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Lieblingsuhr: Robert-Jan Broer

Robert-Jan Broer, Direktor von Chronolytics.ch und Uhren-Blogger
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Während Wirtschaft und Medien häufig noch nach Profitquellen im Internet suchen, hat Robert-Jan Broer dort seine Nische gefunden. Als einen der ersten Uhrenblogs überhaupt gründet er 2004 Fratellowatches.com; auch die Plattform Chronolytics.ch ist unter anderem seiner Initiative zu verdanken. Hier kann er seine beruflichen Fähigkeiten aus dem IT-Bereich mit der Leidenschaft für Uhren verbinden. "Ich habe einige Jahre bei einer Investmentbank gearbeitet und dort beobachtet, welche Bedeutung das Wissen über den Markt bei wichtigen Entscheidungen hat", erzählt er.
"Mit Chronolytics bieten wir nun Uhrenherstellern Einblicke in die Welt der Uhrenkäufer, wir wissen, was sie interessiert und wie sie sich verhalten, wenn sie eine Uhr erwerben möchten." Der Blog Fratellowatches richtet sich dagegen an die Uhrenliebhaber. "Damit informieren wir über Neuheiten, wir besprechen Uhrenmodelle und diskutieren zum Beispiel die Entwicklungen in der Uhrenbranche." Doch wie gesagt, Broer hat nicht nur beruflich etwas für Uhren übrig: "Für mich liegt die Faszination in der Handwerkskunst, die sich in feinen Uhren vielfältig zeigt – vom Gehäusedesign angefangen bis hin zu den technischen Spezifikationen des Werks." Und er fügt hinzu: "Ich mag aber einfach auch die Gemeinschaft der Uhrensammler. Da kann es schon passieren, dass mich ein Fremder auf eine Uhr anspricht und dass daraus ein stundenlanges Gespräch über Uhren wird." Gutes Stichwort, welches ist denn nun Ihre Lieblingsuhr? "Ich habe verschiedene Lieblinge, die meisten von ihnen sind Ikonen ihrer Marken, wie man so sagt. Also die Royal Oak von Audemars Piguet, die Rolex Sea-Dweller oder die Nautilus von Patek Philippe." Aber für Broer ist klar: "Wenn ich mich für eine entscheiden müsste, dann wäre das die Omega Speedmaster Professional. Ich mag ihr Gehäusedesign, sie hat ein super ablesbares Zifferblatt, ihr Handaufzugsgehäuse basiert auf Lemania, und sie hat sich seit den frühen 60ern kaum verändert."

Robert-Jan Broer hat für die erste eigene Uhr sein Auto verkauft

Allerdings räumt er auch eine gewisse Vorbelastung ein: "Meine Großeltern trugen Omega-Uhren und meine Eltern setzen diese Familientradition fort. Lange bevor ich angefangen habe, mich für Uhren zu interessieren, hat mir mein Vater davon erzählt, dass eine Omega die erste Uhr auf dem Mond war." Im Jahr 1999 erwischt es Broer dann auch: "Ich sah eine Speedmaster Professional von 1967 mit Kaliber 321 in einem Schaufenster und habe mich sofort in sie verliebt", sagt er und erzählt weiter: "Als Student konnte ich sie mir nicht leisten, deshalb habe ich mein Auto für die Uhr verkauft." Und dabei anscheinend gleich auch ein ganz neues Lebensgefühl entdeckt: "Natürlich besitze ich diese Uhr immer noch, mit ihrem Verkäufer verbindet mich mittlerweile eine Freundschaft und bis vor kurzem gab es für mich keinen Tag mehr ohne Uhren." Aber Herr Broer, sind Sie den Uhren denn etwa nicht mehr länger treu? "Nun, 2013 bin ich Vater einer Tochter geworden, und wenn ich mit ihr zusammen bin, genieße ich das einfach, ohne auf die Zeit oder auf meine Uhr zu achten." An seiner Leidenschaft hat das im Grund aber nichts geändert: "Nach wie vor würde ich niemals das Haus ohne Uhr verlassen. Das fühlt sich einfach nicht richtig an."

Protokoll: Gwendolyn Benda

Die "Lieblingsuhr" ist eine Artikelserie des UHREN-MAGAZINS über Persönlichkeiten mit besonderem Bezug zur mechanischen Uhr. Worin liegt die Faszination der Mechanik? Wie kommt man überhaupt dazu, sich mit mechanischen Uhren auseinanderzusetzen? Welche ist die Lieblingsuhr dieser Person? Um diese – und manchmal auch völlig andere – Themen drehen sich die Gespräche.

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