A. Lange & Söhne lancierte im Rahmen der Watches and Wonders 2023 den Odysseus Chronograph. Er ist das fünfte Mitglied der Uhrenfamilie und zugleich das technische Flaggschiff. Denn in der Uhr arbeitet das erste Lange-Chronographenkaliber mit automatischem Aufzug. Wir sprachen mit Anthony de Haas, Leiter der Produktentwicklung bei A. Lange & Söhne, über den auf 100 Exemplare limitierten Stopper.
Herr de Haas, mit der Odysseus präsentierte A. Lange & Söhne vor vier Jahren einen ersten sportlich-eleganten Zeitmesser. Welche Rolle spielt die Odysseus heute in der Gesamtkollektion?Als wir die Odysseus im Jahr 2019 eingeführt haben, war dies für uns der Beginn einer neuen Ära. Unser Ziel war es, einen sportlich-eleganten Zeitmesser für Kunden mit einem aktiven Lebensstil zu entwerfen, die auf vollendete Handwerkskunst und die technischen Finessen einer feinen mechanischen Uhr nicht verzichten wollen. Obwohl sie sich stark von all unseren anderen Modellen unterscheidet, steckt selbst im kleinsten Detail pure Lange-DNA.
Angefangen beim hauseigenen Uhrwerk, über die feine Handarbeit bis hin zu den Designelementen des Zifferblatts, der Zeiger und der Typografie. Ähnlich wie die Zeitwerk hat die Odysseus bei ihrer Einführung Überraschung ausgelöst. Heute sind beide Familien wesentliche Bestandteile unserer Kollektion.
Mit der innovativen, dynamischen Nullstellung der Stoppzeiger demonstriert die sächsische Manufaktur ihre Bereitschaft, neue Wege zu gehen und die Entwicklung der Feinuhrmacherei voranzutreiben. Ist die Odysseus heute die Plattform moderner Kaliberentwicklung und wie stellt sich das dar?Wir stellen immer wieder fest, dass A. Lange & Söhne vor allem auch dafür geschätzt wird, dass wir unsere eigenen Uhrwerke entwickeln und fertigen. Wir statten nahezu jedes Modell mit einem maßgeschneiderten Kaliber aus, das speziell auf die Funktionen zugeschnitten ist. So haben wir in vergleichsweise kurzer Zeit 71 Manufakturwerke geschaffen. Jedes einzelne vereint innovative technische Meisterschaft mit höchster handwerklicher Vollendung und ist eine Klasse für sich. Bereits bei der Konzeption der Odysseus haben wir das große Potenzial dieser Familie gesehen und über Varianten nachgedacht. So ist es auch zu erklären, dass wir bereits vor sechs Jahren, also vor der Einführung des ersten Modells, mit der Entwicklung einer Chronographen-Version begonnen haben. Das L156.1 DATOMATIC ist bereits unser 13. Chronographen-Uhrwerk, jedoch das erste mit automatischem Aufzug. Auch weil es sich bei der Odysseus um unsere jüngste Uhrenfamilie handelt, liegt es nahe, dass weitere Überraschungen zu erwarten sind. Es bleibt also spannend.
Wie verträgt sich Lange-Feinuhrmacherei mit den Anforderungen an einen sportlichen Chronographen? Wie bei jeder Lange-Uhr beginnt die Entwicklung im Innern. Um dem sportlichen Anspruch gerecht zu werden, ist das L156.1 DATOMATIC mit einer Unruhbrücke ausgestattet. Im Gegensatz zum sonst üblichen Unruhkloben ist sie beidseitig befestigt. Auch die Unruh ist anders als die, die wir sonst verwenden. Das Schwingsystem arbeitet mit einer höheren Frequenz von vier Hertz. All das macht die Uhr robuster und gegen eventuelle Schläge unempfindlicher. Trotz seiner sportlichen Eigenschaften wird es mit dem gleichen handwerklichen Aufwand dekoriert wie alle anderen Manufakturkaliber auch. Allerdings gibt es ein paar stilistische Unterschiede: Auf der Unruhbrücke findet man ein Wellenmuster anstelle der bekannten floralen Elemente – eine Anspielung auf die Wasserdichtheit. MaRiWeitere Neuheiten von der Watches and Wonders 2023 entdecken Sie hier.