Der Sekundärmarkt für Luxusuhren verzeichnet im zweiten Quartal 2024 erneut einen leichten Rückgang. Laut einer aktuellen Analyse von Chrono24, dem weltweit führenden Online-Marktplatz für Luxusuhren, sanken die Preise um durchschnittlich 0,99 Prozent. Trotz dieser moderaten Abnahme zeigt der ChronoPulse-Index, der auf realen Verkaufsdaten basiert, im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres einen etwas stärkeren Wertverlust, der damals bei 0,81 Prozent lag.
Wertentwicklung von Luxusuhrenmarken
Die Analyse von Chrono24 hebt hervor, dass nur noch wenige Marken Wertzuwächse verzeichnen konnten. Cartier-Uhren stiegen um beeindruckende 6,14 Prozent im Wert, gefolgt von Breitling mit einem Anstieg von 1,71 Prozent. Hingegen mussten andere renommierte Marken Einbußen hinnehmen: Vacheron Constantin verzeichnete den stärksten Rückgang mit -6,31 Prozent, gefolgt von Panerai mit -6,04 Prozent und Hublot mit -3,51 Prozent.
Weitere Marken wie IWC (-2,94 Prozent), Jaeger-LeCoultre (-2,71 Prozent) und der Marktführer Rolex (-1,74 Prozent) zeigten ebenfalls negative Entwicklungen. Auch Patek Philippe (-1,47 Prozent), Tudor (-1,45 Prozent) und Audemars Piguet (-1,03 Prozent) blieben nicht verschont und verloren mehr als ein Prozent ihres Wertes im zweiten Quartal.
Experteneinschätzung: Stabilität durch Sammler
Balazs Ferenczi, Head of Brand Engagement bei Chrono24, kommentiert die Situation: „Die Preise auf dem Zweitmarkt für Luxusuhren sind seit März 2022, beeinflusst durch das veränderte Zinsumfeld und konjunkturelle Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Kriegs, kontinuierlich gesunken. Das erste Quartal 2024 deutete jedoch auf eine mögliche Stabilisierung hin. Sollten die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank im zweiten Halbjahr auch in den USA umgesetzt werden, könnte sich dies positiv auf den Luxusuhren-Sekundärmarkt auswirken.“
Grund zur Sorge für einzelne Marken gibt es jedoch keine. Gerade in der Hype-Phase zwischen 2020 und 2022 wurde der Markt von Opportunisten dominiert, die schnelle Gewinne suchten. Jetzt sind es wieder leidenschaftliche Sammler und Uhrenliebhaber, die den Kern des Marktes ausmachen. Dafür spricht, dass Chrono24 keinen Rückgang im Transaktionsvolumen verzeichnet. So ist davon auszugehen, dass gerade Liebhaber die wieder sich einpendelnden Preise nutzen, um echte Lieblingsstücke zu erwerben, die langfristig mit Wertsteigerungen verbunden sein können.
Die weitere Entwicklung des Luxusuhren-Zweitmarktes bleibt weiterhin spannend.