Neben der zweiten Zeitzone erfüllt die Weltzeitanzeige noch viel weitgehender eine Funktion, die für weltgewandte Menschen unserer globalisierten Gegenwart so grundlegend wie nützlich ist. Der Octo Roma Worldtimer ermöglicht das augenblickliche und sichere Ablesen der Zeit rund um den Globus auf verblüffend einfache Weise und ausgesprochen zuverlässig. Das zeigt unser Test.
Stellte Bulgari jüngst mit der Octo Finissimo Ultra erneut einen Weltrekord auf, spielt der Octo Roma Worldtimer in einer anderen, aber keineswegs weniger interessanten Welt eine nicht unbedeutende Rolle. Ganz im Gegenteil: Uhren mit Zeitzonen- oder gar Weltzeitfunktion sind in unserer globalisierten Gegenwart mehr als alltagsrelevant, und zwar nicht nur für diejenigen, die weit und viel reisen. Mit dem Octo Roma Worldtimer hat Man(n) auf einfache und übersichtliche Weise die ganze Welt auch vom heimischen Schreibtisch im Büro oder Homeoffice aus wirklich bestens im Blick.
So oder so wendet sich der Zeitmesser an weltgewandte Menschen – und nicht nur an Männer von Welt. Der 41 Millimeter im Quadrat oder auch im Kreis und nur knapp zwölf Millimeter in der Höhe messende Octo Roma Worldtimer lässt sich auch gut am femininen Handgelenk befestigen.
Das Gehäuse der Bulgari Octo Roma Worldtimer
Das einst von Gérald Genta designte Gehäuse gehört heute zu einem der bekanntesten und emblematischsten in der Haute-Horlogerie-Szene und zeigt in seiner Ausführung des Octo Roma Worldtimers 58 Facetten. Dabei ist die kreisrunde abfallende Lünette ebenso markant wie der vieleckige Gehäusekorpus darunter oder die an ihm ansetzenden kantigen Bandanstöße. Das Octo-Gehäuse ist scharf strukturiert, aber keineswegs scharfkantig und alles andere als gewöhnlich oder gar langweilig. Im Falle unserer Testuhr besteht es aus sandgestrahltem und schwarz DLC- (diamond-like carbon) beschichtetem Edelstahl, aber es gibt dieses auch noch aus satiniertem und poliertem Edelstahl.Das Einstellen der (Welt-)Zeit ist einfach (und) ein Genuss
Während der mit vier glänzenden und ebenfalls schwarzen Schrauben befestigte Saphirglasboden den Blick auf das automatische Manufakturkaliber BVL257 freigibt, wird dieses inklusive seiner integrierten Weltzeitfunktion von einer doppelt gerändelten Schraubkrone aus DLC-beschichtetem Edelstahl mit Keramik-Einlagen bedient. Mit dem Schraubboden zusammen sichert das Bedienelement dem Octo Roma Worldtimer eine Druckfestigkeit von zehn Bar – rund um den Globus.
Sämtliche Einstellungen werden über die kleine, aber dank ihrer Architektur sehr griffige und dadurch gut zu handhabende Krone vorgenommen: Zunächst muss die Stadt der gewünschten Zeitzone über zwölf Uhr positioniert werden. Dazu lässt sich über die mittlere Position der aufgeschraubten Krone der Städtering am Rand des Zifferblattes in beide Richtungen bewegen. Zweireihig versetzt vermerkt er – von Rom bis Samoa, von Bangkok bis New York –24 Referenzstädte für die 24 Zeitzonen der Erde, wobei die Welt von Bulgari dabei nicht zu kurz kommt. Zum Beispiel wird die Karibik nicht durch Bermuda, sondern durch St. Barts repräsentiert, eine supercoole Location, welche den Luxus in der Region und den gehobenen Anspruch von Bulgari gleichermaßen verkörpert. Zudem sind bestimmte Städte vermerkt, in denen Bulgari ein Hotel besitzt, wie Dubai oder Beijing, beziehungsweise plant zu eröffnen, wie Tokio.
Ist der Städtering positioniert, wird die genaue Zeit über die äußere Kronenposition eingestellt. Dabei dreht sich auch der 24-Stunden-Ring, der sich zwischen dem Städtering außen und der klassischen Anzeige von Stunden, Minuten und Sekunden im Zentrum des Zifferblattes befindet, gegen den Uhrzeigersinn mit. Bei der genauen Positionierung der Zeiger ist unbedingt darauf zu achten, dass die 24-Stunden-Anzeige mit der zuvor gewählten Zeitzone übereinstimmt. Ist dies vollbracht, ermöglichen diese einfachen Einstellungen ein ebenso verblüffend einfaches Ablesen der Zeit in allen 24 Zeitzonen der Welt. Zur Zeiteinstellung passt stets die 24-Stunden-Angabe – nicht nur für die eingestellte Stadt, sondern rund um den Globus.
Bei einer Weltreise bleiben die Zeitzonen-Einstellungen erhalten
Reist Man(n) in eine andere Zeitzone, wird die Zeit entsprechend umgestellt und anschließend über die mittlere Kronenposition die entsprechende Referenzstadt auf die Zwölf-Uhr-Position gedreht. Der 24-StundenRing ist an die Zwölf-Stunden-Zeitindikation gekoppelt und bewegt sich – einmal richtig eingestellt – immer entsprechend richtig mit. Die Einstellung passt also im wahrsten Sinne des Wortes jederzeit. Das ist verblüffend einfach und perfekt.Die neue Weltzeitfunktion wird von einem modifizierten Uhrwerk angetrieben. Es besteht aus 261 Komponenten, ist von der Manufaktur in Le Sentier entwickelt und wird dort auch produziert. Im Vergleich zu Bulgaris Weltrekordwerken ist das Manufakturkaliber BVL257 vergleichsweise einfach, aber, wie seine Funktionalität beweist, technisch keineswegs zu unterschätzen.Uhrwerk und Zeitanzeige reflektieren die Welt von Bulgari
Das automatische Uhrwerk basiert auf dem BVL191, erweitert um die Möglichkeit, 24 Zeitzonen gleichzeitig anzuzeigen. Es bietet eine Gangdauer von 42 Stunden, die für heutige Ansprüche vergleichsweise knapp bemessen ist. Bemerkenswert innerhalb der Architektur ist die stabile Unruhbrücke, die für zusätzliche Sicherheit sorgt, raffiniert die Automatikbrücke, in die das Wechselgetriebe des Aufzuges integriert ist, was die flache Bauweise des Kalibers und damit der Uhr unterstützt. Und nicht zuletzt sei die akkurate Finissage mit den über Rotor und Brücken reichenden Genfer Streifen erwähnt, die hier eher technisch als filigran wirken und die Funktionalität des Uhrwerks, die auf dem Zifferblatt hervorragend umgesetzt wird, unterstreichen.
Trotz Weltzeitindikation steht die Bulgari-typische Zeitanzeige hier im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt, nämlich im Zentrum des schwarzen sandgestrahlten Zifferblattes.
Die Zifferblattdetails der Bulgari Weltzeituhr
Marken- und modellprägend sind die kräftigen und lang gestreckten Indexe und vor allem die Ziffern Sechs und Zwölf im inneren Bereich angeordnet. Die Dauphine-Zeiger für Stunden und Minuten sind schwarzpoliert, facettiert und mit Superluminova gefüllt, so dass sie bei Dunkelheit zusammen mit den erwähnten Indexe und Ziffern in einem kräftigen Grün leuchten. Lediglich der schwarze Sekundenzeiger bleibt im Dunkeln und ist auch tagsüber manchmal schlecht auszumachen.Macht aber nichts, denn eigentlich soll Man(n) seinen Blick nicht auf die kleine Zeiteneinheit, sondern auf die große Dimension der Weltzeit richten. Denn auch das Wahrnehmen der Zeit in den einzelnen Regionen dieser Erde bereitet Freude. Einfaches und augenblickliches Ablesen unterstützen schnörkellose Typographie und starke Schwarz-Weiß-Kontraste.
Ans Handgelenk kommt die Uhr mit einem strukturierten schwarzen Kautschukband, das sich anfänglich etwas störrisch gibt. Ganz klassisch ist es mit einer Dornschließe aus DLC-beschichtetem Edelstahl ausgestattet. Mit matten und polierten Partien nimmt der Verschluss die kantigen Formationen des signifikanten Gehäuses auf und vollendet den Octo Roma Worldtimer ausgesprochen weltmännisch. MaRi