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Geneva Watch Days 2023: Unsere Favoriten

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Die vierte Edition der Geneva Watch Days ist gestern bei strahlendem Sonnenschein erfolgreich zu Ende gegangen. Die Mini-Messe (die mit 40 Marken gar nicht mehr so klein ist) rückt unabhängige Marken in den Vordergrund und setzt auf dezentrale Locations in Hotels, Boutiquen und Pop-Up-Installationen. Dadurch herrscht ein lebhaftes Treiben in der Stadt, welches von einem freudigen Wiedersehen innerhalb der Industrie nach den Sommerurlauben begleitet wird. Das Zusammentreffen setzt auf Understatement fern von teuren Messeständen und rückt die reine Uhrmacherkunst gepaart mit Design und Innovation in den Vordergrund. Unterstützt wird das Ganze von bekannteren Marken wie Breitling, Bulgari, De Bethune, Girard-Perregaux, H. Moser & Cie., Oris und Ulysse Nardin.Wir waren die Woche vor Ort und haben uns die Neuheiten für den Herbst von Marken wie Frederique Constant, MB&F, Czapek und Urwerk einmal genauer angeschaut. Unsere folgenden vier Favoriten der Redaktion sind nur ein Vorgeschmack auf das, was die rund 40 teilnehmenden Marken zu bieten hatten.

Geneva Watch Days 2023: Unsere Favoriten

ID Genève Circular S

Daniela Pusch, Head of Editorial Germany
© PR, WatchTime
"Mich auf ein Modell festzulegen, fällt mir nach so einer Woche immer schwer. Was ich aber an den Geneva Watch Days besonders schätze, ist die Chance mich auch einmal mit jungen Uhrmacher:innen und Unternehmer:innen auszutauschen. Es sind einige spannende neue Marken dabei gewesen, bei deren nächsten Schritte ich besonders genau hinsehen werden. Ein Hersteller ist ID Genève, mit einer Kollektion, die zu 100 % aus recyceltem Stahl besteht, der in einem Solarofen geschmolzen wird und einen 165-mal geringeren CO₂-Fußabdruck aufweist als der Branchendurchschnitt. Die auf 300 Stück limitierte Circular S hat einen Durchmesser von 41 mm. Das gelbe Zifferblatt erzielt mit grauen 3D-Sonnenstrahlen, guillochiert mit polierten Mehrfachfacetten und nachleuchtenden SLN-Indizes, einen besonderen Effekt. Auch die Zeiger sind 100 % recycelt und mit Leuchtmasse beschichtet. Angeboten wird die Uhr an zwei verschiedenen Armbändern, entweder ein pflanzliches Textilarmband, das zu 80 % aus recycelten Traubenresten hergestellt wird oder einem biobasierten Gummiband, das hauptsächlich aus Grünabfällen hergestellt wird. Angetrieben wird die Uhr von einem überholten Automatikwerk ETA 2824 aus unverkauften Beständen mit einer Gangreserve von 38 Stunden. Die Uhr kostet 4.380 CHF, umgerechnet ca. 4.500 Euro."

Frederique Constant Classic Power Reserve Big Date Manufacture

Alexander Krupp, Redakteur Chronos
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"Es gab auf den Geneva Watch Days auffälligere, teurere und verrücktere Uhren zu sehen, aber mir hat es diese elegante, bescheidene und dabei dennoch technisch anspruchsvolle Manufaktur-Neuheit angetan. Sie wird vom 31. hauseigenen Uhrwerk angetrieben, das Frederique Constant in seiner 35-jährigen Geschichte entwickelt hat. Allein das ist eine erstaunliche Leistung. Erstmals kommen bei der Genfer Marke ein Großdatum, eine Gangreserve-Indikation und eine Mondphasenanzeige zusammen – wie ich finde, eine gelungene Mischung. Die 40 Millimeter große Uhr kostet in der unlimitierten Edelstahlversion 4.795 Euro. Und natürlich ist sie auch von hinten elegant: Das fein verzierte Automatikkaliber FC-735 lässt sich durch einen Saphirglasboden betrachten."

Haute-Rive Honoris 1

Roger Rüegger, Head of Editorial & Product, Watches
Roger Rüegger, Haute Rive Honoris 1 © PR, WatchTime
"Die Frage nach den persönlichen Favoriten ist – wie gewohnt – schwierig zu beantworten, einerseits aufgrund der gezeigten Fülle, andrerseits aufgrund der gelegentlich noch inoffiziell gezeigten Uhren, auf die man sich automatisch zu freuen beginnt und so etwas den anderen Neuheiten das Rampenlicht stehlen. Ein Favorit war aber sicher die von MB&F und H. Moser & Cie. für Only Watch "aufgelegte" Streamliner Pandamonium – die erste Minutenrepetition, an der MB&F mitgearbeitet hat, und ein Panda, dessen Charme man sich nur schwer entziehen konnte. Dann natürlich die Haute-Rive Honoris 1, unter anderem mit einer 3 Meter langen Feder und 1.000 Stunden Gangreserve ausgestattet, die bis 4.000 Meter wasserdichte AquisPro von Oris, die man schlichtweg nicht übersehen konnte, und die One Week First Edition, einer Interpretation des allerersten hauseigenen Kalibers von Armin Strom aus dem Jahr 2010. Last but not least darf auch die DSTB 42 von Arnold & Son auf dieser Liste nicht fehlen."

Oris X Bracenet

Martina Richter, Chefredakteurin Uhren-Magazin
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"Der sympathische Uhrenhersteller Oris spricht mich seit Jahren mit seinen Kampagnen „Change for the Better“ an. Das Schweizer Unternehmen unterhält Partnerschaften mit Cervo Volante, dem Gemeinsamen Wattenmeer-Sekretariat, gemeinnützigen Meeresschutzorganisationen und nun auch mit dem Sozialunternehmen Bracenet. Bracenet stellt Accessoires aus recycelten Fischernetzen her – für Oris nun auch spektakuläre Zifferblätter für eine Sonderedition der Aquis Date. Passend zur Thematik handelt es sich um professionelle Edelstahl-Taucheruhren in Gehäusegrößen von 36,5 und 43,0 Millimetern mit einseitig drehbaren Tauchlünetten, verschraubten Böden und Kronen und 300 Metern Wasserdichtheit. Für die Zifferblätter werden Reste von Fischernetzen erwärmt, bis sie mit dem Rohmaterial verschmelzen, und anschließend zugeschnitten, gehobelt, abgeschliffen, bis das Material nur noch 0,3 Millimeter dick ist. Jede als Oris X Bracenet bezeichnete Aquis Date wird damit zum Unikat. Sie wird am Edelstahlarmband mit Sicherheitsfaltschließe getragen und kostet in beiden Größen 2.350 Euro."

Ulysse Nardin Blast Free Wheel Marquetry

Rüdiger Bucher, Chefredakteur Chronos
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"In der Uhrenszene verbinden wir Silizium mit Ankern, Ankerrädern und vor allem Spiralfedern – die Hemmungsteile werden präziser und langlebiger, wenn sie aus diesem Material gefertigt sind. Oft sieht man eines dieser Teile bläulich schimmern, wenn man das Werk durch den Glasboden oder ein skelettiertes Zifferblatt betrachtet. Dass Ulysse Nardin Silizium jetzt auch dazu nutzt, um das Zifferblatt schöner zu machen, finde ich eine tolle Idee. Über 100 winziger Plättchen sind es, die in mühevoller Handarbeit Stück für Stück zu einer Einlegearbeit zusammengefügt werden, wie man das von Holzintarsien kennt. Die Mühe lohnt sich, denn die Blast Free Wheel Marquetry hat kein durchgängiges Zifferblatt, sondern auf diesem scheinen Werkteile wie Tourbillon, Federhaus und Aufzug geradezu zu schweben, umgeben von den blauen Meer an unterschiedlich dicken, mal glatten, mal matten Siliziumteilchen. Das Manufakturkaliber UN-176 mit Handaufzug verfügt über eine von Ulysse Nardin entwickelte eigene Konstantkrafthemmung und gewährleistet 72 Stunden Gangreserve. Erhältlich ist die 45 mm große Weißgolduhr für 136.900 Euro."

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