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3 Minuten

Omega: Amagnetische Seamaster Aqua Terra

© PR
Omega stellte am 17. Januar eine neue Seamaster vor, die einer magnetischen Induktion von 15.000 Gauß widersteht.
Die größten Feinde mechanischer Uhren sind im Grunde genommen altbekannt: Staub, Feuchtigkeit, Reibung und schwere Stöße fallen Uhrenliebhabern in der Regel auf Anhieb ein. Magnetismus jedoch wird gerne vergessen. Dabei ist gerade er – häufig völlig unbemerkt – der Anlass für chronometrisches Fehlverhalten. Ganz grundsätzlich würde die Menschheit ohne den natürlichen Erdmagnetismus ziemlich alt aussehen. Freilich übertreffen Menschen diesen natürlichen Effekt ganz erheblich durch starke Permanentmagnete oder aber elektrische Felder, welche ihrerseits Magnetfelder induzieren. Deren Einflüssen sind Uhren oftmals ausgesetzt. Sie haben es ganz speziell auf jene Komponenten abgesehen, welche die Zeit in kleine, exakt definierte Abschnitte unterteilen. Dazu gehören Anker, Ankerrad, Sicherheitsmesser, Unruhwelle, Plateau, Unruhspirale und Spiralrolle. In traditionellen mechanischen Uhren bestehen sie – zumindest teilweise – aus magnetisierbarem Stahl, der leider die unangenehme Eigenschaft besitzt, sich magnetisch auszurichten, wenn er in ein hinreichend starkes Magnetfeld gerät. Auf jeden Fall wirken negative Kräfte auf die betroffenen Komponenten ein. Massive magnetische Ansteckung können eine reduzierte Ganggenauigkeit oder schlimmstenfalls eine Blockade des gesamten Mechanismus. nach sich ziehen. Salopp lässt sich dieses Phänomen mit einem Virus vergleichen, der sich eines Computers bemächtigt hat und diesen im Extremfall völlig lahm legt. Was tun? Eine Möglichkeit besteht darin, die Magnetfelder einfach ums Werk zu lenken, indem man es mit einem sehr leitfähigen Weicheisenmantel ummantelt. Durch diesen geschlossenen Käfig haben Magnetfelder, je nach Ausprägung kaum Chancen, dem Uhrwerk nachhaltigen Schaden zuzufügen. Bei Uhren dieser Art reicht der Schutz bis ungefähr 1.000 Gauß. Dann müssen auch diese Zeitmesser, also beispielsweise eine IWC „Ingenieur“, eine „Offshore“ von Audemars Piguet oder eine Rolex „Milgauss“ passen. Die vollkommen amagnetische Armbanduhr gibt es nicht.
Bei der Omega-Pressekonferenz am 17. Januar 2013 in Genf: Mathieu Oulevey, Thierry Conus, Raynald Aeschlimann, Jean-Claude Monachon and Michel Willemin (v.l.) © PR
Seit dem 17. Januar 2013 muss es korrekter Weise heißen „gab es nicht“, denn Omega stellte in Genf den tickenden „Stein der Weisen“ in Gestalt von Prototypen einer neuen „Seamaster“-Linie vor. Auf dem Zifferblatt erkennt man den Schriftzug 15.000 Gauß. Magnetfelder bis zu diesem Wert hält der Newcomer, welcher ab Mitte Oktober für ca. 5.300 Euro offiziell zu haben sein wird, locker aus. Wahrscheinlich widersetzt er sich sogar deutlich höheren Werten, wie Thierry Conus, Leiter der Forschung & Entwicklung bei Eta und Michel Willemin, CEO des Asulab, also des Forschungslaboratoriums der Swatch Group zum Ausdruck brachten. Allerdings standen bei den Tests keine stärkeren Magnetfelder als diese Zur Verfügung. An ihre Grenzen könnte die Uhr vielleicht der Teilchenbeschleuniger im Genfer C.E.R.N. bringen. Eindrucksvoll war es jedenfalls zu sehen, welch kleine Permanentmagnete normale mechanische Uhren und insbesondere Quarzuhren zum Stillstand bringen. Der Omega-Debütant lief auch bei den stärksten verfügbaren Permanentmagneten stoisch weiter, während Exemplare mit Mu-Metall-Innengehäuse sofort ihren Dienst einstellten.
Getestet mit einem Magneten: die neue amagnetische Seamaster Aqua Terra 15.000 Gauss © PR
Dahinter steckt kein Trick, sondern gut zwei Jahre währende Arbeit eines zwölfköpfigen Teams, welches die bekannte Manufaktur-Automatik Omega 8500 horizontal und vertikal durchleuchtete, alle magnetisierbaren Komponenten entfernte und selbige durch amagnetische ersetzte. Zu den ersetzenden Werkstoffen gehören unter anderem Silizium, Titan, speziell behandelter Stahl, Flüssigmetall und Nickel. Nicht weniger als neun Patente schützen die Neukonstruktion. Fünf davon sind bereits erteilt, zwei im Prüfverfahren und zwei weitere wurden noch am Morgen des 17. Januar zur Anmeldung gebracht. 450 Protototypen laufen derzeit mit verschiedenen Material-Kombinationen. Dass die Abkehr von herkömmlichen Materialien die Präzision nicht negativ beeinflusst, belegen bereits erteilte COSC-Zertifikate. „Damit wird Omega nach Aufnahme der Serienproduktion alle Uhren mit dem amagnetischen Kaliber 8508 liefern“, betont Jean-Claude Monachon, Chef der Omega Produktentwicklung. Das Schöne an ihnen: Durch den Saphirglasboden bleibt der tickende Mikrokosmos sichtbar. „Genau das war“, so Raynald Aeschlimann, der bei Omega den internationalen Verkauf verantwortet, „für uns absolut unverzichtbar“. Mehr zum Newcomer, seinen technischen und historischen Hintergründen lesen Sie in der Basel-Ausgabe von Chronos. glb

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