Extreme Härte
Wolframcarbid ist eines der härtesten Materialien, die wir kennen. Zerspanungswerkzeuge wie Fräser, Bohrer und Drehmeißel bestehen aus diesem auch als Tungstencarbid bekannten Werkstoff, der auch für panzerdurchschlagende Munition verwendet wird. In unserem Alltag finden wir Wolframkarbid als die kleine Spitze von (hochwertigen) Kugelschreiberminen. Trotzdem oder gerade deswegen hat F.P.Journe sich daran gewagt, ein Uhrengehäuse und -armband aus diesem Material zu fertigen.

F.P.Journe: Chronomètre Furtif
F.P.JourneWolframcarbid mit Tantal
Wolframcarbid entsteht, wenn man die beiden chemischen Elemente Wolfram und Kohlenstoff bei Temperaturen von über 2.000°C erhitzt. Das Material ist mit 1350 Vickers und Rang 9 auf der Mohs-Skala (Diamant hat 10) extrem hart. Für das Chronomètre Furtif nutzt F.P.Journe ein Wolframcarbid, in das zusätzlich Tantalteile integriert sind. Gefertigt werden Gehäuse und Band mit der Hilfe verschiedener spezialisierter Ateliers in und um Genf, darunter Les Boîtiers de Genève, deren Inhaber François-Paul Journe persönlich ist. Lünettenring, Boden, Krone und der Aufsatz auf der linken Seite des 42 mm großen und 9,5 hohen Gehäuses bestehen aus Tantal.
Der Vorgänger dieser Uhr war das Chronmètre Furtif Bleu, ein Einzelstück, gefertigt für die Auktion Only Watch 2024.

Stealth-Look: Das Emaillezifferblatt des Chronomètre Furtif
F.P.JourneZifferblatt aus Grand-Feu-Emaille
Auf der Suche nach einem Zifferblatt, das zu dem dunkelgrau-anthrazitfarbenen, fast schwarzen Wolframcarbid passt, hat sich F.P.Journe für ein anthrazitfarbenes Blatt aus Grand-Feu-Emaille entschieden. Das Emaille wird auf eine Weißgoldplatte aufgebracht, erhält anschließend eine Spiegelpolitur, zum Schluss werden Stundenzahlen, Minuterie und Markenlogo per Laser eingraviert. Aufgrund des Stealth-Effekts, der dabei entsteht, kann nur der Träger der Uhr diese, je nach Lichteinfall, sehen und die Zeit ablesen. Wer um den großen Ausschuss bei der Produktion von Emaillezifferblättern weiß und sich vorstellen kann, wie schwierig es ist, ein Material zu bearbeiten, aus dem normalerweise Werkzeuge bestehen, kann ermessen, wie ungeheuer aufwendig der Prozess ist, bis man ein verkaufsfertiges Chronomètre Furtif vor sich hat. Die Herstellung des Zifferblatts erfolgt in den Werkstätten von Les Cadraniers de Genève, die ebenfalls François-Paul Journe gehören.

F.P.Journe: Chronomètre Furtif mit Kaliber 1522
F.P.JourneManufakturwerk aus Gold
Auch beim Innenleben hat F.P.Journe keine Mühen gescheut und ein neues Werk entwickelt: das aus 18-karätigem Roségold gearbeitete Manufakturkaliber 1522 mit Handaufzug und 56 Stunden Gangreserve. Dass man das hochfein mit Genfer Streifenschliff, Gerstenkorndekor und anglierten Kanten verzierte Werk durch einen Saphirglasboden sehen kann, ist nicht nur durch seine hohe Ästhetik begründet, sondern auch durch zwei zusätzliche Anzeigen: eine Gangreserveindikation bei 12 Uhr und eine Mondphase bei 6 Uhr. Das Chronomètre Furtif ist nicht auf eine bestimmte Anzahl limitiert, doch aufgrund der aufwendigen Produktion werden sich die Stückzahlen naturgemäß im Rahmen halten. Den Preis hat F.P.Journe auf 85.000 Schweizer Franken festgelegt.