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Hands-on: Citizen Promaster Mechanical Diver 200M

Citizen: Promaster Mechanical Diver 200M
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In der japanischen Autokultur ist ein „Kaido Racer“ ein stark modifizierter Straßensportwagen – meist mit großem Frontspoiler, verbreiterten Kotflügeln, auffälligen Lufteinlässen, weit hochgebogenen Auspuffrohren und oftmals farbenfroher Lackierung oder Beklebung. Diese Autos, die ihre Inspiration aus Motorsport-Prototypen der späten siebziger und frühen achtzigerJahre ziehen, sind extrem und laut in jeder Hinsicht.
© Citizen
Einen ähnlichen Ansatz scheinen die Citizen-Designer bei der Entwicklung der Promaster Mechanical Diver 200m Referenz NB6004-08E verfolgt zu haben: 1982 hatte die japanische Marke die quarzgetriebene Professional Diver 1300 Meter vorgestellt, die damals die höchste Wasserdichtheit aller Citizen-Uhren besaß. Man konstruierte damals ein ultradichtes Titangehäuse mit vier sichtbaren Schrauben nahe den Bandanstößen, das laut Marke auch beim Sättigungstauchen keine Atemgase eindringen ließ. Die gerändelte Krone saß bei neun Uhr und war dadurch vor äußeren Krafteinwirkungen weitestgehend geschützt. Das stämmige Gehäuse maß 46,5 Millimeter.
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Diese aufwendig konstruierte und vergleichsweise teure Uhr war an ein professionelles Publikum gerichtet und wurde deshalb nur in geringen Stückzahlen produziert. Zwei Jahre später, 1984, folgten etwas weniger extreme 800-Meter-Versionen, die das technische Design mit Titangehäuse, Rändelkrone und stämmiger Lünette mit trapezförmigen Elementen wieder aufgriffen.

Attraktive Neuauflage: Citizen Promaster Mechanical Diver 200m Referenz NB6004-08E

Das historische Grunddesign, das nun genau 40 Jahre alt ist, hat Citizen mit der Referenz NB6004-08E im 46 Millimeter großen und 15,3 Millimeter hohen Titangehäuse wiederbelebt. Im Inneren tickt das noch junge Manufaktur-Automatikkaliber 9051 mit Zentralsekunde und Datum, womit die neue Promaster bei ihrer Einführung im vergangenen Jahr die erste Taucheruhr mit erhöhtem Magnetfeldschutz bis 16.000 Ampere pro Meter war. Die entsprechende Norm für Uhren fordert 4.800 Ampere pro Meter. Den deutlich höheren Wert erreichte Citizen durch die Verwendung antimagnetischer Materialien für die Spiralfeder und die umliegenden Hemmungsbauteile. Laut Marke läuft die Uhr auch dann störungsfrei, wenn sie nur einen Zentimeter von einem Gerät platziert wird, das ein Magnetfeld von 16.000 Ampere pro Meter erzeugt.
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Das Werk bleibt bis in Tiefen von mindestens 200 Metern vor eindringendem Wasser geschützt. Es besitzt eine Gangreserve von 42 Stunden und eine garantierte Präzision zwischen –10 und +20 Sekunden pro Tag. Das Gehäuse ist zweiteilig aufgebaut, wobei die hohe Lünette mit DLC-beschichteter Einlage halb von einem Schutzrahmen umgeben wird. Beide Bauteile bestehen aus Super Titanium. So nennt Citizen das Leichtmetall Titan, wenn es durch die hauseigene Oberflächenhärtung „Duratect“ eine hohe Kratzfestigkeit erhalten hat. Der robuste technische Look wird von einem Pyramidenmuster auf der Lünette und dem Zifferblatt noch verstärkt.
Im Dunkeln leuchten nicht nur die Anzeigen, sondern auch die Schließengravur © Citizen
Die trapezförmigen Strukturen am Rand des Drehrings fügen dem Design ein weiteres spannendes Detail hinzu und erhöhen gleichzeitig den Bedienkomfort. Die Lünetteneinlage ist über Wasser nicht ideal ablesbar, die als Reliefs gearbeiteten Zahlen lassen sich aber bei Tauchgängen überraschend gut erkennen. Krone und Lünette liegen exponierter als beim Original aus den Achtzigern, doch hier sorgt das Super Titanium, das es damals noch nicht gab, für den nötigen zusätzlichen Schutz. Und mit der Krone rechts wird die Uhr den Alltagsansprüchen der meisten Träger besser gerecht, als das Profitauchinstrument von vor 40 Jahren.

Gelungenes Gesamtpaket

Neben dem Material und dem Design überzeugen vor allem die jederzeit einwandfrei erkennbaren Zeiger und das Kautschukband, das nicht nur wegen des mitgelieferten Verlängerungsstücks zu den überzeugendsten am Taucheruhrenmarkt zählt.
Von hinten gibt sich die Taucheruhr schlicht, von vorn martialisch © PR
Verarbeitung und Gesamtqualität sind hervorragend für eine so sensationell günstige Uhr: Zum Preis von 749 Euro erhalten Hobbytaucher und Sportuhrenfans neben den genannten Vorzügen ein gewölbtes Saphirglas und eine Schließe aus Super Titanium mit nachleuchtendem Markenschriftzug. Wie die japanischen Kaido Racer ist auch die neue Citizen kein Ausdruck von Understatement. Doch Auffälligkeit ist nicht alles. Vielmehr vermischt der Zeitmesser auf attraktive Weise historische Designcodes mit modernen Ausstattungsmerkmalen. Das Ergebnis: eine zeitgemäße Taucheruhr, die auf erfrischende Weise anders ist. rr

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Eine Hommage an die Schönheit japanischen Kunsthandwerks.

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