Auf den Uhrenroboter Melchior, den MB&F 2015 zusammen mit der Großuhrenmanufaktur L’Epée entwickelte, folgt nun Balthazar – ein Ritter mit Schild und farblich abgesetzten Rüstungsschienen an den Armen. Die Familienähnlichkeit ist nicht zu übersehen: Beide haben eine springende Stunden- und eine schleichende Minutenanzeige auf der Brust, gesteuert von einem mechanischen Gehirn unter einer gläsernen Schädeldecke. Beide laufen 35 Tage ohne Unterbrechung. Und wie Melchior scannt auch Balthazar mit beweglichen Augen, die sich im Sekundentakt bewegen, ständig seine Umgebung. Der Neue ist zwar jünger, aber dennoch der große Bruder: Er wiegt acht statt sechs Kilogramm und überragt den 30 Zentimeter hohen Melchior um zehn Zentimeter.
Und im Gegensatz zum Erstgeborenen hat er eine dunkle Seite: Wenn man seinen Torso in der Hüfte um 180 Grad dreht, wird aus dem freundlichen Gesicht ein Totenschädel mit Rubinlagern als Augen. Trotz der bedrohlichen Optik lohnt es sich, das zweite Gesicht zum Vorschein zu holen. Denn hier bietet Balthazar eine doppelte Mondphasenanzeige, die erst nach über 122 Jahren um einen Tag von der kosmischen Realität abweicht. Und weil klassische Mondgesichter, wie man sie von eleganten Armbanduhren kennt, hier fehl am Platz wären, tragen die beiden Mondscheiben Totenköpfe. Balthazar besteht aus den Metallen Bronze und Messing, die mit Palladium beziehungsweise Nickel beschichtet werden. Er wird je 50-mal mit schwarzer, blauer, grüner oder silberfarbener Armrüstung gebaut und kostet 57.000 Euro. ak