Filigrane Spitze kennt man vor allem aus der Mode. Jetzt hält sie auch Einzug ins Uhrendesign – mit drei Zeitmessern, die traditionelle Handwerkskünste äußerst kreativ einsetzen.
Spitzen-Uhr #1: Hublot Big Bang Broderie
Wer seine wichtigste Uhrenlinie Big Bang nennt, lässt es gerne mal krachen. Hublot tritt mit einem doppelten Coup in Sachen Damenuhren an: Zum einen ist die Uhrenmarke eine Partnerschaft mit dem israelischen Supermodel Bar Refaeli eingegangen, das jetzt Hublot-Markenbotschafterin ist. Und quasi als Begrüßungsgeschenk kam die innovative Uhr Big Bang Broderie auf den Markt – präsentiert am Arm des blonden Models. Die Big Bang Broderie ist eine Weltpremiere: die erste Uhr, bei der das Zifferblatt, die Lünette und das Armband bestickt sind. Die Herstellung dieses Modells war eine echte Herausforderung, denn die zarte, filigrane Spitze musste zum Teil eines strapazierfähigen Luxusprodukts für den täglichen Gebrauch werden. Spitzenstickerei hat im Schweizerischen St. Gallen eine lange Tradition. Das St. Gallener Traditionshaus Bischoff fertigte zunächst Tüll-Stickereien für die neue Hublot-Uhr. Florale Arabesken bestimmen das Bild, hin und wieder fügen sie sich zu Totenkopfmotiven zusammen. Diese Muster wurden fixiert und beständig gemacht, indem man sie in den Kohlefasern der Uhr abformte. Die Hublot Big Bang Broderie wird vom Automatikkaliber Hub1110 angetrieben. 200 Stück der Keramikuhr sind für je 13.400 Euro erhältlich.
Spitzen-Uhr #2: Roger Dubuis Velvet Passementerie
Sowohl den verführerischen Charakter, der sich nicht zuletzt den Lingerie-Assoziationen der Spitze verdankt, als auch die Zusammenarbeit mit einem Traditionshaus für textile Handwerkskünste verbindet die Spitzen-Uhr von Hublot mit der Velvet Passementerie von Roger Dubuis. Wie eine Netzstrumpfhose zieht sich ein durchbrochenes Seidengewebe über das beige Satinarmband der Roségolduhr. Declercq Passementeries steht hinter der feinen Struktur: einer der großen Pariser Spezialisten für handgearbeitete textile Dekorationen. Der Durchmesser des Gehäuses mit Diamantlünette liegt bei 36 Millimetern. Im Innern tickt das Automatikkaliber RD821. Zu haben ist die Roger Dubuis Velvet Passementerie für 44.600 Euro.
Spitzen-Uhr #3: Cartier Ronde Louis Cartier Filigrane Décor Panthères
Auch Cartier hat sich vom Spitzengewebe inspirieren lassen, hat aber keine Textilien ins Uhrendesign integriert, sondern Edelmetallen die Anmutung feiner Spitze verliehen. Das Zifferblatt der Ronde Louis Cartier Filigrane Décor Panthères zeigt die für Cartier typischen Panther – gefertigt aus einem feinen Gitter von miteinander verwobenen Mikrofäden aus Gold und Platin. Diese Goldschmiedetechnik ist bereits seit der Antike bekannt, in heutigen Zeiten allerdings eine Rarität und eine große Herausforderung für Kunsthandwerker. Cartier verfolgt mit der filigranen Handaufzugsuhr ein hauseigenes Konzept im Bereich Métiers d’Art – Handwerkskünste – weiter, im Rahmen dessen regelmäßig seltene Kunsthandwerkstechniken für die Dekoration von Uhren wiederbelebt werden. Angetrieben wird die Cartier Ronde Louis Cartier Filigrane Décor Panthères vom hauseigenen Handaufzugskaliber 430 MC. Das Modell ist auf 20 Stück limitiert, die jeweils 203.000 Euro kosten. mbe