Bereits zum achten Mal hat Hublot seinen hoch dotierten Design Prize vergeben. Der internationale Designwettbewerb, der im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde, fand dieses Jahr im Kunsthaus Zürich statt. Ins Leben gerufen, um herausragendes und originelles Design zu würdigen, bringt die Initiative Designer aus unterschiedlichen Bereichen zusammen – mit dem Ziel, die kulturelle Vielfalt des Wettbewerbs zu fördern und die weltweite Kreativität zu würdigen. Jedes Jurymitglied ist dazu aufgerufen, fünf vielversprechende Kandidaten auszuwählen. Denn die Talente können sich nicht selbst bewerben. Den sechs aufstrebenden Designerinnen und Designern gelang es also bereits vorab, mit ihrer Arbeit die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Hublot Design Prize 2023 – die Jury
Begründet wurde der Preis von Ricardo Guadalupe, CEO von Hublot, im Jahr 2015 anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des legendären Modells Big Bang in Zusammenarbeit mit dem mittlerweile verstorbenen Grafikdesigner Pierre Keller. In den letzten Jahren hat sich die Veranstaltung zu einem bedeutenden Event in der Designbranche entwickelt. Das liegt nicht zuletzt an der Expertise der Jury. Nach den Nominierungen wählt die Jury ihre sechs Finalisten aus, die dann auf der Veranstaltung ihre Herangehensweise und Arbeit präsentieren. In diesem Jahr fand die auf insgesamt 100.000 Schweizer Franken dotierte Preisverleihung am 2. Oktober im neu eröffneten Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich statt.
Die Jury besteht aus
- Marva Griffin, Gründerin des Mailänder Salone Satellite, einer internationalen Plattform für junge Designer
- Hans Ulrich Obrist, künstlerischer Leiter der Londoner Serpentine Gallery, renommierter Kunstkurator und Historiker
- Alice Rawsthorn, einflussreiche Designkritikerin und Autorin zahlreicher Bücher über Design
- Tawanda Chiweshe, Kreativdirektorin und Industriedesignerin, Alaska Alaska Studio
Hublot Design Prize 2023 – die Finalisten
Aqui Thami (1987), IndienDie indische Künstlerin und Aktivistin gibt den Ausgegrenzten eine Stimme, indem sie die Kunst als interkulturellen Vermittlungsprozess nutzt. Für Aqui Thami ist die Kunst dazu da, Veränderungen herbeizuführen und sich eine andere Welt vorzustellen.Deema Assaf (1984), JordanienDie in Jordanien lebende Architektin Deema Assaf arbeitet in den Bereichen Stadtentwicklung und Ökologie mit dem Ziel, nachhaltige Lösungen für Landschaftsgestaltung, Biodiversität und grüne Infrastruktur zu entwickeln.Gabriel Fontana (1993), Frankreich Der in Rotterdam ansässige Designer setzt sich für eine integrative Zukunft ein und nutzt das Design, um unterhaltsame Aktivitäten zu schaffen, die die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, in Frage zu stellen und Gruppendynamiken zu dekonstruieren.Jibbe Van Schie (1998), NiederlandeDer in Eindhoven ansässige Designer konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Material und Maschine und entwickelt alle Stufen des Produktionsprozesses, indem er verschiedene Maschinenteile baut, Software entwickelt und Elektronik zusammensetzt.Germane Barnes (1985), USADer in Chicago ansässige Architekt untersucht die Themen Identitätsgeschichten, Kolonisierung und afrikanische kulturelle Einflüsse. Seine Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Architektur und Identität, wobei er die sozialen und politischen Auswirkungen der Architektur untersucht.Trifle Studio, LondonDas erste multidisziplinäre Studio im Vereinigten Königreich, das sich aus Künstlern und Designern mit Behinderungen oder Lernschwierigkeiten zusammensetzt, stellt vorgefasste Meinungen in Frage und arbeitet mit Mode, Textilien, Illustrationen und Deko.Wer hat den Hublot Design Prize 2023 gewonnen?
Der diesjährige Hublot Design Prize 2023 wurde an Aqui Thami verliehen, um ihre bemerkenswerte soziale Wirkung und ihre inspirierende Herangehensweise an das Design zu würdigen. Die Jury hob insbesondere ihre vielseitige, multidisziplinäre Arbeit hervor, die sich in verschiedenen Kunstformen wie Performances, Zeichnungen, Postern, selbst produzierte Magazine und Kunstwerken manifestiert. Als indigene Frau, setzt sich Aqui Thami leidenschaftlich für Frauen und Mädchen in ihrer Gemeinde in Mumbai ein. Zur Förderung von Bildung hat sie die Sister Library gegründet, die erste feministische Bibliothek in Südasien, die komplett von der lokalen Gemeinschaft verwaltet wird. Sie ist überzeugt, dass "wir in der Gemeinschaft und gemeinsam heilen." Sie erhält 80.000 Scheizer Franken als Preisgeld.
Der auf 20.000 Schweizer Franken dotierte Pierre-Keller-Preis ging an Gabriel Fontana für seine Arbeit, bei der er Sport als Instrument zur Neudefinition von sozialen Rollen und Normen einsetzt, um eine positive Wirkung zu erzielen. Besonders im Fokus stehen hier die vorgefassten Interpretationen von Identität und Integration. Fontana entwirft auch nicht stigmatisierende Sportbekleidung für Sport- und Gemeinschaftsaktivitäten.
Für Hans Ulrich Obrist, Präsident der Hublot Design Prize Jury, war das Jahr 2023 war außergewöhnlich, da eine neue Generation hybrider Designer im Mittelpunkt steht, die sich weniger auf materielle Objekte fokussieren, sondern sich verstärkt sozialen und ökologischen Herausforderungen widmen: "Hublot beweist einmal mehr sein Engagement für Kreativität und Innovation, indem es die aufstrebenden Talente des Designs auszeichnet. Diese neue Generation zeigt ein großes Engagement für den sozialen Kontext, das von unseren 6 Finalisten verkörpert wird, die alle aus sehr unterschiedlichen Disziplinen und Horizonten kommen. Die Ausgabe 2023 ist geprägt von ihrer Philosophie, sich den Herausforderungen der Gesellschaft, der Umwelt, der Gleichheit und der Integration zu stellen."