Omega macht seine Uhren immer präziser: Nachdem die Marke in den letzten 25 Jahren unter anderem die Co-Axial-Hemmung, antimagnetische Werke und die Zertifizierung seiner Kaliber als Master Chronometer eingeführt hat, kommt jetzt ein neu entwickeltes Spiralsystem für die Unruh mit dem Namen Spirate. Der Begriff Spirate setzt sich zusammen aus den Wörtern Spirale und "rate", was auf Englisch "Gang" bedeutet. Das Spirate-System ermöglicht eine besonders genaue Feinregulierung durch den Uhrmacher. Als Konsequenz kann Omega nach eigenen Angaben eine Präzision von 0 bis +2 Sekunden Abweichung pro 24 Stunden erreichen. Zum Vergleich: Die Master Chronometer garantieren eine Präzision zwischen 0 und +5 Sekunden/Tag, die offizielle Schweizer Chronometerprüfstelle COSC erlaubt Werte zwischen -4 und +6 Sekunden/Tag.
Die erste Uhr, in der das neue System zum Einsatz kommt, ist die Speedmaster Super Racing mit dem neuen hauseigenen Chronographenkaliber 9920 mit Automatikaufzug, 60 Stunden Gangreserve und Zeitzonenfunktion. Die Unruh oszilliert mit 4 Hertz (28.800 Halbschwingungen pro Stunde). Laut Aussage von Vizepräsident und Produktchef Gregory Kissling hätte eine erhöhte Frequenz von 5 Hertz (36.000 A/h) keine wesentliche Verbesserung ausgemacht. Die 44,25 Millimeter große und 14,9 Millimeter hohe Edelstahluhr ist bis 15.000 Gauß gegen Magnetfelder geschützt und verfügt über ein METAS-Zertifikat als Master Chronometer.
Die Farbwahl Schwarz/Gelb ist bewusst gewählt: Sie spielt an auf die 2013, also vor 10 Jahren, lancierte Seamaster Aqua Terra >15.000 Gauss, die erste Uhr, die Magnetfeldern bis zu diesem Wert trotzte. Sie war mit einem schwarz-gelb gestreiften Sekundenzeiger ausgestattet. Die Speedmaster Super Racing besitzt ein zweilagiges Zifferblatt mit Wabenstruktur, Zeiger und Indexe sind mit gelber Superluminova-Leuchtmasse gefüllt, die Tachymeterskala auf der Lünette besteht aus gelbem Grand-Feu-Email. Ein kleiner Witz befindet sich auf der Datumsscheibe: Die Ziffer 10 ist in der Typo des Speedmaster-Schriftzugs gehalten, ebenfalls eine Reminiszenz an die oben erwähnte Uhr.
Die Siliziumspirale aus Si14-Silizium besitzt eine erweiterte Form mit einer Art Klinge und erlaubt es, durch einen exzentrischen Verstellmechanismus, der in Unruhbrücke integriert ist, die Steifheit des gesamten Spiralsystems zu verändern. Je steifer das System wird, desto schneller schwingt es, und umgekehrt. Spirate sorgt so nicht nur für eine noch höhere Präzision, sondern ist auch für den Uhrmacher besonders leicht zu handhaben. Mit einem Spezialschlüssel kann er Feinregulierungen im Bereich von 0,1 bis 10 Sekunden vornehmen.
Nach Aussage von Omegas CEO Raynald Aeschlimann wird Spirate künftig auch in anderen Omega-Kalibern eingesetzt werden. Das wäre nur konsequent, denn Omega hat seine technischen Neuerungen nie auf bestimmte Modelle oder Werke beschränkt: Sowohl die Co-Axial-Hemmung als auch die Zertifizierung als Master Chronometer wurden nach und nach auf breiter Basis eingeführt. Die mit einem Stahlband ausgestattete Uhr kommt in einer Box mit einem zweiten Band aus Polyamid (NATO-Band), einem Werkzeug zum Bandwechsel und einem integrierten, herausnehmbaren Reiseetui. Der Preis liegt bei 12.400 Euro. buchttps://youtube.com/shorts/SvEF6OH-bZE?feature=shareUnten: An diesem überlebensgroßen Modell sieht man, wie sich der exzentrische Reguliermechanismus auf der Unruhbrücke mit einem Spezialschlüssel bedienen lässt.