„Unruh“ – wie das taktgebende Element in der mechanischen Uhr – heißt der neue Film von Cyril Schäublin. Er spielt im Jahr 1877 in der Berner Gemeinde Saint-Imier. Der Titel ist doppeldeutig: Die Spielstätte war im 19. Jahrhundert nicht nur eines der Zentren der Schweizer Uhrenindustrie, sondern auch ein Hotspot der europäischen Anarchismus-Bewegung. Im Film spielen echte Uhrmacherinnen mit, und beiläufig erfährt man, dass sich diese in anarchistischen Gewerkschaften organisieren und international vernetzen.
Die junge Uhrmacherin Josephine Gräbli (Clara Gostynski) arbeitet am Herz der Uhr: Sie setzt die Unruh ein. Mit ihrer Liebe zu dem russischen Anarchisten Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (Alexei Evstratov) greifen symbolisch Zahnrädchen, Federn und Spiralen ineinander und zeichnen den Beginn einer neuen Ära nach, in der die Messung der Zeit den Alltag bestimmt. Die Zeit vergeht unweigerlich, und deshalb wird alles unternommen, sie optimal zu nutzen. Langsam geraten die Dinge in Bewegung…Ab 5. Januar 2023 im Kino. Nachfolgend können Sie sich den Trailer ansehen: