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Wie entsteht ein Uhrenarmband aus Leder?

Armbandmanufaktur Kaufmann Sattlernaht
© PR
Der Klassiker für Uhrenarmbänder schlechthin ist aus Leder: Ein Lederband ist stets dezent und elegant, passt sich jedem Stil und jedem Design an. Doch Lederband ist nicht gleich Lederband: Es gibt ebenso feine Ausführungen, die hochempfindlich sind, wie superrobuste Varianten, die viele Strapazen mitmachen. Auch optisch, qualitativ und preislich gibt es große Unterschiede.
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Lederbänder © PR
Herstellernamen wie Di-Modell, Eulit, Graf, Hirsch, Kaufmann, Morellato und Rios 1931 verbindet man mit qualitativ hochwertigen Bändern, die freilich auch ihren Preis haben. Immerhin sind sie handwerkliche Meisterwerke, die in mehr als 60 Arbeitsschritten entstehen. Günstigere Alternativen findet man in großen Kaufhäusern. Bei der Auswahl gilt es auch zu bedenken, welcher Beanspruchung ein Band standhalten muss. Wer viel mit Wasser in Berührung kommt und nicht auf Stahl oder Kautschuk ausweichen will, sollte ein wasserfestes oder gar wasserabweisendes Band wählen.
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Die Atum Pure von Moritz Grossmann sitzt an einem handgenähten Alligatorband mit Dornschließe in Edelstahl © PR
Als "wasserfest" gilt Leder, das Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne dass Form, Farbe und Haltbarkeit darunter leiden. "Wasserabweisend" sind Armbänder aus sogenanntem hydrophobiertem Leder. Das heißt, die Nässe dringt gar nicht erst in das Material ein, sondern perlt an der Oberfläche ab. Um das zu erreichen, wird das Leder mit wasserabweisenden Substanzen behandelt, die sich bei Feuchtigkeit ausdehnen und so die Poren versiegeln. Sehr viel empfindlicher und nicht empfehlenswert bei allzu feuchten Bedingungen sind Bänder, die lediglich als "spritzwassergeschützt" ausgewiesen sind. Allerdings ist nicht Wasser, sondern Schweiß der größte Feind des Leders. Er bewirkt langfristig farbliche Veränderungen und Brüchigkeit. Daher ist das Futterleder eines Uhrenarmbandes, das ja direkt auf der Haut liegt, in der Regel anders behandelt als das Oberleder. Es sollte besonders belastbar sein, sich aber zugleich weich anfühlen. Diese Eigenschaften bietet nur ein gutes Leder. Hochwertig verarbeitet, schlägt sich diese Qualität im Preis nieder.
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Bandform: Mit diesen Formen wird das Band aus dem Leder gestanzt. © PR
Freunde des soliden Sattler-Handwerks legen Wert darauf, dass ein Band genäht und nicht nur geklebt ist. Andere Fachleute halten gerade Bänder als qualitativ hochwertig, deren Leder fasertief verbunden ist, sodass sie gar nicht genäht werden müssen. Hier angebrachte Nähte dienen ausschließlich der Dekoration. Auch beim Aufbau eines Lederbandes gibt es unterschiedliche Auffassungen. Viele Fachleute bevorzugen ein Vollumbuggband, bei dem das Obermaterial rund um eine Einlage auf dem Futterleder aufgelegt und vernäht wird. Andere schätzen semi-rembordierte Bänder höher, bei denen das Oberleder bündig abschließend mit dem Futterleder verklebt wird. An Haltbarkeit muss ein gutes semi-rembordiertes Band dem Vollumbuggband nicht zwingend nachstehen; es kommt beim einen wie beim anderen auf die Beanspruchung an, auf die Häufigkeit des Tragens und auf die Qualität der Materialien, die verarbeitet wurden. Und auch ein Schnittband, dessen Kanten lediglich mit Farbe versiegelt sind, kann lange Zeit gute Dienste leisten.
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Versiegeln: An den Seiten wird das Armband mit Farblack verklebt. © PR
Als Ausgangsmaterial dient Leder von Rind oder Kalb, beliebt sind auch Exoten wie Kroko-, Straußen-, Hai- oder Rochenleder. Ein Rindslederband mit Krokoprägung imitiert dessen Optik so gekonnt, dass ein Laie den Unterschied nur am Preis erkennen kann. Bei der Wahl eines wirklich exotischen Leders ist jedoch auch der Artenschutz zu bedenken. Vor allem die Nachfrage nach Hai- und Rochenleder ist weltweit so groß, dass diesen Arten dadurch mittlerweile die Überfischung droht. Für die Qualität eines Lederbandes ist jedoch letztlich nicht nur die Lederart, sondern dessen Weiterverarbeitung beim Hersteller verantwortlich.
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Sattlernaht: Diese hochwertige Naht wird mit zwei Nadeln beidseitig ausgeführt und ist deshalb besonders stabil. © PR
Länger als ein bis zwei Jahre sollte man übrigens ein Lederband, gleich welcher Fertigungsart, ohnehin nicht tragen. Selbst bei regelmäßigem Säubern mit einem feuchten Tuch setzt sich Hautfett in den Poren und Ritzen ab. Das geht den Weg alles Irdischen – es zersetzt sich, was nicht nur unangenehm riechen kann, sondern auch unhygienisch ist. Eine Alternative zu Lederarmbändern sind Bänder aus Metall oder Kautschuk: Lesen Sie hier wie ein Uhrenband aus Metall entsteht. Mehr über die Fertigung eines Kautschuk-Armbands finden Sie hier. 
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