Das Sponsoring spielt für die Uhrenhersteller in ihrem Marketingmix eine immer größere Rolle. Beim Fußball allerdings waren sie lange zurückhaltend. Zu sehr galt der Fußball als Massensportart, und der Masse traute man nun mal nicht zu, dass sie sich wertvolle Uhren kauft. Aber die Zeiten ändern sich. Heute ist das Stadionpublikum viel stärker gemischt. Teure Sitzplätze muss man sich leisten können, und wer vom Sponsoren eingeladen wird, führt auch meistens eine mindestens gutbürgerliche Existenz. Außerdem kommen immer mehr Frauen und Familien zum Fußball; das ist auch eine Folge davon, dass es der Polizei gelungen ist, die Gewalt aus den Stadien – zumindest der oberen Ligen – zu verdrängen. Über den Fußball spricht man also ein großes, überwiegend junges Publikum an, von dem ein nicht kleiner Teil auch das nötige Kleingeld und einen gewissen Lebensstil hat, um sich auch für Uhren zu interessieren.
Zu den ersten Managern, die das gemerkt haben, gehörten vor ein paar Jahren die Chronoswiss wirbt ab dieser Bundesligasaison auf der Anzeigetafel des VfB Stuttgart. Man sieht: Die Uhrenmarken haben eine neue Zielgruppe entdeckt. Eines stimmt allerdings nicht: wenn sie sich als "offizieller Zeitnehmer" bezeichnen. Denn über die Länge des Spiels und den Zeitpunkt des Schlusspfiffs entscheidet nach wie vor nur einer: der Schiedsrichter. buc