Es ist kein Geheimnis, dass ich neben meiner Tätigkeit als Blogger für Fratellowatches.com auch ein leidenschaftlicher Uhrensammler bin. Insbesondere Kultuhren wie die Omega Speedmaster Professional faszinieren mich. Von letzterer besitze ich einige Modelle. Seit dem Kauf meiner ersten Speedmaster (am 1. Oktober 2015 ist das 15 Jahre her) begeistert mich diese Uhr. Mir gefällt nicht nur das Design - eines der perfektesten Ziffernblätter überhaupt - des Chronographen, sondern auch die Verbindung zum Raumfahrt-Projekt Apollo.
Bekanntlich hat Omega einige limitierte Auflagen basierend auf der ursprünglichen Speedmaster Professional herausgebracht. Dem einen gefallen diese Sondermodelle, dem anderen wiederum nicht. Tatsache ist jedoch, dass einige dieser limitierten Auflagen nach ein paar Jahren einen recht guten Marktwert erreichen. Eines dieser Modelle ist die Omega Speedmaster Professional „Snoopy Award“. Mein beruflicher Werdegang begann gerade zu der Zeit, als diese Uhr auf den Markt kam (2003). Damals hatte ich leider noch nicht die finanziellen Mittel, um mir die Speedmaster Snoopy zu kaufen, doch seither stand sie auf meiner Wunschliste. Mit der Zeit war das Sondermodell jedoch immer schwerer zu finden, zumindest zu einem vernünftigen Preis.
Omega Speedmaster Professional „Snoopy Award“ - eine langersehnte Uhr
Letztes Jahr entschied ich mich dazu, sie mir trotz des hohen Preises (im Vergleich zur Standardausführung der Omega Speedmaster Professional) zu gönnen. Ich redete mir ein, dass der Preis immer weiter steigen würde, je länger ich wartete. Sind Sie neugierig, was ich dafür getan habe, die Speedmaster Snoopy zu bekommen? Einen englischen Artikel zu diesem Thema finden Sie hier.
Als ich meine wertvolle neue Uhr mit Snoopy als Astronaut einigen Leuten zeigte, wurde ich immer wieder gefragt, weshalb ich eine Zeichentrickfigur auf dem Zifferblatt haben wollte. Ich wusste bereits, dass die Snoopy-Speedmaster geteilte Meinungen hervorruft, auch, weil sie zu Beginn meist an Frauen verkauft wurde. Besonders Frauen scheinen Snoopy zu mögen...
Wie Snoopy auf die Uhr kam
Wenn Sie jedoch wie ich ein absoluter Fan der Speedmaster sind und ein wenig über die Apollo-Missionen wissen, kennen Sie vermutlich den Zusammenhang zwischen Snoopy und der NASA. Im Jahr 1968 entschied sich die NASA für den berühmten Beagle als Maskottchen, der die Missionen als eine Art Wachhund begleiten sollte. Im selben Jahr begann die NASA damit, Mitarbeitern als Anerkennung eine Snoopy-Anstecknadel aus Sterlingsilber mit einem Empfehlungsschreiben und einem eingerahmten Snoopy-Zertifikat zu überreichen. Jede dieser Anstecknadeln war bei einer NASA-Mission dabei. Der Zeichner Charles M. Schulz, der auch die Comicreihe „Peanuts“ (mit Snoopy und Charlie Brown) erschuf, war ein Unterstützer der Apollo-Missionen und erlaubte der NASA, das Motiv „Snoopy als Astronaut“ kostenlos zu nutzen. Er zeichnete sogar die Snoopy-Figur für die Anstecknadel aus Sterlingsilber.
Im Mai 1969 machte sich die Apollo 10 auf den Weg zum Mond, um letzte Vorkehrungen für die folgende Mission zur Mondlandung zu treffen. Bei der Raumfahrtmission Apollo 10 sollte die Mondlandefähre die Oberfläche des Mondes aus der Nähe begutachten und einen geeigneten Landeplatz für die nachfolgende Apollo 11 finden. Die Crew der Apollo 10 (Gene Cernan, John Young und Thomas Stafford) nannte diese Mondlandefähre „Snoopy“. Das Raumschiff erhielt den Namen „Charlie Brown“.
Blicken wir nun auf das Jahr 1970. In der Zwischenzeit hatte der erste Mensch den Mond betreten und die Mission Apollo 13 sollte, etwa ein Jahr später, ein weiteres Team aus NASA-Astronauten auf den Mond bringen (Lovell, Swigert und Haise). Ziel der Mission war es, einen Bereich des Mondes namens Fra-Mauro-Formation zu erkunden. Dazu kam es jedoch nicht, da eine Explosion an Bord des Raumschiffs etwa 300.000 km von der Erde entfernt die Mission jäh beendete: 1970 explodierte bei Apollo 13 mitten im Weltall ein Sauerstofftank. An die geplante Mondlandung war nicht mehr zu denken, es ging nur noch darum, ob die drei Astronauten überhaupt noch zur Erde zurückkehren konnten. Dafür mussten sie basteln, improvisieren und die Triebwerke im richtigen Moment für eine bestimmte Zeit zünden, wobei auch eine Omega Speedmaster eine Rolle spielte. Später wurde der Marke dafür der Silver Snoopy Award von den Astronauten verliehen, woran Omega heute mit der neuen Speedmaster Apollo 13 Silver Snoopy Award erinnert. Mehr zu dieser Uhr erfahren Sie hier.
Robert-Jan Broer, Jahrgang 1977, lebt in den Niederlanden. Seine Leidenschaft sind Uhren. Er ist Autor bei verschiedenen Uhrenzeitschriften und betreibt seit 2004 den Blog Fratellowatches. Auf Watchtime.net stellen wir Ihnen seine Artikel auf Deutsch zur Verfügung: www.fratellowatches.com
Fortlaufend aktualisierter Artikel, ursprünglich online gestellt im April 2015