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Dugena: 4 bezahlbare Vintage-Uhren

Vintage-Uhr von Dugena: Super Automatic
© PR
Eine goldene Dugena an einem Fixoflex-Band ist der Inbegriff der Großvater-Uhr aus den 1960er-Jahren. Doch die Marke bot bereits damals wesentlich mehr – auch hochwertige Schweizer Uhren zu angemessenen Preisen. Heute ist das Sammeln von Dugena-Uhren eine interessante Angelegenheit. Je nach Modell wird es mal zum Anreiz für Glücksspieler, mal zur Herausforderung für Bastler. Doch historische Modelle von Dugena verheißen auch: Viel Uhr für wenig Geld. Was man beim Kauf beachten sollte, zeigt dieser Artikel anhand der vier Vintage-Uhren Dugena Festa, Super, Tropica und Monza.

Was steckt hinter der historischen Dugena?

Anders als bei anderen Herstellern verbarg sich hinter Dugena eine Handelsgenossenschaft, die bei verschiedenen Fabriken Uhren fertigen und mit dem Dugena-Signet versehen ließ. Für Sammler erklärt sich so der Gemischtwarenladen, der unter dem Suchbegriff Dugena zu finden ist.
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Dugena-Uhren in einer historischen Broschüre © PR
Das Spektrum reicht dabei von einfachen Gebrauchsuhren mit deutschen Handaufzugs- und Automatikwerken von PUW, DuRoWe, Bifora oder Förster bis zu hochwertigen Schweizer Werken von Adolph Schild (A.S.), Valjoux oder Buren. Das Preisspektrum spiegelt dabei die Modellvielfalt. Mit weniger als 50 Euro sind die Einsteiger-Klassiker gekauft.

Teure Vintage-Uhren von Dugena kosten bis zu 1.000 Euro

Für die seltenen Modelle mit dem Handaufzugswerk Valjoux 7734 oder dem berühmten Mikrorotor-Kaliber von Buren in dem Modell Dugena Super können bis zu 1.000 Euro ausgegeben werden. Zudem sind bei den Dugena-Gehäusen nahezu alle Werkstoffe vertreten. Neben klassischem 60er-Jahre-Design in massivem Gelbgold oder vergoldetem Gehäuse gibt es verchromte Messinggehäuse ebenso wie schlichtes Edelstahl.
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Passend zur Dugena-Uhr wurde einst auch Schmuck lanciert © PR
Historisch hat Dugena seine Wurzeln in der schweizerischen Union Horlogère, die später in Alpina Union Horlogère umbenannt wurde. In Berlin wurde 1899 die deutsche Generalvertretung des Schweizer Unternehmens gegründet. Der Direktor Emil Rothmann richtete etwa zehn Jahre später eine eigene Fabrikation in Deutschland ein. In Glashütte/Sachsen, traditionellsreichem Standort der Uhrenindustrie, wurden Uhren in der Präcisions-Uhrenfabrik Alpina Glashütte i/S gefertigt. 1917 entstand die Deutsche Uhrmachergenossenschaft Alpina in Eisenach als komplette Abspaltung der Schweizer Mutter, 1927 wurde der Stammsitz nach Berlin verlegt. Mit dem Zweiten Weltkrieg änderten sich die Verhältnisse, aus Alpina wurde Dugena – die Deutsche Uhrmachergenossenschaft Alpina. 1942 wurde die Marke eingetragen. Bis 1948 blieb sie im sowjetisch besetzten Ostsektor, dann folgte der Umzug nach Darmstadt. Der damalige Direktor Willi Tempel als Werbefachmann setzte die Marke neu auf – eine Blütezeit brach an. Nach dem Krieg war der Bedarf an Uhren groß – viele fanden auch den Weg ins Ausland – und zudem standen die Wirtschaftswunderjahre kurz bevor. Von Beginn an wurden die Uhren bei verschiedenen Herstellern in Auftrag gegeben, als Einkaufsgenossenschaft verzeichnete Dugena 1967 fast 2.000 Mitglieder.
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PUW-Kaliber aus den 1970er-Jahren in einer modernen Dugena-Uhr © PR
Zur genauen Identifikation einer Dugena-Uhr ist stets ein Blick unter den Boden nötig – und selbst dann verwirrt manches Mal die Dugena-eigene Kennung des Werkes bei der Suche nach dem Original. Werke von sämtlichen gängigen Herstellern aus Deutschland und der Schweiz wurden verbaut, bis auf Stiftankerwerke auch nahezu alle Qualitätsstufen.

Vintage-Uhr#1: Die Dugena Festa richtet sich an gehobene Ansprüche

Anfang der 1950er-Jahre brachte Dugena die Festa auf den Markt. Der Name stand für Qualität und außergewöhnliche Dauerhaftigkeit, erste Modelle verfügten bereits über einen Schraubboden mit Vollgewinde. Die verwendeten Kaliber sind für Genauigkeit und Robustheit bekannt, die Suche nach Ersatzteilen ist jedoch mitunter nicht leicht. Beim Gebrauchtkauf sind also Uhren mit funktionierenden Werken zu empfehlen, eine Überholung sollte stets mit einkalkuliert werden. Diese kann durch jeden Uhrmacher durchgeführt werden. Die vor allem in den 50er- und 60er-Jahren beliebten Gehäuse mit Walzgoldauflage sind jedoch schwer zu restaurieren. Stark abgeriebene Vergoldungen können nur galvanisch ersetzt werden, was umfangreiche Vorarbeiten nötig macht und so meist den Kostenrahmen sprengt.

Vintage-Uhr #2: Dugena Super – erhältlich ab 1 Euro, doch Vorsicht ist geboten

Mit den drei Modellen Tropica, Monza und Super bot Dugena für jeden Geschmack etwas. Ein besonderer Leckerbissen ist bis heute die Dugena Super mit dem Mikrorotor-Kaliber Buren 1001A. Das Uhrwerk wurde Ende der 1950er-Jahre präsentiert und bietet mit integrierten Mikrorotor eine technische Höchstleistung. Mit und ohne Datum war die Uhr nur wenige Jahre zu haben, der Gebrauchtkauf ist ein Glücksspiel. Oft wurden die Uhren viel getragen, aber wenig gepflegt. Der technische Zustand ist daher oftmals schlecht und nur mit hohen Kosten zu restaurieren. Uhren, die optisch hochwertig und gut erhalten erscheinen, sind hoffentlich nur als Sonntagsuhr genutzt worden und daher leicht zu überholen. Das Preisspektrum der gebrauchten Super-Modelle kennt alle Extreme. Nicht-Kenner versteigern solche Uhren ab einem Euro auf eBay. Aus Kennerhand kann eine gut erhaltene und perfekt laufende Super auch die Grenze von 300 Euro leicht überschreiten. Massivgoldene Modelle liegen jeweils um 1.000 Euro.

Vintage-Uhr #3: Dugena Tropica – manchmal empfiehlt sich eine Schlachtuhr

Die Dugena Tropica erfüllte höhere Ansprüche an die Wasserdichte als gewöhnliche Zeitmesser. Denn die Uhr sollte – dem Namen gemäß – auch in tropischen Klimaverhältnissen ihren Dienst erfüllen. Zwischen 30 und 150 Euro kostet eine Tropica in mittlerem bis sehr gutem Zustand. Wichtig ist auch hier ein Blick auf das Uhrwerk – für Eta-Kaliber können Uhrmacher Ersatzteile bestellen. Bei den Werken von deutschen Herstellern wie PUW oder DuRoWe, die es nicht mehr gibt, kann das anders aussehen: Hier bietet sich im Bedarfsfall der Kauf einer passenden Schlachtuhr an, aus der das Uhrwerk oder einzelne Teile entnommen werden können.

Vintage-Uhr #4: Die Dugena Monza forderte Tissot heraus

Eine gefragte Besonderheit ist die Dugena Monza. Der Name deutet auf den Einsatzzweck hin: sportliche Zeitmessung. Hier braucht sich die nach der Rennstrecke von Monza benannte Uhr nicht hinter den zeitgenössischen Rivalen wie der Tissot PR 516 zu verstecken.
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Die Dugena Monza mit ihrem charakteristischen Gehäuse © PR
Die Monza gab es in zahlreichen Varianten: Die klassische Version in Edelstahl ist mit einem Eta-Werk 2783, Datum, und Plexiglas ausgestattet. Optisch deutlich gebrauchte Uhren sind ab etwa 50 Euro auf eBay zu ersteigern. Die Werke lassen sich meist problemlos überholen, verkratzte Plexigläser können poliert oder bei Sprüngen ersetzt werden. In den Monza-Modellen mit Stoppfunktion kommen ausschließlich Valjoux-Werke zum Einsatz. Je nach Variante sind das 7733 (mit 30-Minutenzähler), 7734 (mit Datum), oder 7736 (mit 12- Stunden-Stoppanzeige) verbaut. Mit einer guten Portion Glück sind solche Modelle unter 200 Euro zu erwerben, bei sehr gutem Zustand von Zifferblatt, Gehäuse und Zeigersatz liegen die Preise auch deutlich höher.

Mit dem Valjoux 7750 oder Lemania 5100 wird die Dugena Monza zur Rarität

Dugena wäre nicht Dugena ohne besonders ausgefallene Versionen der Monza. Ende der 1970er-Jahre kam eine Version in einem deutlich an das Porsche Design angelehnten Gehäuse auf den Markt, im Inneren arbeitet ein Valjoux 7765. Diese Handaufzug-Variante des 7750 ohne Stundenzähler ist als Uhrwerk ebenso selten wie dieses spezifische Dugena-Modell. Anfang der 1980er-Jahre bot Dugena einen dem Rennfahrer Hans Joachim Stuck gewidmeten Chronographen an. Die schwarz beschichtete Uhr mit Valjoux 7750 ist ein rares Sammlerstück und selten unter 500 Euro zu haben. Auch Varianten mit dem seltenen und robusten Chronographenwerk Lemania 5100 waren erhältlich, hier streben die Sammlerpreise hin zur Schallgrenze von 1.000 Euro.
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Dugena: Monza Chronograph © PR
Seit 1973 ist Dugena eine GmbH, gegen Ende der 80er-Jahre begann der Dugena-Stern zu verblassen, die Marke verlor Marktanteile. 1993 wurde das Unternehmen an die Egana-Goldpfeil-Holding mit Sitz in Hongkong verkauft. Uhren wurden weiterhin abgesetzt, der Quarzanteil lag bei fast 100 Prozent. Nur wenige mechanische Modelle mit Miyota- oder Orient-Werk wurden produziert, die heute zu geringen Preisen im Internet gehandelt werden.
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Dugena: historische Taschenuhr © PR

Dugena heute: Bezahlbare Uhren mit hoher Qualität

Seit 2009 ist Dugena wieder in deutschen Händen. Unter der Regie von Heinz W. Pfeifer – ehemals Inhaber von Glashütte Original – entwickelte Dugena eine neue Kollektion. Mechanische Uhren finden sich heute unter dem Label Dugena Premium, sie arbeiten mit hochwertigen schweizerischen oder japanischen Uhrwerken und werden teilweise bei Dugena umgebaut. Das Design orientiert sich an der etablierten Mode, aber auch an historischen Modellen. So knüpft Dugena an alte Werte an: bezahlbare Uhren mit hoher Qualität. Genau diese Eigenschaften wissen Sammler für die historischen Modelle sehr zu schätzen. Also heißt es zugreifen, solange noch gut erhaltene Uhren zu passenden Preisen zu haben sind. Fortlaufend aktualisierter Artikel, erstmals online gestellt im August 2015.
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