Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
12 Minuten

Audemars Piguet Royal Oak vs. Patek Philippe Nautilus

Luxussportuhren aus Edelstahl: Die Audemars Piguet Royal Oak 15202ST vs. die Patek Philippe Nautilus 5711/1A
© PR
Entweder man mag sie oder man mag sie nicht. Die Rede ist von den Meisterwerken Gérald Gentas, der Royal Oak von Audemars Piguet und der Nautilus von Patek Philippe aus den 1970er-Jahren. Viele Jahre lang entwarf Uhrendesigner Gérald Genta Armbanduhren für Omega, zum Beispiel Constellation- und Seamaster-Modelle, bevor er 1969 sein eigenes Unternehmen gründete. Obwohl das Design von Uhren ansonsten meistens aus der Feder von festangestellten Mitarbeitern stammte, war Gentas Ideenschmiede sofort von Erfolg gekrönt.

Audemars Piguet Royal Oak vs. Patek Philippe Nautilus

Gérald Genta ist das Genie hinter der Royal Oak von Audemars Piguet (Lancierung 1972) und der Nautilus von Patek Philippe (Lancierung 1976). Beide Uhrenmarken können auf eine lange Geschichte in der Uhrmacherei zurückblicken und beide gelten als absolute Luxusuhrenmarken. Zwar entwarf Gérald Genta in den späten 1970er-Jahren auch die Ingenieur SL 1832 für IWC, aber das Design dieser speziellen IWC-Uhr hat sich über Jahrzehnte hinweg verändert. Es gibt derzeit keine Ingenieur-Uhr, die der orignal Ingenieur SL besonders ähnelt. Deswegen spielt sie bei diesem Artikel auch keine Rolle.

Die ersten Sportuhren von Audemars Piguet und Patek Philippe

Bevor die Royal Oak und die Nautilus auf den Markt kamen, haben weder Audemars Piguet noch Patek Philippe Sportuhren hergestellt. In ihren Katalogen fanden sich flache Dress-Watches aus Gold, mit und ohne Komplikationen. Ich weiß nicht, ob dieser Strategiewechsel ein Ergebnis der Zeit (1970er-Jahre) war, oder ob die Kunden von Audemars Piguet und Patek Philippe einfach Sportuhren aus Edelstahl forderten, die mit der gleichen Handwerkskunst und in gewohnter Qualität gefertigt waren.

Spin-off-Modelle/Ableger der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus

Sowohl die Royal Oak als auch die Nautilus wurden während der letzten Jahrzehnte weiterentwickelt. Spin-off-Modelle der Royal Oak sind zum Beispiel die der Kollektion Royal Oak Offshore und alle Royal-Oak-Modelle mit jeglicher Art von mechanischen Komplikationen. Ableger der Ursprungs-Nautilus von Patek Philippe sind der Nautilus Chronograph und die Nautilus mit Mondphase. Die klassischen Versionen der Royal Oak und der Nautilus in Edelstahl – genau wie die ersten Modelle der 1970er – sind jedoch nie von der Bildfläche verschwunden. Patek Philippe stellte zwar auch die Aquanaut vor, eine modernere Version der Nautilus, doch die Puristen scheinen das Modell zu ignorieren.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Patek-Philippe-Nautilus-57111A.jpg
Patek Philippe Nautilus 5711/1A vs. Audemars Piguet Royal Oak 15202ST © PR
Dieser Artikel beschäftigt sich mit den reinsten Referenzen der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus: die Referenz 15202ST (diese Referenz produzierte Audemars Piguet bis 2012) und die Referenz 5711/1A, die sogenannte Jumbo-Nautilus. Beides Edelstahluhren mit Stahlband, ganz im Sinne von Gérald Genta. Bevor die beiden Titanen aufeinandertreffen, werde ich sie jeweils kurz vorstellen.

Audemars Piguet Royal Oak 15202ST

Vor ungefähr 40 Jahren konnte man sich für 3.000 Schweizer Franken eine ordentliche, elegante Golduhr kaufen. Dementsprechend waren Journalisten und Branchen-Insider schockiert, als Audemars Piguet 1972 zu diesen Preis eine Sportuhr aus Edelstahl während Baselworld vorstellte.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-Jumbo-15202.jpg
Audemars Piguet: Royal Oak "Jumbo", Referenz 15202ST © PR

Die Referenz 5402ST

Die Royal Oak Referenz 5402ST in Edelstahl wurde von den HMS Royal Oak Schiffen der britischen Royal Navy inspiriert. Die Schiffe besaßen eine achteckige Form und wurden nach dem heiligen Baum benannt, hinter dem sich König Charles II von England 1651 vor seinen Verfolgern, den so genannten „Roundheads” (den Anhänger des Parlaments), versteckte.

Das Kaliber 2121 der Royal Oak

Neben der ungewöhnlichen achteckigen Form und dem Gehäusematerial Edelstahl, galt die Royal Oak auch als sehr flach, insbesondere für eine Automatikuhr. In ihrem Inneren setzte Audemars Piguet das Kaliber AP2121 ein, ein Nachfolger des Kalibers 920 von Jaeger-LeCoultre. Dieses Uhrwerk verwendet Audemars Piguet bis heute für ihre Royal Oak „Jumbo” und stellt es im eigenen Haus her. Auch andere Marken, zum Beispiel Vacheron Constantin,nutzten dieses Werk in einigen ihrer Uhren.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Kaliber-2121-skelettierter-Rotor.jpg
Audemars Piguet Royal Oak Kaliber 2121 mit skelettiertem Goldrotor © PR

Die Referenzen der Audemars Piguet Royal Oak Jumbo

Im Laufe der Jahre verwendete Audemars Piguet vier Referenzen für diese „originale” Royal Oak, die Referenz 5402ST, 14802ST, 15002ST und die aktuelle Referenz 15202ST. Ich setze original deshalb in Anführungszeichen, weil Audemars Piguet eine Vielzahl von Varianten der Royal Oak in den 1980er- und 1990er-Jahren vorstellte und dies auch heute noch tut. 1993 stellte Audemars Piguet ein noch sportlicheres Modell unter dem Namen Royal Oak Offshore vor. Aber aus meiner Sicht, ist das wiederum eine andere Geschichte.

Die Audemars Piguet Royal Oak Referenz 15400

Heutzutage oft mit der Royal Oak Datum, Referenz 15400ST (die mit 41 Millimetern etwas größer ist und einen Sekundenzeiger besitzt) verwechselt, ist die „Jumbo“ oder „Ultra-Thin“ Referenz 15202ST die Royal Oak, die ich hier vorstelle. Diese Royal Oak mit einem Durchmesser von 39 Millimetern und einer Höhe von acht Millimetern misst von Bandanstoß zu Bandanstoß 49 Millimeter. Auch wenn sie ein wenig anders als die Patek Philippe Nautilus gemessen wird, könnte man sagen, dass die Royal Oak ein bisschen kleiner ist.

Patek Philippe Nautilus 5711/1A

Patek Philippe stellte die Nautilus 1976 vor, nur vier Jahre nach Audemars Piguets erfolgreicher Lancierung der Royal Oak. Die richtige Referenz der ersten Nautilus lautet 3700/1. Diese 42,8 mal 41,8 Millimeter große Uhr war riesig für ihre Zeit (deshalb auch der Name „Jumbo”), denn ein Durchmesser von 36 Millimetern lag üblicherweise bereits über dem Standard von Patek Philippe. In den ersten Jahren wurde die Nautilus vom Kaliber 28-255 C angetrieben, auf Basis des Kalibers 920von Jaeger-LeCoultre. Dieses Uhrwerk wurde auch in der ersten Audemars Piguet Royal Oak und der Vacheron Constantin „222“ eingesetzt.
Patek-Philippe-Nautilus-57111A.jpg
Patek Philippe Nautilus 5711/1A © PR

Die Patek Philippe Nautilus als Enfant Terrible

Die Nautilus war eine Art Enfant Terrible von Patek Philippe, denn sie war ganz anders als die restlichen Uhren der Luxusuhrenmanufaktur. Doch die Nautilus hat von Beginn an, ihre ganz eigene Fangemeinde gefunden. Im Laufe der Zeit stellte Patek Philippe einige vom Original abweichende Versionen vor. Die Nautilus Jumbo wurde 1990 sogar eingestellt. Mittlerweile sind die Nautilus und besonders die Jumbo-Modelle – zur Kultuhr avanciert. Nicht einmal die 42 Millimeter große Nautilus Referenz 3710/1 mit Gangreserve von 1998 konnte die Nachfrage der Fangemeinde nach der originalen Nautilus Jumbo stillen.

Die Patek Philippe Nautilus Referenz 5711/1A seit 2006

30 Jahre nach der Einführung der Nautilus Jumbo stellte Patek Philippe im Jahr 2006 die Referenz 5711/1A vor. Mit einem Durchmesser von 43 Millimetern und einem Zifferblatt mit Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger war diese Referenz ein würdiger Nachfolger. Das darin verbaute Kaliber 324 SC ist ein Manufakturwerk.
Patek-Philippe-Nautilus-57111A-Kaliber-324-SC.jpg
Patek Philippe Nautilus 5711/1A mit dem Manufakturkaliber 324 SC © PR

Audemars Piguet Royal Oak Referenz 15202ST versus Patek Philippe Nautilus Referenz 5711/1A

Der Einfachheit halber schreibe ich im Folgenden Royal Oak und Nautilus, wenn es um die Referenz 15202ST Jumbo und Referenz 5711/1A Jumbo geht.

Preisgestaltung der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus

Die originale Royal Oak und die Nautilus werden oft in einem Atemzug genannt, obwohl sie sich hinsichtlich des Tragefühls unterscheiden. Ich hatte die Gelegenheit, beide Uhren eine Zeit lang zu besitzen und möchte meine Erfahrung mit Ihnen teilen. Beide Uhren haben einen ordentlichen Preis, und so reagieren die Leute heute wie damals in den 1970er-Jahren gleich, wenn sie den aktuellen Listenpreis von etwa 22.000 Euro hören. Leute, die sich kaum für Uhren interessieren, fragen trotzdem gerne nach dem Preis der Uhr. Sobald sie hören, dass man ein Fan von High-End-Uhren ist, trauen fast alle ihren Ohren nicht. So hält der originale „1972-Effekt”, also ein hoher Preis für eine Stahluhr, bis heute an.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Patek-Philippe-Nautilus-57111A-Jumbo-Edelstahl-schwarz-weiss.jpg
Uhrenikonen treten gegeneinander an: Patek Philippe Nautilus vs. Audemars Piguet Royal Oak © PR

Verfügbarkeit der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus

Vielleicht sind Sie an Rabatte vom Listenpreis bei Ihrem Händler gewöhnt. Während Sie bei der Audemars Piguet Royal Oak 15202 einen geringfügigen Preisnachlass erwarten können, liegt der Verkaufspreis der Patek Philippe Nautilus sehr nah am Listenpreis oder manchmal sogar darüber. Sowohl bei der Royal Oak als auch bei der Nautilus müssen Sie sich auf Wartelisten beim Fachhändler einstellen, da beide Modelle nur in geringer Stückzahl produziert werden.

Wie tragen sich Audemars Piguet Royal Oak und Patek Philippe Nautilus am Handgelenk?

Wenn man diese Sportuhren trägt oder sie nebeneinander legt und betrachtet, wird man schnell zu dem Ergebnis kommen, dass sie sich – obwohl sie beide von Gérald Genta gestaltet wurden – ziemlich stark voneinander unterscheiden. Obwohl es die Angaben genau anders herum definieren, fühlt sich die Audemars Piguet Royal Oak ein wenig größer an als die Nautilus und sieht sogar größer aus. Und das, obwohl die Patek Philippe Nautilus wegen ihrer seitlichen „Ohren” ein bisschen breiter ist.

Vergleich der Lünetten

Aus meiner Sicht sind die Lünetten beider Uhren einfach umwerfend. Die Lünette der Nautilus zeigt sich vorrangig poliert, dennoch sind die satinierten Stellen mit höchster Sorgfalt und Präzision finissiert. Mit ihren acht sechseckigen Weißgold-Schrauben auf der achteckigen Lünette wirkt die Audemars Royal Oak ein bisschen kantiger. Nichtsdestotrotz ist diese Lünette genauso gut verarbeitet wie die der Nautilus. Die Lünetten unterscheiden sich optisch und es kommt einfach darauf an, was Ihnen besser gefällt.

Vergleich von Gehäusedurchmesser und Gehäusehöhe

Da die Bandanstöße der Royal Oak etwas länger sind und einen bestimmten Winkel haben, um der Form des Handgelenks zu folgen, wirkt die Royal Oak größer und ist für Menschen mit sehr schmalen Handgelenken eher ungeeignet, da die Uhr dann übersteht. Die Patek Philippe Nautilus ist zwar etwas größer im Gehäusedurchmesser, hat aber kürzere Bandanstöße, die sie für jedes Handgelenk tragbar machen. Hinsichtlich der Gehäusehöhe gibt es kaum Unterschiede. Die Audemars Piguet Royal Oak misst 8,0 Millimeter in der Höhe, die Patek Philippe Nautilus bringt es auf 8,6 Millimeter.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Patek-Philippe-Nautilus-57111A-Gehaeusehoehe.jpg
Gehäuse und Metallbänder der Nautilus und Royal Oak im Vergleich © PR

Welche Kaliber ticken in der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus?

In Bezug auf die Spezifikationen der Kaliber gibt es nicht viel zu streiten. Das Kaliber 2121 der Audemars Piguet Royal Oak misst lediglich 3.05 Millimeter in der Höhe, das Kaliber 324 SC der Patek Philippe Nautilus ist 3,3 Millimeter hoch. Obwohl sich die Uhrwerke in ihrer Höhe nur geringfügig unterscheiden, weicht die Technik dahinter ab. Beim Kaliber 2121 von Audemars Piguet ist der skelettierte Aufzugrotors fest mit einem das Werk umschließenden Ring verbunden und verhindert somit ein horizontales Spiel. Bei der Nautilus von Patek Philippe kommt stattdessen ein Kugellager zum Einsatz.

Royal Oak Kaliber 2121 versus Nautilus Kaliber 324 SC

Beide Werke wurden mit der gleichen Hingabe und der gleichen Kunstfertigkeit verarbeitet, beide haben eine Gyromax-Unruh und beide sind gleichermaßen angesehen unter Sammlern und Uhrmachern. Falls wir uns von Fratellowatches.com zwischen einem der beiden Uhrwerke entscheiden müssten, würden wir das Royal Oak Kaliber 2121 bevorzugen. Warum? Wegen des skelettierten Rotors und seiner besonderen Lagerung. Das ist jedoch nicht wirklich eine Präferenz, deshalb würde ich sagen, das bis hierhin Gleichstand zwischen den beiden Modellen herrst. Dennoch möchte ich anmerken, dass sich die Royal Oak Jumbo wegen des Kalibers 2121 von ihrem jüngeren Bruder, der Referenz 15400ST mit dem Manufakturkaliber 3120, abhebt. Das Kaliber 2121 ist teurer in der Produktion und ermöglicht das flachere Gehäuse der „Jumbo” und damit auch keinen Sekundenzeiger.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Kaliber-2121-Details.jpg
Im Detail: Das Automatikkaliber 2121 der Audemars Piguet Royal-Oak-15202ST © PR
Patek-Philippe-Nautilus-57111A-Kaliber-324-SC-Details.jpg
Im Detail: Das Automatikkaliber 324 SC der Patek Philippe Nautilus 5711/1A © PR

Die Zifferblätter der Royal Oak und der Nautilus

Das Zifferblatt der Patek Philippe Nautilus ist ein wahres Kunstwerk. Die Farben hypnotisieren den Betrachter, wenn sich das Licht auf dem Zifferblatt mit seinen horizontalen Streifen bricht. So ändert sich die Zifferblattfarbe der Nautilus von dunklem Blau zu Grün und es sieht aus, als wäre das Zentrum des Zifferblattes heller als der Rest. Es gibt auch eine Version der Patek Philippe Nautilus Referenz 5711/1A mit weißem Zifferblatt, die vor einigen Jahren vorgestellt wurde.
Zifferblatt-Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Patek-Philippe-Nautilus-5711.jpg
Die Zifferblätter der Patek Philippe Nautilus und der Audemars Piguet Royal Oak © PR

Die Zifferblatt-Farben

Das Zifferblatt der Royal Oak war in drei Varianten erhältlich, aber die neue Referenz aus dem Jahr 2012, gibt es nur in Blau. Die dunkelgraue Version, die ich Ihnen zeige, ist das dunkelste der drei älteren Modelle. Außerdem gab es noch ein weißes und ein blaue Zifferblatt. Das dunkelgraue Zifferblatt der Royal Oak wird fälschlicherweise manchmal für schwarz oder dunkelblau gehalten, wobei das aktuelle blaue Zifferblatt ein sehr dunkles Blau ist. Auch wenn es schwerfällt, die Farbe des dunkelgrauen Zifferblattes der Royal Oak genau zu beschreiben, wirkt die Farbe längst nicht so dynamisch wie die der Nautilus.

Clous de Paris oder auch Tapisserie-Zifferblatt der Audemars Piguet Royal Oak

Die Royal Oak trägt ein Clous-de-Paris-Guilloche auf dem Zifferblatt, auch als Tapisserie-Zifferblatt bezeichnet. Ältere Referenzen der Royal Oak zeigen ein kleineres Muster, das vielen besser gefällt als das jetzige. Das ist aber auch die einzige Anmerkung, die ich zum Tapisserie-Zifferblatt machen kann. Das Zifferblatt der aktuelle Royal Oak Referenz 15202 (die neuer ist als die Royal Oak in diesem Vergleich) wird in der eigenen Manufaktur gefertigt. Denn seit einigen Jahren unterhält Audemars Piguet ein eigenes Zifferblattatelier. Wie das Tapisserie-Zifferblatt der Royal Oak hergestellt wird, können Sie in diesem Video sehen: Wir von Fratellowatches.com haben uns natürlich auch das Zifferblatt der Nautilus genauer angeschaut. Auch hier haben wir nur eine einzige Anmerkung: Das Datumsfenster ist ein Stück zu weit rechts platziert, was das Zifferblatt der Nautilus optisch etwas aus dem Gleichgewicht bringt. Wir schreiben hier jedoch über High-End-Luxusuhren, die mit einem Design ausgestattet sind, das sich seit über 40 Jahren bewährt hat. Deswegen sind diese Einwände wirklich marginal.

Die Zeiger

Obwohl die Zeiger der Nautilus von Patek Philippe minimal breiter sind als die der Royal Oak von Audemars Piguet, haben sie doch den gleichen stabförmigen Stil. Im Gegensatz zur Royal Oak verfügt die Nautilus über einen Sekundenzeiger.

Metallband und Schließe der Royal Oak und der Nautilus im Vergleich

Wenn wir das Gesamtbild der Uhren vergleichen, mutet die Patek Philippe Nautilus weicher und feiner an, während die Audemars Piguet Royal Oak robuster wirkt. Das lässt sich auch auf die Stahlbänder der beiden Uhren-Ikonen übertragen. Generell kann man sagen, dass Metallbänder von dieser Qualität und Ausführung selten bei Sportuhren sind und vielleicht auch ein wenig dünner als die meisten anderen.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-geschlossenes-Band.jpg
Metallband der Audemars Piguet Royal Oak 15202ST © PR

Die Metallbänder – ein Magnet für Kratzer?

Viele schätzen die industrielle Optik der Audemars Piguet Royal Oak und auch der Tragekomfort des Metallbands wird hochgeschätzt. Patek Philippe hat ein Metallband kreiert, das „sanfter” und runder wirkt. In Bezug auf die Qualität gibt es bei beiden Metallbändern nichts zu beanstanden. Doch beide sind wegen ihrer Oberflächenbehandlung, also den satinierten und polierten Stellen an den Gliedern, Magneten für Kratzer. Manche Leute denken, dass bei den Metallbändern eine andere Art von Edelstahl zum Einsatz käme (verglichen mit Sportuhren anderer Hersteller) und sie deshalb so leicht verkratzen, aber es liegt einfach am Finish.
Patek-Philippe-Nautilus-57111A-Schliesse-mit-Logo.jpg
Metallband der Patek Philippe Nautilus 5711/1A © PR

Die Faltschließen der Audemars Piguet Royal Oak und der Patek Philippe Nautilus

Patek Philippe setzt bei der Nautilus eine doppelte Faltschließe ein, Audemars Piguet eine einfache bei der Royal Oak. Es obliegt natürlich dem persönlichen Geschmack, aber uns gefällt die Signatur auf der Schließe der Royal Oak ein bisschen besser. Ein sehr schönes Detail, sehen Sie selbst:
Audemars-Piguet-Royal-Oak-15202-Schliesse-mit-Logo.jpg
Offene Faltschließe mit Logo bei der Royal Oak von Audemars Piguet © PR
Eine Anmerkung noch zu den Bändern: Sie wirken so dünn an, dass es sich fast so anfühlt, als trüge man eine alte zerbrechliche Vintage-Uhr. Das ist per se nicht schlecht, aber man sollte sich dessen bewusst sein. Das Band der Audemars Piguet Royal Oak erfuhr 2012 ein Update, durch das sich das Metallband nun beim Tragen stabiler anfühlt.
Patek-Philippe-Nautilus-57111A-Faltschliesse.jpg
Doppelte Faltschließe bei der Nautilus von Patek Philippe © PR

Das Urteil

Das 2012er-Update der Audemars Piguet Royal Oak Referenz 15202

Mein Urteil basiert auf der Royal Oak Referenz 15202ST. Inzwischen erfuhr die Royal Oak 2012 aber ein Update. Das Zifferblatt dieser Royal Oak kommt dem der originalen Referenz 5402 aus dem Jahr 1972 näher, dank dem kleineren Tapisserie-Muster und dem AP-Logo, das wieder bei sechs Uhr platziert ist. Doch nicht nur das Zifferblatt, auch das Metallband erfuhr eine Änderung. Das neue Metallband fühlt sich stabiler an, auch wenn ich bei der älteren Version nichts zu beanstanden hatte. Ich persönlich finde das neue Band fast ein wenig zu stark für die ultraflache Royal Oak.
Audemars-Piguet-Royal-Oak-aktuelle-Referenz-15202.jpg
Die aktuelle Referenz der Audemars Piguet Royal Oak 15202 mit dem neuen Zifferblatt und Metallband © R.J.BROER

Royal Oak 15202 versus Nautilus 5711/1A

Wie bereits geschrieben, basiert meine Beurteilung auf der vorherigen Audemars-Piguet-Referenz 15202 und der Patek-Philippe-Referenz 5711/1A. Inzwischen hat die Royal Oak 15202 einige gesalzene Preissteigerungen erfahren. 2011 lag die Audemars Piguet bei einem Listenpreis von 14.000 Euro, jetzt kostet sie 22.500 Euro. So gesehen ist der Marktpreis der Royal Oak ganz schön gestiegen. Der Unterschied zwischen Listen- und Marktpreis wurde damit sehr gering. Preise für gebrauchte Royal-Oak-Modelle mit der Referenz 15202 in der hier vorgestellten Ausführung stiegen auf ungefähr 17.000 Euro. Der Preis der Nautilus liegt bei 22.700 Euro, wobei der Marktpreis zwischen 23.000 und 28.000 Euro und damit nach wie vor über dem Listenpreis liegt. Die Nautilus-Version mit weißem Zifferblatt ist leichter zu finden und auch ein bisschen günstiger, aber gehen Sie auch hier mindestens vom Listenpreis aus.

Die Nautilus von Patek Philippe ist begehrter als die Royal Oak von Audemars Piguet

Wie lautet nun das Urteil nachdem ich die Royal Oak und die Nautilus eine Zeit lang getragen und nun miteinander verglichen habe? Die Nautilus von Patek Philippe ist sicher die begehrtere unter den beiden, deshalb auch die Warteliste und der Preis, der über dem der Liste liegt. Bei der Royal Oak bekommen Sie aber mindestens genauso viel für Ihr Geld wie bei der Nautilus. Man kann aber natürlich seine persönlichen Emotionen nicht außen vor lassen. Für mein Handgelenk war die Nautilus ein wenig zu schmal, die Royal Oak fühlte sich stattdessen perfekt für mein Handgelenk an. Das lag vor allem daran, dass sich Band und Gehäuse der Royal Oak mehr wie „aus einem Stück“ anfühlten. Am besten probiert man beide aus, sofern man einen Händler findet, der sie auf Lager hat. Vielleicht gibt es auch einen Uhrenliebhaber in der Nähe, der zumindest eines von beiden Modellen besitzt, sodass Sie die Audemars Piguet Royal Oak oder die Patek Philippe Nautilus bei einem Uhrentreffen oder auf einer Messe anprobieren können. Es stellt sich einfach die Frage, welche Uhr Ihnen besser gefällt. Robert-Jan Broer, Jahrgang 1977, lebt in den Niederlanden. Seine Leidenschaft sind Uhren. Er ist Autor bei verschiedenen Uhrenzeitschriften und betreibt bereits seit 2004 den Blog Fratellowatches. Auf Watchtime.net stellen wir Ihnen seine Artikel auf Deutsch zur Verfügung: www.fratellowatches.com
Sportuhren Zweizeigeruhr Edelstahl Uhren Manufakturkaliber Datumsanzeige Schweizer Uhren Audemars Piguet Royal Oak Patek Philippe Patek Philippe Nautilus Dreizeigeruhr Automatikuhren Uhren bis 30.000 Euro Archiv
WatchTime-Promotion-Inhorgenta-Titelbild.jpg

Inhorgenta stärkt Uhrenprofil und wächst mit starken Marken – Top Thema

WatchTime-Hamilton-TheMurph-Titelbild.jpg

Hamilton – Erweiterung der Khaki Field Murph Kollektion – Hotspot

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige