Office-GMT vs. Traveller-GMT
Die klassische GMT-Uhr verfügt über einen zusätzlichen Zeiger, der auf eine 24-Stunden-Skala weist. So behält man zusätzlich zur Ortszeit stets eine zweite Uhrzeit im Blick, die in einer anderen, frei wählbaren Zeitzone gilt. Reist man sogar in eine andere Zeitzone, kann man die Uhr so einstellen, dass der GMT-Zeiger die Zeit am Heimatort anzeigt. Für Reisende haben verschiedene Hersteller im Laufe der Zeit eigene Manufakturkaliber entwickelt, die das Einstellen vereinfachen: Sie sind mit einem separat verstellbaren Stundenzeiger ausgestattet. Diese Funktion ist meist teureren Uhren vorbehalten, sodass die klassische Funktion sich bei vielen (aber nicht nur) günstigeren Uhren erhalten hat. Im Zeitalter der Teams- und Zoomkonferenzen mit Kollegen oder Geschäftspartnern aus entfernten Ländern ist die klassische Version wieder attraktiver geworden. Man nennt sie daher auch Office-GMT oder Caller-GMT im Unterschied zur „echten“ oder Traveller-GMT. Darüber hinaus gibt es noch eine dritte Form der GMT-Uhren: Sie sind so genial einstellbar, dass sie sich sowohl für Onlinemeetings als auch zum Reisen bestens nutzen lassen. Im Folgenden stellen wir 7 Modelle vor, die sich exzellent für Videokonferenzen eignen.
Uhr #1 für die Videokonferenz: Mido Ocean Star GMT
Mido hat die neueste Version seiner Ocean Star GMT so konstruiert, dass sie drei Zeitzonen gleichzeitig anzeigen kann. Der rote 24-Stunden-Indikator zeigt nämlich nicht nur auf eine feststehende, weiße Skala, die ums Zifferblatt herum verläuft, sondern auch auf die Drehlünette, die eigens mit einer weiteren 24-Stunden-Skala bedruckt ist. (Bei anderen Ocean Stars findet man auf der Lünette eine Minutenskala für Taucher.) Die Uhr, deren Stundenindexe an Haifischzähne erinnern sollen, bietet zudem dank des Eta-Automatikkalibers C07.661 (= Mido-Kaliber 80) mit magnetfeldresistenter Nivachron-Spirale eine hohe Gangreserve von 80 Stunden und ist bis 200 Meter wasserdicht. Die 40,5 mm große Edelstahluhr gibt es wahlweise mit Stahl-Gliederband oder mit blau-weißem Textilband für 1.440 Euro.
Uhr #2 für die Videokonferenz: Sinn 105 UTC
Auch Sinn nutzt bei seiner 105 UTC eine Drehlünette: Sie lässt sich in beide Richtungen bewegen und rastet in 24 Positionen ein – eine für jede Stunde des Tages. Bei der 41 mm großen GMT-Uhr aus perlgestrahltem Edelstahl steht die gute Ablesbarkeit im Vordergrund, dafür sorgen das mattschwarze Zifferblatt und die gut erkennbaren, mit Leuchtmasse belegten Zeiger und 5-Minuten-Indexe. Der UTC-Zeiger für die zweite Zeitzone hebt sich durch seine orange Farbe deutlich ab. Durch die Drehlünette – Sinn fertigt sie aus kratzfestem tegimentiertem Edelstahl und überzieht sie mit einer schwarzen Hartstoffbeschichtung – kann man sich das Verstellen dieses Zeigers sparen und stattdessen die Lünette so drehen, dass er auf die gewünschte Position deutet. Alternativ lässt sich der UTC-Zeiger wie gewohnt über die Krone verstellen. Übrigens kann man eine GMT-Uhr bei Sonnenschein auch als Kompass nutzen: Dafür muss der GMT-Zeiger auf die gleiche Uhrzeit zeigen wie der normale Stundenzeiger. Richtet man diesen dann auf die Sonne, zeigt der andere gen Norden. Als Werk verwendet Sinn das Sellita SW330-1 mit Automatikaufzug. Die bis 200 Meter wasserdichte und unterdrucksichere Uhr ist für 1.790 Euro erhältlich.
Uhr #3 für die Videokonferenz: March LA.B AM2 GMT Automatique Grall
Die junge französische Marke March LA.B verwendet für ihre GMT-Uhr AM2 GMT Automatique das La-Joux-Perret-Kaliber G110, eine Weiterentwicklung des bekannten Automatikkalibers LJP G100, das um die Funktion einer zweiten Zeitzone erweitert wurde. Seine Besonderheit ist die erhöhte Gangreserve von 68 Stunden. Ansonsten ist die AM2 GMT Automatique von der reinen Funktion her eine recht konventionelle GMT-Uhr. Vom Design her unterscheidet sie sich allerdings stark von ihren Mitbewerberinnen. Unverwechselbar die achteckige Form des Stahlgehäuses mit den abgerundeten Kanten und einer leichten Ausbuchtung bei vier Uhr, in der der Kronentubus verläuft. Eigenwillig gestaltet sind überdies die gabelförmigen Minuten- und Stundenzeiger sowie die waagerecht angeordneten Indexe für 1, 5, 7 und 11 Uhr. Bei den Datumsziffern ist die 3 in Grün hervorgehoben (auch beim Modell mit schwarzem Zifferblatt). Das verweist auf die Geschichte des Unternehmens: Drei Freunde aus Los Angeles und Biarritz (daher der Markenname), die im März (der 3. Monat, ebenfalls im Markennamen enthalten) 2009 beschlossen, eine eigene Uhrenmarke zu gründen. Das Zifferblatt der 12,25 mm hohen Stahluhr – den Durchmesser gibt March LA.B mit 39 mm an – ist mit einem Waffelmuster verziert, die skelettierte Pfeilspitze des GMT-Zeigers wiederum erinnert an das Markenlogo. Bei einer Uhr mit so vielen individuellen Features verwundert es nicht, dass auch der Glasboden grün eingefärbt ist. Für 2.226 Euro kann man sich das genauso eigenwillige wie ausdrucksstarke Modell ans Handgelenk legen.
Uhr #4 für die Videokonferenz: Chopard L.U.C GMT One
Chopard bietet mit seiner L.U.C GMT One den Basistyp der Office-Zeitzonenuhr: Über die Krone bei zwei Uhr lassen sich Uhrzeit und Datum korrigieren, bei der Zeiteinstellung bewegt sich der mit einer Pfeilspitze geschmückte 24-Stunden-Zeiger mit. Zieht der Träger die zweite Krone bei vier Uhr, kann er den 24-Stunden-Ring in Stundenschritten vorwärts und rückwärts drehen, um sich eine zweite Zeitzone anzeigen zu lassen. Dabei sind die Tagstunden von 7 bis 18 Uhr auf dem Ring heller, die Nachtstunden dunkler hinterlegt. Das Datum korrespondiert, wie es sich für eine Zeitzonenuhr gehört und auch bei allen folgenden Modellen der Fall ist, mit der Hauptzeit im Zwölf-Stunden-Format. Die Variante im 42 mm großen Roségoldgehäuse kombiniert Chopard mit einem braun galvanisierten Zifferblatt mit Sonnenschliffdekor, im Innern arbeitet das Manufakturkaliber 01.10-L mit automatischem Antrieb. Für die elegante GMT-Uhr ruft Chopard 25.100 Euro auf.
Uhr #5 für die Videokonferenz: Oris Big Crown ProPilot Calibre 114
Oris geht mit seiner Fliegeruhr Big Crown ProPilot Calibre 114 noch einen Schritt weiter und ermöglicht über die Krone eine Einstellung des 24-Stunden-Zeigers in Halbstundenschritten. Damit trägt die Schweizer Marke dem Umstand Rechnung, dass einige Länder wie Indien oder Afghanistan halbstündige Abweichungen von den Standardzeitzonen aufweisen. Um das Ablesen und Einstellen zu erleichtern, finden sich auf der 24-Stunden-Skala am Zifferblattrand Punkte zwischen den Stundenzahlen. Im Innern der 44-Millimeter-Uhr aus Edelstahl tickt das Oris-Manufakturkaliber 114 mit Handaufzug und 10 Tagen Gangreserve. Der Preis liegt bei 6.100 Euro.
Uhr #6 für die Videokonferenz: Lehmann Intemporal Dual Time
Noch präziser als die Oris-Fliegeruhr lässt sich die elegante Intemporal Dual Time der Schwarzwälder Uhrenmarke Lehmann Schramberg einstellen: Über die Krone kann der Träger die zweite Zeitzone völlig unabhängig vom Hauptzifferblatt justieren, während die zentralen Zeiger weiterlaufen und somit die genaue Zeit bewahren. Auf diese Weise ermöglicht Lehmann zusätzlich zu halbstündig abweichenden Zeitzonen auch noch viertelstündige Verschiebungen, die zum Beispiel in Nepal oder auf den Neuseeländischen Chatham-Inseln gelten. Zum in der typischen Lehmann-Art designten Roségoldgehäuse mit 42 mm Durchmesser und versenkter Krone gesellt sich ein anthrazitgraues Sonnenschliff-Zifferblatt, von dem sich das fein gravierte Hilfszifferblatt abhebt. Das große Fensterdatum ist sehr gut ablesbar. Innen arbeitet das Lehmann-Manufakturkaliber LS0006, das als Chronometer zertifiziert ist. Den Preis hat Lehmann bei 23.250 Euro festgelegt.
Uhr #7 für die Videokonferenz: A. Lange & Söhne Lange 1 Zeitzone
A. Lange & Söhne fügt dem Thema GMT-Uhr einen weiteren Aspekt hinzu: die Vorprogrammierung der 24 Standardzeitzonen. Dazu verfügt die Lange 1 Zeitzone über einen Drehring mit 24 Referenzorten. Dieser ist mit dem kleinen Zifferblatt für die zweite Zeitzone, platziert zwischen 4 und 5 Uhr, gekoppelt. Schaltet man über den Drücker bei acht Uhr den Zeitzonenring weiter, so springt der kleine Stundenzeiger in Stundenschritten, wodurch für jede Zone immer die richtige Uhrzeit bestehen bleibt. Dabei zeigt ein kleines Dreieck im zugehörigen Zifferblatt nach außen auf die ausgewählte Zeitzone. Die zweite Zeitzone wird im 12- statt im 24-Stunden-Format angezeigt, weshalb Lange eine – leicht überlappende – Tag-Nacht-Anzeige eingefügt hat. Der Drücker bei der Zehn dient dem Weiterschalten des Lange-typischen Großdatums. Übrigens lässt sich die Lange 1 Zeitzone auch als Reiseuhr nutzen, bei der die Zeitzone des Reiseziels im großen Zifferblatt angezeigt wird. Zu diesem Zweck kann der Träger die Zeiten in den beiden Hilfszifferblättern vertauschen, nachdem er in der kleinen Anzeige die neue Zeitzone eingestellt hat. Dazu ist allerdings eine komplizierte Kombination aus Verstellen des Städterings, Festhalten des Drückers und Korrigieren der großen Zeitanzeige nötig. Ermöglicht wird das Ganze durch das hochfein veredelte Manufakturkaliber L031.1 mit Handaufzug. Der Preis der knapp 42 mm großen Rotgolduhr liegt bei 62.700 Euro.