Eigentlich hätte es diese Uhr nur einmal geben sollen: als Sonderanfertigung für Hannes Steim, den Geschäftsführenden Gesellschafter von Junghans. Steim hatte von der Familie eines verstorbenen Freundes eines der damals seltenen Goldmodelle erworben. Die Uhr gefiel ihm so gut, dass er sie als Einzelstück neu bauen lassen wollte. Allerdings fand das Modell im Haus so viel Anklang, dass man sich kurzerhand entschloss, eine Kleinserie aus 150 Exemplaren zu fertigen.
Die Retrooptik ergibt sich nicht zuletzt durch das gewölbte Zifferblatt, die vertieften Hilfszifferblätter für den 30-Minuten-Zähler bei 9 Uhr und die kleine Sekunde bei 3 Uhr sowie das ebenfalls gewölbte und entspiegelte Saphirdeckglas. Die namengebende Telemeterskala mit roten Zahlen auf weißem Grund hebt sich deutlich von der ganz außen umlaufenden schwarzen Tachymeterskala ab. Während der Sekundenzählzeiger der Limited Edition knallrot lackiert ist, sind die goldfarben umrahmten Lanzenzeiger und die Stundenzahlen mit umweltfreundlicher Leuchtmasse belegt.
Im Innern des 40,8 mm großen und 12,6 mm hohen Gehäuses befindet sich das automatisch aufziehende Kaliber J880.3. Sein Name erinnert an das 1949 von Junghans eingeführte Chronographenkaliber J88, das die Firma aus Schramberg viele Jahre lang verwendete und mit dem auch der Bundeswehrchronograph von 1955 bestückt war. Beim heutigen Kaliber J880.3 handelt es sich um ein Eta 2892 mit Chronographenmodul 2030 von Dubois Dépraz. Es bietet eine Gangreserve von 42 Stunden. Rhodiumplattiert und mit verschiedenen Zierschliffen und blauen Schrauben ausgestattet, lässt es sich durch den vierfach verschraubten Boden mit Mineralglaseinsatz betrachten.
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Den bis 50 m wasserdichten Chronograph trägt man mit einem schwarzen Lederband mit grauer Naht am Arm und befestigt es mit einer Dornschließe, die ebenfsalls aus PVD-beschichtetem Edelstahl gefertigt ist. Mit 2.490 Euro kostet die Telemeter Edition JF genau 100 Euro mehr als das bekannte, unlimitierte Edelstahlmodell.
Tele- und Tachymeterskala: Wie liest man sie ab?
Während die Telemeterskala aufsteigend ist, nehmen die Zahlen auf der Tachymeterskala ab. Denn hier geht es um die Berechnung einer Durchschnittsgeschwindigkeit. Anhand von Streckenmarkierungen wie Leitpfosten am Straßenrand oder 100-Meter-Markierungen an Bahnstrecken kann man, wenn man den Chronographen startet und nach genau einem Kilometer wieder stoppt, auf der Zifferblattskala die Durchschnittsgeschwindigkeit in km/h ablesen.