Nun ist es soweit. Das "nächste große Ding" ist recht klein geraten: Die von Apple vorgestellte Smartwatch trägt den Namen Apple Watch und wird in zwei Größen erhältlich sein; mit 38 und 42 Millimetern Seitenlänge. Dazu in einer Vielzahl von Gehäusematerialien. Etwa in Edelstahl, schwarzem Edelstahl (Space Black genannt, mit DLC-Beschichtung), Aluminium (Space grey) oder sogar in 18 Karat Roségold. Auch bei den Armbänder gibt es eine Variantenbreite, wie man sie von Apple-Geräten nicht kannte: Leder, Kautschuk, Milanaise und sogar ein modisches Loop-Lederamband haben die Designer vorgesehen.
Die größten Individualisierungsmöglichkeiten bietet das hochauflösende, berührungssensible Zifferblatt, das mit einem Saphirglas geschützt ist. Hier stehen der Phantasie kaum digitale Grenzen entgegen. Apple gibt den Einstiegspreis mit 349 Dollar an. Die Uhr soll Anfang kommenden Jahres lieferbar sein. Allerdings nur die Watch genannte Edelstahlversion. Für die Watch Sport und die Watch Edition mit dem Rosegoldgehäuse gibt es noch keinen Liefertermin. Geladen werden die Uhren über eine induktive Dockingstation, sie funktionieren nur in Zusammenarbeit mit einem iPhone. Weitere Infos wie Akkulaufzeiten, Gewicht und die Bauhöhe der gewichtig erscheinenden Uhr sind noch nicht verfügbar.
Technisch bietet die Uhr eine Vielzahl an Möglichkeiten, die wie vom iPhone bekannt durch Apps weiter entwickelt werden können. Besonders romantisch: Man kann den von einem Sensor auf der Gehäuserückseite erfassten Herzschlag mit seinem Nächsten teilen - wenn dieser auch eine Apple Watch besitzt. Kurzes Resümee: Die Krone als Steuerungsinstrument zu nehmen ist so brillant wie naheliegend und damit dürfte Apple wieder einmal die Abkürzung auf dem mühsamen Weg zu guter Bedienbarkeit gefunden haben. Die Begutachtung der Bedienbarkeit muss in der Praxis erfolgen, die Anmutung erscheint jedoch dem ambitionierten Preis angemessen. Kurzum: an vielen derzeit noch leeren Handgelenken werden wir demnächst etwas zu bestaunen haben. Das mag dem Uhrenmarkt in der Gesamtheit zugute kommen. Oder wann stand zuletzt auf der Spiegel-Homepage eine Uhr im Mittelpunkt und nicht das neue iPhone?