Ein eierlegendes Säugetier mit Giftdrüsen? Das gibt es. Beinahe ebenso exotisch wie das in Ostaustralien lebende Schnabeltier sind die Funktionen der folgenden mechanischen Armbanduhren.
Uhr #1 mit außergewöhnlicher Funktion: Oris Big Crown ProPilot Altimeter Rega Limited Edition
Oris bietet nicht nur einen mechanischen Tauchtiefenmesser, sondern auch einen Höhenmesser: Eine Druckdose zwischen Werkcontainer und Gehäuseboden wird je nach Höhe stärker oder schwächer zusammengepresst, und ein Hebel überträgt die Bewegung auf einen gelben Doppelzeiger. Dieser zeigt bei der Altimeter Rega Limited Edition, die in Zusammenarbeit mit der Schweizer Rettungsflugwacht Rega entstand, die aktuelle Höhe in Fuß an. Im Innern des 47 Millimeter großen Edelstahlgehäuses tickt das Automatikkaliber Sellita SW 200. Die Fliegeruhr kostet 3.950 Euro.
Uhr #2 mit außergewöhnlicher Funktion: Vulcain Nautical Heritage
Mit einer Dekompressionszeiten-Anzeige punktet die Nautical Heritage, die Vulcain 1961 erstmals lanciert hat. Je nach eingestellter Länge und Tiefe eines Tauchgangs erscheinen in einem länglichen Zifferblattausschnitt die passenden Minutenzahlen für die Dekompressionsstopps beim Auftauchen. Und weil Vulcain Spezialist für Armbandwecker ist, besitzt die 42 Millimeter große Edelstahluhr noch eine Alarmfunktion. Möglich macht diese das Manufakturkaliber Cricket V-10 mit Handaufzug. Der Preis der Taucheruhr liegt bei 3.970 Euro.
Uhr #3 mit außergewöhnlicher Funktion: Corum Admiral's Cup AC-One 45 Tides
Dank eines exklusiv von Dubois Dépraz zugelieferten Moduls bietet Corum Seglern und Küstenschiffern seit 1992 Armbanduhren, die über Ebbe- und Flutzeiten, Strömungsstärke sowie den von der Mondphase abhängigen Tidenhub informieren. Als Basiswerk dient der Corum Admiral's Cup AC-One 45 Tides das Eta 2892 mit Automatikaufzug. Aufgrund ihres bis 30 Bar wasserdichten 45-Millimeter-Titangehäuse und des Kautschukbands braucht die aktuelle Modellversion Kontakte mit dem Wasser nicht zu scheuen. Zu haben ist der Zeitmesser für 8.950 Euro.
Uhr #4 mit außergewöhnlicher Funktion: A. Lange & Söhne Zeitwerk Decimal Strike
Normalerweise schlägt eine Grande Sonnerie die Stunden und Viertelstunden. Die Zeitwerk Decimal Strike von A. Lange & Söhne signalisiert die volle Stunde mit einem tiefen Ton und alle vergangenen zehn Minuten mit einem höher klingenden Signal. Die Uhr stellt die Zeit zudem digital dar. Die beiden Hämmer für hohe und tiefe Töne sind von vorn zu sehen. Sie gehören zum Manufakturkaliber L043.5 mit Handaufzug. Auf Wunsch kann der Träger das Schlagwerk auch verstummen lassen. Das Gehäuse der Zeitwerk Decimal Strike besteht aus dem eigens entwickelten Honiggold und ist 44,2 Millimeter groß. Wer eines der 100 Exemplare der Schlagwerksuhr besitzen will, muss 120.000 Euro zahlen.
Uhr #5 mit außergewöhnlicher Funktion: Glashütte Original Senator Terminkalender
Im Gegensatz zu einem normalen mechanischen Wecker, der sich höchstens zwölf Stunden im Voraus einstellen und aktivieren lässt, beträgt der Vorlauf bei der Glashütte Original Senator Terminkalender bis zu 31 Tage. Das Datum wird bei neun Uhr eingestellt und die Uhrzeit bei der Sechs; die Glocke innerhalb des Datumszifferblatts verdeutlicht, dass der Alarm aktiviert ist. Im 42-Millimeter-Weißgold schlägt das hauseigene Automatikkaliber 100-13. Kostenpunkt: 32.900 Euro.
Uhr #6 mit außergewöhnlicher Funktion: Antoine Martin Tourbillon Astronomique
Neben einem funktionsreichen Zifferblatt bietet der astronomische Alleskönner Antoine Martin Tourbillon Astronomique eine einzigartige Rückseite: Eine rote Linie markiert auf einer Weltkarte, über welchem Teil der Erde die Sonne mittags genau senkrecht steht (nicht immer am Äquator!). Zudem überdeckt eine getönte Scheibe den Teil der Polarregion, der momentan ganztags im Dunkeln liegt. Das Rotgoldgehäuse hat einen Durchmesser von 39,5 Millimeter und umschließt das manufakturgefertigte Handaufzugswerk AM 39.003. Kosten für die funktionsträchtige Uhr: 498.000 Schweizer Franken.
Uhr #7 mit außergewöhnlicher Funktion: Richard Mille RM 36-01 G-Sensor Sébastien Loeb
Diese Tourbillon-Uhr von Richard Mille bietet zusätzlich einen Beschleunigungssensor zum Messen der Kräfte, die beim Abbremsen oder Kurvenfahren in einem Autorennen entstehen. Bis sechs G werden auf der mehrfarbigen Skala angezeigt. Allerdings muss man vorher über die Lünette die Richtung der Krafteinwirkung einstellen. Diese außergewöhnliche Funktion ermöglicht das Manufakturkaliber RM 36-01 mit Handaufzug. Es liegt in einem 47,7 Millimeter großen Gehäuse, das aus Karbon-Nanoröhren und Titan gefertigt wird. 30 Exemplare der RM 36-01 G-Sensor Sébastien Loeb für jeweils 632.500 Euro sind erhältlich.
Uhr #8 mit außergewöhnlicher Funktion: Urwerk EMC Time Hunter
Verrückt, aber genial: Hier werden die Unruhschwingungen von einem elektronischen Sensor überwacht, und ein Zeiger stellt die Abweichung des mechanischen Werks von der Quarz-Kontrolleinheit dar. Mithilfe dieser Information kann der Träger die Urwerk EMC Time Hunter über eine Schraube im Gehäuseboden selbst nachregulieren. Beim Werk handelt es sich um das Manufakturkalibers UR-EMC2 mit Handaufzug. Das Gehäuse besteht aus Titan sowie Edelstahl und misst 43 mal 51 Millimeter. Die Uhr kostet 110.000 Schweizer Franken.