Jubiläumsuhr
Mühle-Glashütte hat 2024 mehrere Jubiläumsuhren mit dem Zusatz "Edition 1994" herausgebracht. Den krönenden Abschluss bildet im 4. Quartal die Teutonia IV Großdatum Edition 1994. 30 Jahre nach Gründung der Mühle Glashütte GmbH Nautische Instrumente & Feintechnik durch Hans-Jürgen Mühle stattet die sächsische Marke ihren Klassiker Teutonia mit einem in Eigenregie entwickelten Großdatum aus. Auf der Basis des Sellita-Automatikkalibers SW 200-1, das ohnehin bereits durch Mühle-eigene Verbesserungen wie Spechthals-Feinregulierung und eigenen Rotor ausgestattet ist, hat Mühle nun ein In-house-Großdatumsmodul kreiert, das flexibel auf dem Zifferblatt positionierbar ist.
Back to the Roots
Ein Großdatum ist eine anspruchsvolle und gleichzeitig sehr nützliche Funktion, erleichtert es doch die Ablesbarkeit enorm. Dass Mühle die Jubiläumsuhr mit einem Großdatum bringt, ist zugleich eine Art Rückkehr zu den Wurzeln des Modells: Die erste Teutonia von 2002 besaß die gleiche Komplikation. Damals allerdings stammte das Modul vom Werkespezialisten Jaquet (heute Concepto), die Basis bildete ein Eta 2892. Anders als damals hat Mühle das Großdatum jetzt nicht auf die 12-Uhr-Position, sondern gegenüber auf die Südseite gesetzt. Somit war dort kein Platz für eine kleine Sekunde; stattdessen findet sich ein zentraler Sekundenzeiger. So hat das leicht platzgreifende Markenlogo den Raum bei 12 Uhr ganz für sich, gleichzeitig zeichnet sich das Zifferblatt durch eine angenehme Symmetrie aus. Um es klar zu sagen: Die Neue sieht schöner und gefälliger aus als ihre Vorgängerin von 2002, nicht zuletzt auch deswegen, weil sich Sehgewohnheiten und Ansprüche ans Design seither verändert haben.
Erstes Modulwerk
Das Automatikkaliber MU9424-GD ist das erste Modul-Uhrwerk von Mühle-Glashütte. Das neue Großdatums-Modul nutzt den vorhandenen Antrieb des Datumsrings vom Basiswerk, wobei der vorhandene Datumsring durch einen eigens konstruierten neuen Datumsring für die Einerstellen ersetzt wird. Während der Ring für die Einerstellen einmal täglich vom Basiswerk weitergeschaltet wird, schaltet er selbst wiederum den Zehner-Stern weiter, der dafür extra einen rückseitigen Mitnahmemechanismus besitzt. Darüber hinaus umfasst das neue Großdatumsmodul weitere Bauteile, die für die exakte Schaltung des Datums und allgemein für die Integration des Großdatums-Moduls ins Werk nötig sind. Dazu gehören u.a. die Modulplatine, eine Raste und Rastfeder sowie der fein veredelte Werkhaltering. Er fungiert als Werkbestandteil ist und bildet die Rückseite der Modulgrundplatine. Das Werk bietet zudem einen Sekundenstopp und eine Schnellkorrektur des Großdatums, aber nur 41 Stunden Gangreserve.
Mehr zu Mühle-Glashütte und weiteren Teutonia-Modellen finden Sie hier.
Zwei Modelle
Mühle bietet die Teutonia IV Großdatum Edition 1994 in zwei Zifferblattvarianten an: eisblau und anthrazitblau. Die Farbe der Großdatumsscheiben ist in beiden Fällen dieselbe. Die Zifferblätter unterscheiden sich auch in der Bearbeitung: Das eisblaue ist mit einem feinen Strahlenschliff verziert, das anthrazitblaue beeindruckt mit einer horizontalen Struktur. Vor diesen Hintergründen drehen glanzvernickelte Zeiger ihre Runden, die optisch zu den aufgesetzten Indexen passen; auf Leuchtmittel hat Mühle zugunsten der Eleganz verzichtet. Eingebettet sind Zifferblatt und Werk von einem 41 mm großen und 12,6 mm hohen Edelstahlgehäuse (Horn zu Horn 51,6 mm), das bis 100 Meter wasserdicht ist. Für beide Modelle stehen mehrere Armbandvarianten zur Auswahl, die auch den Preis bestimmen: 3.150 Euro kostet die Jubiläumsuhr mit Velourslederband, 3.200 Euro mit Krokoband und 3.350 Euro mit Stahlband. Jede Zifferblattfarbe gibt es 155-mal. Die Zahl leitet sich ab vom zweiten Jubiläum des Jahres 2024: 1869, vor 155 Jahren, gründete Robert Mühle sein Familienunternehmen, das ursprünglich noch keine Uhren fertigte, sondern die Glashütter Uhrenindustrie mit hochpräzisen Messinstrumenten belieferte.