selbst die meisten Uhrenexperten nicht kennen: Wer war Persona non grata bei Rolex? Welche deutsche Firma war der größte Uhrenproduzent der Welt, und wann? Welcher Schweizer Tourbillonexperte begründete den Industriestandard für Quarzwerke? Erweitern Sie Ihr Insider-Wissen!
Insider-Fakt #1: Mit der eigenen Rolex im Weltraum
Viele Apollo-Astronauten vertrauten ihre Zeit privat einer Rolex an. Zum Kreis gehörte auch John Leonard „Jack“ Swigert. Das Mitglied der Ersatzmannschaft der Apollo-13-Mission musste 72 Stunden vor dem Start für den erkrankten Thomas K. Mattingly als Pilot der Kommandokapsel einspringen. Seine GMT-Master nahm er in der Hosentasche mit. Nach der glücklichen Rückkehr zur Erde bedankte er sich 1970 schriftlich dafür bei Rolex, dass ihn seine Armbanduhr „immer pünktlich sein“ ließ.Insider-Fakt #2: Panerai gegen das Vergessen
Die frühen Radiomir-Modelle von Panerai besaßen Handaufzugswerke und Oyster-Gehäuse von Rolex. Doch oft vergaßen die Träger nach dem Spannen der Zugfeder, die Krone zu verschließen, was das Uhrwerk beim nächsten Tauchergang zerstören konnte. Mit der Luminor und ihrem 1956 patentierten, unübersehbaren Andruckhebel für die Krone passierte das nicht mehr. Mehr Wissenswertes über Panerai lesen Sie hier.Insider-Fakt #3: Junghans war der größte Uhrenhersteller der Welt
1903 war Junghans mit über 3.000 Mitarbeitern und einer Tagesproduktion von rund 9.000 Zeitmessern der weltweit größte Uhrenfabrikant. Hier gibt es weitere spannende Fakten über Junghans.Insider-Fakt #4: Patek Philippes Meisterreguleur André Zibach schlägt ein Tourbillon
Tourbillons gehen nicht zwangsläufig genauer als normale Uhrwerke. Zu den Chronometerwettbewerben des Jahres 1948 in der Kategorie bis 30 Millimeter Durchmesser reichte Patek Philippe beides ein. Als Sieger erreichte ein klassisches, von André Zibach reguliertes Ankerkaliber 13VZ, Nummer 861.119, mit Guillaume-Unruh 854 Punkte. Das gleichgroße Tourbillon-Kaliber 861.115 erzielte lediglich 738 Punkte und damit Rang sieben.Insider-Fakt #5: Girard-Perregaux begründet Industriestandard für Quarzwerke
Im Gegensatz zu vielen anderen Schweizer Marken setzte Girard-Perregaux bei der Entwicklung eines Quarzwerks auf eigene Kompetenz. Das exklusive Kaliber GP 350 begründete den bis heutige aktuellen Industriestandard von 32.768 Hertz. Die damit ausgestattete „GP Quartz“ debütierte 1971 während der Basler Uhrenmesse.Insider-Fakt #6: Größte öffentliche Uhr in Deutschland
Die größte öffentliche Uhr Deutschlands ist die 1928 am Wasserturm des Nähmaschinenwerks Wittenberge (Brandenburg) angebrachte Turmuhr. Ihr Durchmesser beträgt 7,57 Meter, der Minutenzeiger ist 3,03 Meter lang, der Stundenzeiger 2,25 Meter.Insider-Fakt #7: Das flachste Handaufzugswerk aller Zeiten
Das flachste Handaufzugswerk aller Zeiten stammt von Jean Lassale, Genf. Sein 1978 vorgestelltes Kaliber 1200, Durchmesser 20,4 Millimeter, baute nur 1,2 Millimeter hoch. Daraus errechnet sich ein Gesamtvolumen von 397 Kubikmillimeter. Das Werk verfügte über neun Steine und 14 Miniatur-Kugellager. Die Unruhfrequenz betrug drei Hertz.Insider-Fakt #8: Vacheron & Constantin etabliert ab 1839 eine Frühform der industriellen Uhrenproduktion
Bis 1839 verlief die Uhrenherstellung rein handwerklich. Dann wurde der von Vacheron & Constantin engagierte Uhrmacher und Erfinder Georges-Auguste Leschot zum Vorreiter einer industriellen Produktion: Er entwickelte verschiedene Maschinen für die Präzisionsfertigung von Uhrenrohteilen in größeren Stückzahlen und ermöglichte damit eine Serienfertigung von Uhren. Leschot, dem andere Uhrmacher bald nacheiferten, ebnete damit den Weg zur modernen Uhrenindustrie.Insider-Fakt #9: Hausverbot für die Wilsdorf-Witwe
Nach dem Tod Hans Wilsdorfs am 6. Juli 1960 erklärte der neue Generaldirektor André Heiniger Wilsdorfs Witwe zur unerwünschten Person im Hause Rolex. Die Vergangenheit sollte keine Rolle mehr spielen. Weitere interessante Fakten über Rolex finden Sie hier.Insider-Fakt #10: Vertikale Chronographenkupplung
Die vertikale Chronographenkupplung ist weit älter, als man denken würde. Ihre Geschichte beginnt 1885 mit dem Uhrmacher Henri-Alfred Lugrin. Er verwendete fein verzahnte Kegelräder. 1936 folgte der Bieler Uhrenhersteller Pierce: Bei dessen 13-linigem Manufakturkaliber 130 stach eine dornenbestückte Mitnehmerscheibe in einen kleinen Hartgummiring. Pionier der modernen Ausführung ist Seiko: Das Automatikkaliber 6139 von 1969 besaß schon jene Art Friktionskupplung, die heute häufig verwendet wird. glb/buc
Fortlaufend aktualisierter Artikel, erstmalig online gestellt im Oktober 2017.