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Titoni AG | 2022

Titoni: Seascoper 600
© Titoni
Wer glaubt, die schweizerische Uhrenbranche sei veraltet und habe im Zuge der Digitalisierung den Anschluss an die Zukunft verpasst, täuscht sich: Nicht nur Luxusmarken wie Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet überraschen die Fachwelt immer wieder mit exquisiten Neuigkeiten, sondern auch Marken im erschwinglicheren Preissegment warten in vermeintlich schwierigen Zeiten mit bemerkenswerten Überraschungen auf. Jüngstes Beispiel: Die Titoni AG in Grenchen.Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.titoni.ch
Der am Jurasüdfuß beheimateten Familienfirma ist es mit einer Meisterleistung gelungen, ein eigenes mechanisches Uhrenkaliber zu entwickeln und herzustellen – ein Kunststück, das anfangs nur wenige in der Branche für möglich hielten. Denn Kenner und Uhrenliebhaber wissen um die Herausforderungen, welche ein Unternehmen dafür meistern muss.Werfen wir einen Blick zurück in die jüngere Vergangenheit: Vor knapp zehn Jahren hatte sich die Eta, ein zur Swatch Group gehörendes Unternehmen in der Produktion von Standard-Uhrwerken, infolge einer einvernehmlichen Regelung mit der Weko, der schweizerischen Wettbewerbskommission, entschieden, die Liefermengen an mechanischen Uhrwerken an ihre Mitbewerber einzustellen. Das war besonders für jene Uhrenmarken ein unerfreulicher Entscheid, die seit Jahrzehnten mit der Eta kooperiert hatten und sich nun in relativ kurzer Zeit neu organisieren mussten.>> Mehr über Titoni erfahren
Aus dieser Situation heraus entsprang bei den Verantwortlichen von Titoni die Idee, ein eigenes Uhrwerk zu entwickeln. «Es war definitiv ein Großprojekt mit vielen technischen Klippen», erklären Marc und Olivier Schluep, die operativen Leiter der Firma. Die beiden an der Universität St. Gallen ausgebildeten Brüder gehören zur vierten Generation der Familie Schluep und sind die Urenkel des Firmengründers Fritz Schluep, der 1919 ein kleines Uhrenatelier gegründet hatte.
Besonderen Wert legen die Brüder auf die Feststellung, dass Entwicklung und Herstellung eines hauseigenen Uhrenwerks nur dank dem nötigen Ingenieur- und Projektleitungswissen möglich waren. Dazu gehörte auch der Aufbau eines Lieferantennetzwerks zur Produktion der Einzelteile sowie zur Sicherstellung der finanziellen Ressourcen: Für Großkonzerne wie etwa die Swatch- oder die Richemont-Gruppe etwas Leichtes, ein Exploit hingegen in vielerlei Hinsicht für eine schweizerische KMU.

Titoni - Eigenes Uhrwerk T10

Glücklicherweise wurde aus dem Traum schließlich Wirklichkeit, und Titoni landete mit der Lancierung eines eigenen Uhrwerks, dem T10, einen Coup, dem auch die Konkurrenz großes Lob zuteilwerden ließ. Schließlich waren es bisher meistens Marken im Luxussegment, die mit eigenen Manufakturkalibern aufzutrumpfen in der Lage waren.Hier mehr über das Uhrwerk erfahren: www.titoni.ch
Bevor man sich überhaupt an das Projekt eines eigenen Uhrwerks heranwagte, musste sich die Firmenleitung entscheiden, welche Art von Kaliber man entwickeln und herstellen wollte: Im übertragenen Sinne stellte sich also die Frage, ob dieses Werk eher einem Ferrari- oder einem VW-Motor entsprechen sollte. Als vordringlich galt es, die relevanten Faktoren abzuwägen – Kosten, Qualität und Höhe des Werkes. Man legte sich schließlich auf den VW-Motor fest, will heißen auf Robustheit und absolute Zuverlässigkeit.
«Mit unserem eigenen Uhrwerk T10 haben wir die mehr als ein Jahrhundert alte Geschichte unserer Familienunternehmung entsprechend gewürdigt», erklären Marc und Olivier Schluep einstimmig. «Diese Krönung bedeutet für uns aber nicht nur Abschluss einer Epoche, sondern ist Zeichen und Aufruf für einen Neustart.»Jetzt entdecken unter www.titoni.ch
Damit klingt bereits an, was den seit diesem Jahr am Steuer der Firma stehenden Jungentrepreneuren besonders am Herzen liegt: Die Neu- bzw. Wiederpositionierung der Marke Titoni auf dem europäischen Uhrenmarkt. Schließlich war es ihr Urgroßvater gewesen, der von Grenchen aus zuerst die Schweiz und Deutschland, später dann auch Amerika als Absatzmärkte anpeilte und dort (unter dem Namen «Felca», Titonis Schwestermarke) große Erfolge verzeichnete.
Ab den 1950er Jahren hatte sich die Titoni aus historischen Gründen immer mehr auf Asien und insbesondere China fokussiert, was dazu führte, dass die Bearbeitung anderer Märkte in den Hintergrund geriet. Als KMU musste man sich geografisch konzentrieren, um finanziell erfolgreich zu sein. Und so ergab es sich wie durch ein Wunder, dass die Marke Titoni heute zwar fast jedem Chinesen unter dem Namen «Meihuabiao» (benannt nach dem Logo der Marke, einer stilisierten Pflaumenblüte) bekannt ist, in der Schweiz bzw. Deutschland jedoch noch viele Leute die Schulter zucken, wenn sie «Titoni» hören. -- Doch Hand aufs Herz: Welcher Passant, den man zufällig auf der Straße in Zürich oder Berlin befragen würde, wüsste, dass Longines, Tissot, Omega oder sogar Breguet alle zu einem einzigen Konzern, nämlich der Swatch Group, gehörte? Eben. Kaum jemand.>> Mehr über Titoni erfahrenNoch vor einigen Jahren galten die Modelle aus dem Hause Titoni in der Schweiz als eher altmodisch. Das lag daran, dass sich die Vorlieben der asiatischen Kundschaft von denen der europäischen merklich unterschieden. Durch die Globalisierung haben sich die Geschmäcker angeglichen, und mit dem Entscheid der beiden Schluep-Brüder, die Marke Titoni auch hierzulande wieder bekannter zu machen, sind mittlerweile auch Modelle der Serien «Seascoper», «Heritage» oder «Airmaster» ästhetisch so konzipiert worden, dass sie dem Bedürfnis der Europäer und Europäerinnen entsprechen: Ob klassisch-elegant, sportlich oder jugendlich-frisch – es findet sich für fast jeden Uhrenliebhaber ein Modell, das zu ihm oder ihr passt.
Über neunzig Prozent von Titonis Uhrenkollektion, wie etwa die Modelle in der legendären «Master Series» oder der «Airmaster Serie», sind mechanische Uhren, ticken folglich dank Bewegung des Trägers automatisch (einige ausgewählte Modelle, die sogenannten Chronometer, verfügen über das COSC-Zertifikat, werden also besonders auf die Gang-Genauigkeit hin überprüft). Diesem Credo der Herstellung hochstehender, qualitativ einwandfreier mechanischer Zeitmesser zu erschwinglichen Preisen hat man sich seit Gründung der Familienfirma verpflichtet gefühlt.Mehr Informationen über Titoni erhalten Sie unter www.titoni.ch
Das eigene Manufakturwerk T10, das zum ersten Mal in die Modelle der «Line1919» eingebaut worden ist, schlägt mittlerweile auch in der COSC-zertifizierten Seascoper 600, dem ersten Modell in der neuen Generation von Taucheruhren der Marke Titoni. Weitere Ausführungen, die mit dem selbst gefertigten Manufakturwerk ausgestattet sein werden, sind in dieser Serie geplant.
Die Geschichte dieses ebenso charakteristischen wie untypischen KMUs kommt für viele einer Neuentdeckung gleich: Sie ist unerwartet und in höchstem Masse erstaunlich. Die Titoni ist heute eine der ganz wenigen Firmen in Familienbesitz, die erstklassige Schweizer Uhren im Mittelpreissegment anbieten. Darauf ist diese Unternehmung zurecht stolz, und darauf möchte sie auch in Zukunft größten Wert legen.Bei den Verkäufen im europäischen Raum fokussiert sich Titoni im Moment auf den hauseigenen Online-Shop. Eine Vertiefung der Zusammenarbeit mit Händlern in Städten wie Frankfurt, Berlin und weiteren Orten ist jedoch im Aufbau.>> Entdecken Sie jetzt die gesamte Titoni Kollektion

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