Es war die teuerste Omega-Uhr, die je verkauft wurde: Eine echte Vintage-Rarität – zum Preis von umgerechnet ca. 3,2 Millionen Euro. Zu schön, um wahr zu sein, denn das Modell, welches für siebenstellige Beträge von dem angesehenen Auktionshaus Philips versteigert wurde, stellt sich jetzt als Fälschung heraus.
Vintage-Uhren erreichen regelmäßig Rekordpreise: Im November 2019 wurde an einer Christie's-Auktion in Genf eine Patek Philippe "Grandmaster Chime" für 31,2 Millionen Dollar verkauft, eine Patek Philippe "Grand Complications Sky Moon Tourbillon" aus dem Jahr 2015 erreichte bei einer Online-Auktion von Christie’s Hongkong 5,8 Millionen Dollar. 2017 erzielte eine Rolex Daytona des US-Schauspielers Paul Newman ca. 15 Millionen Euro. Das Geschäft boomt. Leider birgt der Markt auch Risiken – denn eine nahtlos nachvollziehbare Kette aus Vorbesitzern, Reparaturen und Verkäufern ist nur in den wenigsten Fällen möglich. Eine der spektakulärsten Versteigerungen fällt diesen Risiken nun zum Opfer. Und zeigt, dass nicht nur Sammler, sondern auch die Marken selbst getäuscht werden können. Es dauerte Monate, den Betrug aufzudecken und ist möglicherweise einer der größten Auktionsfehler der Branche.
Die teuerste Omega Speedmaster aller Zeiten
Wann ist eine Vintage-Uhr eine Fälschung?
"Die ersten Ergebnisse (dieser Untersuchung) haben eindeutige Beweise dafür erbracht, dass drei ehemalige Mitarbeiter mit klaren kriminellen Absichten an dieser Operation beteiligt waren, und dies zu massivem Schaden für Omega. Nachdem wir sie mit den Fakten konfrontiert haben, haben sie gestanden, betrügerisch und kriminell gehandelt zu haben. Wir sind jetzt daran, alles bis ins letzte Detail zu rekonstruieren und auch (wahrscheinliche) externe Komplizen dingfest zu machen." – Raynald Aeschlimann, CEO Omega in einer Erklärung gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung